Was ist das Ja zum Feuerwehrmagazin wert?
27.11.2025 HölsteinDie Gemeindeversammlung zeigt sich zustimmungsfreudig
Trotz des klaren Ja aus Hölstein bleibt die Zukunft des neuen Magazins der Verbundsfeuerwehr ungewiss. Denn die Standortgemeinde Niederdorf wies das Projekt an ihrer «Gmäini» zurück.
Elmar ...
Die Gemeindeversammlung zeigt sich zustimmungsfreudig
Trotz des klaren Ja aus Hölstein bleibt die Zukunft des neuen Magazins der Verbundsfeuerwehr ungewiss. Denn die Standortgemeinde Niederdorf wies das Projekt an ihrer «Gmäini» zurück.
Elmar Gächter
Die 70 anwesenden Stimmberechtigten standen am Montagabend allen Anträgen des Gemeinderats wohlwollend gegenüber. Sie sagten oppositionslos und ohne Gegenstimme Ja zum Projekt eines neuen Magazins für die Feuerwehr Frenke, genehmigten das Budget 2026 einstimmig und billigten mit klarem Mehr den Nachtragskredit für den Einbau von Druckreduzierventilen bei der kommunalen Wasserversorgung.
Die Feuerwehr Frenke, 2003 aus den Ortsfeuerwehren Hölstein, Niederdorf, Lampenberg und Bennwil entstanden, steht personell sehr gut da. Allein dieses Jahr konnten 12 Nachwuchskräfte für den Feuerwehrdienst gewonnen werden. Wesentlich weniger erfreulich sieht die Situation bei ihren drei Magazinen in Bennwil, Hölstein und Lampenberg aus. Sie entsprechen weder den heutigen Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz noch Hygiene, sind platz- und kapazitätsmässig an ihre Grenzen gestossen und erfordern erheblichen organisatorischen, personellen sowie zeitlichen Aufwand. Dringenden Handlungsbedarf bestätigt auch das kantonale Feuerwehrinspektorat.
Das Projekt «Zukunft Feuerwehr Frenke» sieht vor, die drei Standorte auf einen einzigen zu konzentrieren. Aus drei Varianten schlug die Projektgruppe vor, sich in der Bachmatte in Niederdorf einzumieten. An der Niederdörfer Gemeindeversammlung ist das Projekt jedoch aus Kostengründen zurückgewiesen worden (siehe Seite 3).
Der private Investor «Lager und Logistik Bachmatten AG» aus Niederdorf plante dort ein Gebäude für eigene Bedürfnisse, will nun aber ein ebenerdig zugängliches, zweistöckiges Feuerwehrmagazin bauen. Es soll Platz bieten für Fahrzeuge, Umkleidekabinen, Duschen, Toiletten und Materialräume. Das Obergeschoss könnte neben Arbeits- und Sitzungszimmern für die Feuerwehr auch fremd genutzt werden. Die Mietdauer beträgt 10 Jahre mit einer gegenseitigen Kündigungsfrist von 5 Jahren, also insgesamt 15 Jahre. Zusätzlich zum Mietzins von jährlich rund 186 000 Franken fallen Investitionskosten von rund 135 000 Franken für Einrichtungen an. Das Magazin soll bis Ende 2027 erstellt werden. Das Projekt erfordert jedoch die Zustimmung aller Verbundsgemeinden.
Laut Gemeinderat Hannes Vincenz und Rolf Degen, Kommandant der Feuerwehr Frenke, sind sowohl die Projektgruppe als auch die vier Gemeinderatsgremien vom Projekt Bachmatten Niederdorf überzeugt. Sie sprachen von Synergien und davon, dass mit diesem Schritt die Erweiterung zu einer Talfeuerwehr gewährleistet sei. Der Prozess zur vertieften Zusammenarbeit mit der benachbarten Feuerwehr Wolf (Waldenburg, Oberdorf und Liedertswil) werde vorangetrieben.
Der Souverän genehmigte das Projekt mit maximalen Nettomietkosten von 186 185 Franken ohne Gegenstimme. Wie es mit dem Projekt nach dem Nein aus Niederdorf weitergehen soll, bleibt offen.
Unbestritten war auch das Budget 2026, das einen Ertragsüberschuss von rund 103 000 Franken vorsieht. Beim Aufwand stechen die Pflegekosten hervor, die wie bereits heuer bis zu 30 Prozent höher liegen als der Durchschnitt der Vorjahre. Der Steuerertrag ist um rund 700 000 Franken höher veranschlagt als in diesem Jahr. Die Berechnung basiert neu nicht mehr auf den provisorischen Zahlen des laufenden Steuerjahrs, sondern auf den definitiv veranlagten Grundlagen des Jahres 2023. Vorübergehend steigen werden laut Gemeinderat Andreas Schäfer die Nettoschulden von heute rund 2200 Franken pro Einwohner auf mehr als 3000 Franken. Mit der Vergabe des gemeindeeigenen Hausmattareals im Baurecht könnten sie bis Ende 2030 jedoch unter 2000 Franken fallen.
Ventile kosten deutlich mehr
Zu Diskussionen Anlass gab der Nachtragskredit von 170 000 Franken für die Installation von zwei Druckreduzierventilen. Sie sind nötig, um die Durchgängigkeit des Löschwassers vom neuen Reservoir Eich in die Niederzone zu gewährleisten.
Gemeinderätin Brigitte Maurer begründete die zusätzlichen Kosten vor allem mit einer massiven Bauteuerung gegenüber den 2020 ermittelten Zahlen, die Grundlage für den mit dem Budget 2025 bewilligten Baukredit von 80 000 Franken bildeten. Die Versammlung sprach sich am Ende klar für den Nachtragskredit aus.
Karatekämpfer Marco Nani geehrt
emg. Wie jedes Jahr wurden an der Dezember-Gemeindeversammlung herausragende Leistungen von Hölsteinerinnen und Hölsteinern gewürdigt. Gemeinderat Kurt Karrer konnte dem 24-jährigen Medizinstudenten Marco Nani zu seiner erfolgreichen Karriere als Karatekämpfer gratulieren. Er ist in der Elite der Kategorie Kumite – einer Wettkampf- und Trainingsform des Karate – vierfacher Schweizer Meister und hat schon mehrfach an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen. Nani engagiert sich ausserdem stark für die Karate-Jugend in Liestal.
