Vorzeige-Versorgung
08.08.2025 HölsteinDas neue Reservoir Eich ist in Betrieb
Das Dorf kann sich über eine weitgehend autonome Versorgung mit Trink- und Löschwasser freuen. Dies ist unter anderem dem Bau eines neuen Reservoirs zu verdanken.
Elmar Gächter
Gemeinderätin ...
Das neue Reservoir Eich ist in Betrieb
Das Dorf kann sich über eine weitgehend autonome Versorgung mit Trink- und Löschwasser freuen. Dies ist unter anderem dem Bau eines neuen Reservoirs zu verdanken.
Elmar Gächter
Gemeinderätin Brigitte Maurer ist beim Gespräch mit der «Volksstimme» die Freude ins Gesicht geschrieben. Vor einigen Tagen wurde das neue Reservoir Eich in Betrieb genommen, für das die Hölsteiner Gemeindeversammlung im Juni 2023 einen Kredit von rund 3,1 Millionen Franken bewilligt hatte.
Der Bau erfolgte nahezu plangemäss, obwohl der Regen vor allem im Frühling 2024 zu einem verzögerten Baubeginn führte und Flexibilität im Bauablauf gefordert war. Noch ausstehend sind Restarbeiten wie der Bau der Wasserleitung zwischen dem Reservoir Eich und der Einspeisung in die Hochzone unterhalb des Hofs Obere Bireten sowie die Aussengestaltung des Gebäudes und die Umgebungsarbeiten.
Hölstein verfügt über die Reservoirs Eich und Finelen sowie jenes auf dem Leuenberg, das jedoch nur den gleichnamigen Hof, die ehemalige Tagesstätte sowie neu die Gebäude in der Holdenweid mit Wasser versorgt. Die Reservoirs Finelen und Eich wurden bereits 1957 gebaut, wobei das Reservoir Eich mit einem Fassungsvermögen von 125 Kubikmetern ursprünglich nur für die Aussenhöfe konzipiert war.
Mit den neuen Anlagen erhöhen zwei Kammern mit jeweils 200 Kubikmetern Brauch- und Löschreserve sowie zwei Einspeisungen in das Verteilnetz die Versorgungssicherheit der Bevölkerung der drei Hochzonen Buechring, Finelen und Stutz deutlich. «Hölstein ist gut aufgestellt», sagt Brigitte Maurer, «zusammen mit dem Reservoir Finelen können wir auf 550 Kubikmeter Brauchreserve und 400 Kubikmeter Löschreserve zurückgreifen.»
Hilfe für umliegende Dörfer
Hölstein war die erste Gemeinde im Waldenburgertal, die ihre Trinkund Löschwasserversorgung bereits vor dem Aus der Wasserversorgung Waldenburgertal AG weitgehend eigenständig konzipiert hat. Mittlerweile versorgt das Pumpwerk Oberfeld auch Lampenberg und Arboldswil mit Wasser. Zudem besteht eine Leitung nach Bubendorf, die bei Bedarf einen gegenseitigen Wasseraustausch sicherstellt. Weiter betreibt die Wasserversorgung Hölstein ein kleines Grundwasserpumpwerk in der Helgenweid nördlich des Dorfs, das bei Bedarf ebenfalls Wasser ins Netz einspeist.
Gemeinderätin Maurer lobt die Wasserqualität in Hölstein. Das Wasser werde regelmässig mittels Wasserproben überwacht. Im Pumpwerk Oberfeld, welches das Wasser via Reservoir Finelen zum Reservoir Eich befördert, wurde kürzlich ein Frequenzumrichter installiert, der die Fördermenge besser steuert und damit die Pumpen und das Grundwasser schont.
Wie Gespräche mit den am Bau beteiligten Büros und Bauunternehmen ergaben, waren sie aufgrund der oft schlechten Wetterbedingungen gefordert, Bauphasen und Personaldispositionen kurzfristig anzupassen. Dabei spielten auch die gesetzlich vorgeschriebenen bodenkundlichen Beurteilungen eine entscheidende Rolle, insbesondere für den Bau des Reservoirs, die Zufahrtswege und die Leitungsarbeiten in diesem landwirtschaftlich genutzten Gebiet. Um Eingriffe in den Boden zu minimieren, wurden die Leitungen soweit möglich grabenlos verlegt oder in bestehende Rohre integriert. Nach Fertigstellung des neuen Reservoirs wurde das alte abgebrochen; es wird mit dem Aushubmaterial aufgefüllt.
Brigitte Maurer blickt optimistisch auf die Endkosten des Werks. «Wir sind auf gutem Kurs», meint sie, ohne nähere Details zu nennen. Der im Zusammenhang mit den Investitionen für die Wasserversorgung erhöhte Wasserzins soll laut seinerzeitigem Versammlungsbeschluss mittelfristig wieder gesenkt werden.