Jedes Spielfeld ist markiert mit einer Linie. Je nach Ballsportart stehen Tore, Körbe oder ein Netz auf dem Platz. Auf der einen Seite des Feldes sitzen die Ersatzspieler der Teams und die Trainer sowie weitere Verantwortliche.
Nach meiner langen Zeit als Fussballtrainer bin ich nun ...
Jedes Spielfeld ist markiert mit einer Linie. Je nach Ballsportart stehen Tore, Körbe oder ein Netz auf dem Platz. Auf der einen Seite des Feldes sitzen die Ersatzspieler der Teams und die Trainer sowie weitere Verantwortliche.
Nach meiner langen Zeit als Fussballtrainer bin ich nun nicht mehr auf dem «Ersatzbänkli», sondern beobachte die Spiele in der Region «von der anderen Seite aus». Interessant ist es zu beobachten, wie sich die Verantwortlichen der jeweiligen Teams verhalten. Viele kenne ich natürlich noch aus der Trainerausbildung oder den Partien gegeneinander.
Ich war beim ersten Spiel der regionalen 2. Liga, Reinach gegen Kleinhüningen, als Zuschauer dabei. Anhand der Transfers beim VfR Kleinhüningen wollte ich den Favoriten für den Aufstieg in die interregionale 2. Liga spielen sehen. Doch auch das Verhalten der Trainer gegenüber den eigenen Spielern und dem Schiedsrichtertrio war einen Besuch wert. Wenn sich in der nun beginnenden Meisterschaft alle Verantwortlichen mit dem gleichen Respekt begegnen wie in diesem Spiel, dann wird es eine erfreuliche Saison.
Der Favorit hat sich mit 3:1 durchgesetzt. Damit die Meisterschaft spannend wird, hoffe ich, dass auch noch andere Teams (Aesch, Bubendorf, Old Boys und Amicitia Riehen) erfolgreich spielen werden.
Zurück zu den Schiedsrichtern: Im Amateurbereich gibt es noch keinen vierten Offiziellen. In diesem Bereich habe ich einige unangenehme Situationen erlebt. Schon das Verlassen der Coachingzone (das ist ein begrenzter Raum vor der Ersatzbank) hatte immer wieder zu Diskussionen geführt.
Auch am Fernseher sehen wir, dass in den höchsten europäischen Ligen Trainer wie wild ausserhalb der Zone «tanzen», ohne vom Offiziellen in die Schranken gewiesen zu werden. Das sind keine guten Zeichen, da die Verantwortlichen der unteren Ligen dieses Verhalten kopieren. Auch die Profitrainer sollten sich benehmen und Vorbilder sein!
Jetzt aber zu einem anderen Thema. Der FC Basel spielt aufgrund der Niederlage in Kopenhagen in der Europa League. Als David Degen das Vereinspräsidium übernahm, war ich etwas skeptisch. Seine Idee mit dem Kaufen und Verkaufen von jungen Spielern aus dem Ausland, um den FCB wieder auf ein sicheres finanzielles Fundament zu stellen, war kein kleines Risiko. Doch vergangenen Saison ging diese Taktik auf, der FCB holte sich den Meistertitel und den Cup-Sieg. Wenn es nun gelingt, das viele Geld aus der Europa-League-Teilnahme erfolgreich zu verbuchen, kann ich zu Recht sagen: «David, du hast alles richtig gemacht. Gratulation.»
Marcel Hottiger
Marcel Hottiger hat als Fussball-Instruktor und Trainer vom Nachwuchs bis zu den Profis gearbeitet. Beim FC Basel war er lange Nachwuchschef, bei YB Sportdirektor. Bis vor Kurzem trainierte er die AC Rossoneri.