Von Steinen, Seilen und hohen Sprüngen Nationalturnen
19.08.2025 Sport, TurnenSteinstösser Benedikt Büchenbacher siegt in Rünenberg
Am Wochenende stand Rünenberg ganz im Zeichen der Nationalturntage. Benedikt Büchenbacher sicherte sich gleich drei Steinstoss-Titel. Bei den Frauen siegte Daniela Baumgartner mit dem «Wäisliger ...
Steinstösser Benedikt Büchenbacher siegt in Rünenberg
Am Wochenende stand Rünenberg ganz im Zeichen der Nationalturntage. Benedikt Büchenbacher sicherte sich gleich drei Steinstoss-Titel. Bei den Frauen siegte Daniela Baumgartner mit dem «Wäisliger Mocke» und Jessica Graf mit dem 6-Kilo-Stein.
Timo Wüthrich
Mit ihrer kantonalen Meisterschaft eröffneten die Steinstösserinnen und Steinstösser am Freitag die Nationalturntage in Rünenberg. Zahlreiche Athletinnen und Athleten aus den regionalen Turnvereinen versuchten sich an den verschiedenen Stein-Gewichten. Bei den Frauen siegte Daniela Baumgartner, die Präsidentin des Baselbieter Turnverbands, mit dem 25 Kilogramm schweren «Wäisliger Mocke» (3,36 Meter). Die Athletin des TV Diegten stand auch beim «regulären» 6-Kilo-Stein im Final, dort war Jessica Graf mit ihren 8,64 Metern jedoch nicht zu bezwingen.
Unbezwingbar war an diesem Abend auch der Wenslinger Benedikt Büchenbacher: Im Final stiess er den 12,5er-Stein deutlich weiter als 11 Meter, in der Vorrunde landete der Stein gar jenseits der 12 Meter. Mit diesen beeindruckenden Leistungen stellte er die Bestweiten des Tages auf und wurde vor Schwinger Andrj Gerber kantonaler Meister. Und der 31-Jährige durfte gleich mehrfach jubeln: Gemeinsam mit seinen Vereinskollegen holte er sich zusätzlich mit dem TV Wenslingen den Sieg in der Mannschaftswertung. Und auch beim Wettbewerb mit dem 40 Kilogramm schweren «Mäischberger Mocke» liess sich Büchenbacher nicht bezwingen (4,99 Meter). Erneut kam ihm hier Gerber am nächsten (4,30 Meter).
Büchenbacher gelang mit seinen starken Resultaten die erfolgreiche Titelverteidigung – bereits im vergangenen Jahr hatte der Oberbaselbieter an den Nationalturntagen in Buus den kantonalen Meistertitel geholt. «Es bedeutet mir viel, diesen Wettkampf zu gewinnen», so Büchenbacher, der sich derzeit mitten in der Vorbereitung auf zwei grosse Saisonziele befindet: die nationalen Meisterschaften im Diskuswurf und Kugelstossen am kommenden Wochenende sowie das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (Esaf) eine Woche später.
An Letzterem wird der Steinstösser das dritte Mal in seiner Karriere den über 80 Kilo wiegenden Unspunnenstein stossen. «Klar, das wird eine Herausforderung – das ist mehr als das doppelte Gewicht des ‹Mäischberger Mocke›, den ich heute bewegen werde», so der Präsident des TV Wenslingen am Freitag mit einem Schmunzeln. «Aber ich fühle mich fit und gut vorbereitet – schliesslich habe ich viel trainiert.»
Buus als Inspiration
In den Genuss eines Wettkampfs kamen die Nationalturnerinnen und -turner aufgrund der Initiative des Rünenberger Turnvereins, der den zweitägigen Anlass organisierte. OK-Präsident Tim Siegrist schilderte, dass nach der letztjährigen Ausgabe der Nationalturntage in Buus erste Überlegungen angestellt worden seien, die Veranstaltung nach Rünenberg zu holen. Anfang des laufenden Jahres sei schliesslich die erste Sitzung des Organisationskomitees erfolgt. «Eine Motivation, diese Veranstaltung auszurichten, ist auch der finanzielle Aspekt: Durch den Neubau der Turnhalle konnten wir weniger Veranstaltungen ausrichten, die Geld in die Vereinskasse spülen», erklärte Siegrist.
Er betonte die Zusammenarbeit mit übergeordneten Organisationen: Sowohl der Eidgenössische Nationalturnverband als auch der Bezirksturnverband Sissach seien involviert. Letzterer übernehme die sportliche Schirmherrschaft über das Seilziehen, während die übrigen Disziplinen – Steinstossen, Steinheben und Hochweitsprung – dem Nationalturnverband unterstellt seien. «Am spektakulärsten ist meiner Meinung nach das Seilziehen. Die Stimmung ist immer unglaublich, wenn sich zwei Vereine duellieren und angefeuert werden. Auch die schiere Kraft, mit der die Teilnehmenden am Seil reissen, ist beeindruckend», erklärte Siegrist. Im Rünenberger Hexenkessel setzte sich bei den Männern – ein Team darf bis 680 Kilogramm auf die Waage bringen – der TV Hemmiken vor den Gastgebern durch. Bei den Frauen (520 Kilogramm) zog im Final die Damenriege Oltingen stärker als die Frauen des TV Diegten. Im gemischten Team (600 Kilogramm) konnten die Diegterinnen mit ihren Kollegen siegen, während Rünenberg erneut mit Rang 2 Vorlieb nehmen musste.
Neben diesem sportlichen Höhepunkt standen am Samstag zusätzlich Steinheben und Hochweitsprung an. Bei hohen Temperaturen hatten die Gastgeber übrigens dafür gesorgt, dass die Teilnehmenden nach dem schweisstreibenden Sport runterkühlen konnten: Auf dem Festgelände gab es ein improvisiertes Schwimmbecken.