Lesung von Heiner Oberer im «Cheesmeyer»
vs. An der Lesung von Heiner Oberer wird auf die näheren Umstände der Auswanderungen von Verena Oberer-Waibel mit ihrer einjährigen Tochter Maria im Jahr 1858, Sohn Heinrich im Jahr 1871 und Tochter Margret ...
Lesung von Heiner Oberer im «Cheesmeyer»
vs. An der Lesung von Heiner Oberer wird auf die näheren Umstände der Auswanderungen von Verena Oberer-Waibel mit ihrer einjährigen Tochter Maria im Jahr 1858, Sohn Heinrich im Jahr 1871 und Tochter Margret im Jahr 1874 nach Cleveland, Cuyahoga County, Ohio (USA) eingegangen. Er hat die Fakten dazu in seinem Buch «Von Sissach nach Ohio» festgehalten.
Anhand überlieferter Briefe kann ein genaues Bild über die entbehrungsreiche und gefährliche Überfahrt mit dem Segelschiff nach den USA und über das Leben und Wirken in Ohio nachgezeichnet werden.
Die Durchsicht dieser Korrespondenz ergibt, dass Verena Oberer-Waibel und ihre Kinder Heinrich und Margaretha mit Familienangehörigen in Sissach Kontakt pflegten. Es handelt sich um Schriftstücke aus den Jahren 1871 bis 1881, die den Weg von Cleveland nach Sissach fanden, von den Empfängern verwahrt und im Nachlass von Heiner Oberers Grossvater Eduard Oberer-Matter (1878–1932) aufgefunden wurden. Diese Briefe enthalten Angaben über die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse von Verena Oberer-Waibel und ihren ausgewanderten Kindern. Es wird von Erfolgen und Misserfolgen im beruflichen Leben, von Heimweh und Erbansprüchen, aber auch von Dankbarkeit gegenüber Eltern und Grosseltern in der alten Heimat gesprochen.
Ein Stück Familiengeschichte aus einer Zeit, da viele Baselbieterinnen und Baselbieter ins gelobte Land Amerika zogen, um dort ihr Glück zu suchen. Im Weiteren wird kurz über die Oberer-Generationen in Sissach, mit einem Verweis auf den Zusammenhang zu anderen Oberer-Familien in anderen Baselbieter Gemeinden, eingegangen. Wo sie in Sissach wohnten, welche Berufe überwiegend vertreten waren, woher die Oberer-Männer ihre Frauen hatten respektive welche Frauen sich der Oberer-Männer erbarmten.
Ahnenforschung ist für viele eine antiquierte Freizeitbeschäftigung älterer Frauen und Männer, die sich vermeintlich in der Vergangenheit vergraben und darüber Gegenwart und Zukunft verschlafen. Mitnichten. Ahnenforschung ist spannend und lehrreich. Einmal angefangen, kann man schwerlich die Finger davon lassen. Es nimmt einem, wie der Baselbieter zu sagen pflegt, «der Eermel yyne». Oder wie es der deutsche Politiker und Publizist Ferdinand August Bebel (1840–1913) ausdrückt: «Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.»
Heiner Oberer (1954), in Sissach aufgewachsen, ist gelernter Fleischfachmann Veredelung und Koch. Nach Auslandaufenthalten als Koch in Schweden und auf dem MS Sagafjord war er als Leiter Einkauf bei der Roche tätig. Seit 2001 ist er als freischaffender Kolumnist und Journalist bei verschiedenen Zeitungen tätig. Seit März 2017 ist er frühpensioniert und in mehr oder weniger geordnetem Rentnerdasein. Im Herbst 2023 hat er das Buch «Von Sissach nach Ohio» herausgegeben.
Lesung Heiner Oberer «Von Sissach nach Ohio», Donnerstag, 13. Juni, 19 Uhr, «Cheesmeyer», Sissach.