Einwohner winken Finanzgeschäfte ohne Wortmeldungen durch
Die Seltisberger genehmigten das ausgeglichene Budget 2025 und den Nachtragskredit von über 1 Million Franken für die Sanierung der Jurastrasse. Die Stimmung in der lange Zeit von Finanzsorgen und ...
Einwohner winken Finanzgeschäfte ohne Wortmeldungen durch
Die Seltisberger genehmigten das ausgeglichene Budget 2025 und den Nachtragskredit von über 1 Million Franken für die Sanierung der Jurastrasse. Die Stimmung in der lange Zeit von Finanzsorgen und zwischenmenschlichen Unruhen geplagten Gemeinde war gut.
Willi Wenger
Die von 95 Personen besuchte Seltisberger Gemeindeversammlung vom Dienstag war anders als die vorherigen. Der neue Gemeinderat wurde von den Stimmberechtigten mehrfach mit Applaus bedacht. Die Stimmung in der Mehrzweckhalle war gut – eine Tatsache, die in der Vergangenheit noch ganz anders gewesen ist. Ein Votant bezeichnete die Arbeit der Exekutive als vernünftig, vertrauenswürdig und transparent. Bürgerratspräsident Christoph Weibel doppelte nach und lobte die Zusammenarbeit mit der Einwohnergemeinde.
Es war deshalb nicht verwunderlich, dass die umfangreiche Traktandenliste zügig abgearbeitet werden konnte. Gemeindepräsident Tobias Grieder führte kompetent durch den Abend, was sich erstmals beim Budget 2025 zeigte. Bei einem Aufwand von 6,21 Millionen Franken und bei einem Ertrag von 6,26 Millionen Franken schliesst dieses nahezu ausgeglichen ab. Eine gute Nachricht für die von Finanzproblemen geplagte Gemeinde.
Grieder sprach von einem soliden Voranschlag. Er beleuchtete auch die Zukunft bis ins Jahr 2029, in der sich das aktuell sehr tiefe Eigenkapital aufgrund der geplanten Mehrerträge erholen solle. Letztlich ging es sehr schnell: Die Budgetvorlage wurde ohne Wortmeldungen durchgewunken, dies bei unveränderten Gebühren und gleichbleibenden Steuersätzen (für natürliche Personen sind es 59 Prozent).
Trotz grosser Kostenüberschreitung blieb eine längere Diskussion über die Sanierung der Jurastrasse aus. Für die Strassensanierung wurde bereits im Jahr 2021 ein Kredit von 1,8 Millionen Franken bewilligt, vorgestern nun eine weitere Million.
Zahlreiche Enthaltungen
Gemeinderat Beat Muchenberger nannte als Gründe den unerwarteten Zustand des Strassenkörpers nach der Aufgrabung, die vorgenommenen Projekterweiterungen und Projektänderungen nach Baubeginn sowie die geänderte Beurteilung zur Weiterverrechnung der Hausanschlüsse. Er wies ferner auf die Lieferkettenprobleme und die Bauteuerung während der Sanierung der Strasse hin. Die Genehmigung der Vorlage war schliesslich speziell: 45 Ja- und 13 Nein-Stimmen standen 36 Enthaltungen gegenüber.
Des Weiteren hat die «Gmäini» vier weitere Sachgeschäfte gutgeheissen. So den Neuerlass des Mietzinsbeitragsreglements, die Aufnahme der Gemeinde Nuglar-St. Pantaleon in die Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Liestal sowie die Erneuerung des EBL-Konzessionsvertrags. Neuwahlen in Kommissionen ergänzten die Sachgeschäfte.
Eine Fülle von Informationen beendete die Versammlung. Das Plenum wurde ins Bild gesetzt über die nunmehr wieder gute Zusammenarbeit zwischen der Baukommission und dem Gemeinderat, die mögliche Einführung von Tempo 30, den sich in Planung befindlichen Spielplatz und den Naturpark Baselbiet.
Dieses Thema soll im Februar im Rahmen einer Informationsveranstaltung mit Nationalrätin Florence Brenzikofer (Grüne, Oltingen) und dem Arboldswiler Gemeindepräsidenten Johannes Sutter (SVP) thematisiert werden. Im März soll die Gemeindeversammlung über den Beitritt zum Naturpark-Trägerverein entscheiden.