Verlust kleiner als erwartet
21.06.2024 Sport, Sport, EishockeyZS konnte von langer Saison profitieren – hat aber immer noch ein Finanzloch
Noch immer sind die Emotionen der Play-off-Finalserie gegen Zuchwil präsent. Auch finanziell konnte der EHC Zunzgen-Sissach von seinem sportlichen Erfolg profitieren. Das Geld floss aber nicht ...
ZS konnte von langer Saison profitieren – hat aber immer noch ein Finanzloch
Noch immer sind die Emotionen der Play-off-Finalserie gegen Zuchwil präsent. Auch finanziell konnte der EHC Zunzgen-Sissach von seinem sportlichen Erfolg profitieren. Das Geld floss aber nicht überall besser als erwartet – im Gegenteil.
Luana Güntert
Das Eis auf der «Kunsti» ist abgetaut und die Eishockeyausrüstung im hintersten Eck verstaut. Zeit also, um am Tag der Generalversammlung des EHC Zunzgen-Sissach Bilanz zu ziehen: Konnte die lange Saison die angeschlagenen Vereinsfinanzen aufpolieren und wie sieht es mit den hohen Energiekosten aus?
Ein Blick auf die Erfolgsrechnung zeigt einen Verlust von 11 299 Franken – das sind 37 000 weniger als budgetiert. Durch die vorhandenen Rückstellungen kann der Verlust gedeckt werden. Die grösste positive Abweichung zum Budget sind die Sponsoreneinnahmen, die dank eines Maklers, der wiederum für etwas mehr Aufwand gesorgt hat, ebenfalls um 37 000 Franken höher als geplant ausgefallen sind. Am zweitstärksten konnte ZS von der langen Saison – hauptsächlich von der Finalserie gegen Zuchwil – profitieren und so 13 800 Franken mehr einnehmen.
Zudem konnte der budgetierte Aufwand für den Spielbetrieb der Aktiven und des Nachwuchses um 10 000 Franken verringert werden: Die zusätzlichen Sponsoringeinnahmen für das Frauendress wurden mehrheitlich für den Frauen-Spielbetrieb genutzt und die Kosten für das neue 3.-Liga-Team fielen tiefer aus als erwartet. «Wir hatten keine Erfahrungswerte, was ein 3.-Liga-Team braucht und somit haben wir vorsichtig budgetiert», erklärt Jukka Schäublin, ZS-Finanzchef.
Gewisse Bereiche kosteten ZS mehr als geplant, ins Gewicht fielen zum Beispiel die hohen Energiekosten. So musste während der Saison die Hallenmiete nochmals nach oben angepasst werden. Sie beträgt für die kommende Saison 129 000 Franken pro Saison. «Gemäss einer Prognose von der Sport Sissach AG sollen sich die hohen Energiepreise aber bald bessern», sagt ZS-Präsident Cristiano Santoro. Zudem diskutiere man in der Gemeinde schon länger darüber, ob eine Photovoltaikanlage eine Möglichkeit sei. Zudem prüft die Hallenbetreiberin Möglichkeiten bezüglich Nutzung der Photovoltaik-Technik. Weiter resultierte aus dem Zunzger Dorffest ein deutlich geringerer Gewinn als geplant, was in der Konsequenz zu einer entsprechend geringeren Ausschüttung an die Vereine führte und ZS rund 1000 Franken vom Kuchen erhalten hat – deutlich weniger als erhofft.
Neuer ZS-Anlass
Der Nachwuchsbericht lässt einen aufhorchen:Vanjo Di Biase, ZS-Juniorenverantwortlicher, schreibt nämlich, dass es kommende Saison kein U15-Team geben wird. «Auf dieser Stufe haben wir zu wenig Jugendliche und so muss auf ein Team verzichtet werden», erklärt Santoro. Deshalb müssten die betroffenen Kinder nächste Saison bei anderen Vereinen, zum Beispiel Laufen oder Rheinfelden, mit denen ZS zusammenarbeitet, spielen.
Auch wenn die Finanzen besser aussehen als erwartet, sind sie nicht optimal. An den Mitgliederbeiträgen wolle der Verein aktuell aber nichts verändern, so Santoro. «Wir bleiben am Ball und schauen regelmässig, wie wir mehr Geld einnehmen können.» Für Schäublin als Finanzchef ist die Situation nicht deprimierend: «Es macht die Aufgabe eher spannend.»
Um mehr Geld einzunehmen, organisiert ZS heuer zum ersten Mal die «Pepita Hockey Days» vom 29. August bis 1. September. Geboten wird ein abwechslungsreiches Programm: Gestartet wird mit einem Spiel zwischen dem EHC Biel und dem französischen Meister Dragons de Rouen. Am nächsten Tag folgt ein Hockeygrümpeli mit Festbetrieb und am Wochenende dann der bereits bekannte «Pepita Cup» – ein Vorbereitungsturnier für die 1. Mannschaft, ebenfalls mit Festbetrieb.