Besitzerin reicht Strafanzeige ein
Vergangene Woche wurden auf einer Lupsinger Landwirtschaftsparzelle sieben Jungbäume von Unbekannten stark beschädigt. Besitzerin Anita Brunner-Dettwiler kann sich den Angriff nicht erklären und könnte sich ein persönliches Motiv ...
Besitzerin reicht Strafanzeige ein
Vergangene Woche wurden auf einer Lupsinger Landwirtschaftsparzelle sieben Jungbäume von Unbekannten stark beschädigt. Besitzerin Anita Brunner-Dettwiler kann sich den Angriff nicht erklären und könnte sich ein persönliches Motiv vorstellen.
Tobia Benaglio
Am frühen Donnerstagmorgen klingelte bei Anita Brunner aus Lupsingen das Telefon. Am Apparat: Ihr Pächter, der sie mit einer erschütternden Nachricht konfrontierte. Sämtliche sieben Jungbäume ihrer Parzelle seien auf einer Höhe von rund 1,6 Metern sauber abgesägt worden. Brunner eilte sofort auf das Grundstück – und fand eine Szenerie vor, die sie sprachlos machte. «Ich war geschockt und konnte nur noch weinen», schilderte sie am Folgetag der «Volksstimme».
Die kleine Obstbaum-Plantage liegt gut zehn Meter von einem Feldweg entfernt, gut einsehbar für Spaziergänger. Während die Pflanzen ihrer Nachbarparzelle unversehrt blieben, fielen ihre Jungbäume den Vandalen zum Opfer. Für die Besitzerin ein klares Indiz: «Das muss ein gezielter Angriff gewesen sein.» Gemäss den Beobachtungen des Nachbarpächters muss die Tat zwischen Mittwochmorgen und der Nacht auf Donnerstag erfolgt sein.
«Es war ein gezielter Angriff»
Bei den zerstörten Bäumen handelt es sich um Kirschen- und Zwetschgenbäume sowie einen Nussbaum und eine Sommerlinde – alle zwischen ein und fünf Jahre alt, rund drei Meter hoch. Zurück blieb von ihnen fast nichts: Teilweise stehen nur noch die nackten Stämme, ringsum liegen die abgeschnittenen Äste am Boden. Gestohlen wurde nichts.
Gerade dieser Umstand wirft für die Besitzerin Fragen auf. «Ich habe keine Ahnung, warum man so etwas machen soll. Ich kann mir auch vorstellen, dass es ein persönliches Problem wegen mir oder meiner Familie gibt.» Für Brunner steht ausser Zweifel, dass der oder die Täter geübt waren: Die Schnitte seien präzise, die Äste teilweise so dick wie ein Fünfliber. «Dafür braucht es spezielles Werkzeug und viel Kraft. Da kommt niemand unvorbereitet – das war ein gezielter Angriff.» Die Jungbäume hatte die Lupsingerin einst bei der Bürgergemeinde bestellt – «als kleines Stück Natur», das sie für ihre Familie, Kinder und zukünftige Generationen erhalten wollte. «Ich habe die Bäume gepflanzt, weil es in Lupsingen immer weniger davon gibt», erzählt sie. In das private Projekt sei viel Zeit und Geld geflossen. Nun bleibt ihr nur der bittere Neustart. Darum hat sie die Geschichte nicht nur in den Sozialen Medien geteilt, sondern auch gleich eine Strafanzeige gegen unbekannt bei der Polizei eingereicht. Diese war laut Brunner auch verblüfft und konnte ihr nicht erklären, was für ein Motiv ein solcher Angriff haben könnte.
Dass in der Region Bäume Opfer von Verbrechern werden, ist kein Novum. Schon im vergangenen Herbst seien von Brunners weiteren Parzellen Birnen entfernt worden – ebenfalls mit auffallend sauberen Schnitten, so die Lupsingerin. Für Brunner bleibt nur die Hoffnung, dass die Täter gefunden werden und dass ihr Traum einer Landschaft, die sie ihrer Familie weitergeben kann, immer noch erfüllt werden kann.