Unterwegs in luftigen Höhen

  03.07.2025 Bennwil

Die Fünft- und Sechstklässler waren auf dem Waldseilpark

Die Bennwiler Schülerinnen und Schüler der 5./6. Klasse haben es gewagt: Vor den Sommerferien besuchten sie den Waldseilpark auf den Wasserfallen. Neben dem sportlichen Teil durfte auf dem Ausflug auch die Gemütlichkeit nicht fehlen.

Fuss um Fuss schiebt sich Enea immer weiter über das Drahtseil voran. Er richtet seinen Blick konzentriert auf das kommende Hindernis unter seinen Füssen. Rundhölzer, der Länge nach aufgezogen auf dem Drahtseil, auf dem er gerade steht. Schnelle Bewegungen sind jetzt riskant, es gilt vielmehr, gleichmässig voranzugehen. Eneas Bewegungen sind gezielt, von Zögern und Angst keine Spur, im Gegenteil. Zügig kommt er voran und überwindet Meter um Meter. Ein letzter Zug und er erreicht mit einem Grinsen die Plattform am Ende der Hängebrücke.

Ein kleines Schild hängt an dieser Plattform. Neuneinhalb Meter sind es bis zum Waldboden. Die Plattform ist ziemlich klein, sie ist im oberen Teil einer Buche befestigt. Nichts macht die Baumhöhe deutlicher spürbar, als der astlose Stamm und die fernen Wurzeln am Boden. Enea scheint die Höhe nichts auszumachen … Gleichmütig stürzt er sich sogleich auf das nächste Hindernis – eine Tyrolienne, eine Seilrutsche, die von seiner Plattform zum nächsten Baum führt. Zuerst den ersten Karabiner umhängen, dann die Seilrutsche einhängen, den zweiten Karabiner umhängen, alles prüfen … und schon fliegt er weg!

Die Schönheiten des Baselbiets
Es sind die letzten Wochen vor den lang ersehnten Sommerferien. Seit jeher ist das jene Zeit, in der viele Schulklassen im Kanton auf Schulreise gehen, um in den warmen Sommertagen den heissen Schulzimmern zu entfliehen, die Schönheiten des Baselbiets kennenzulernen und noch einmal Zeit gemeinsam als Klasse zu verbringen. Die sportbegeisterten Schülerinnen und Schüler der 5./6. Klasse der Primarschule Bennwil wünschten sich zum Schuljahresabschluss eine kühne Herausforderung. Da ihr Klassenlehrer einem abenteuerlichen Erlebnis nie abgeneigt ist, kam alsbald die Idee auf, den Waldseilpark ob der Wasserfallen-Bahn zu besuchen.

Der Besuch des Waldseilparks war für Donnerstag der drittletzten Woche vor den Sommerferien geplant. An diesem Tag war das Wetter erfreulicherweise wohlwollend, es sollte warm werden und blauen Himmel geben. Über die Waldweid wanderte die Klasse hinüber zur Bergstation, wo kurz vor 10 Uhr morgens das Abenteuer endlich beginnen konnte. Alle waren ganz aufgeregt und freuten sich enorm auf das bevorstehende Unterfangen.

Dann geht es los: Professionelle Betreuerinnen des Seilparks verteilen das Material und helfen beim Anziehen, während die Schülerinnen und Schüler konzentriert bei der Sache sind. Vor der eigentlichen Begehung absolvieren alle Teilnehmer auf einem kleinen Parcours eine kurze Einführung in die Bedienung der Sicherungsgeräte. Spätestens danach müssen alle bereit sein, denn jetzt gilt es ernst! In der hitzigen Euphorie wollen einige natürlich sofort bei den schwierigen Routen einsteigen … Entspannt ging es im kühlen Wald aber zuerst auf den einfachen Routen los.

Die Schülerinnen und Schüler sind in Kleingruppen unterwegs, jeweils beaufsichtigt und unterstützt durch eine erwachsene Begleitperson. Der Seilpark bietet abwechslungsreiche Routen in vier Schwierigkeitsgraden und für alle Bedürfnisse an. Die einfachen grünen und blauen Routen bieten ohne grossen Aufwand sofortige und unterhaltsame Erfolgserlebnisse für alle Schülerinnen und Schüler. Ein besonderes, gut besuchtes Highlight ist die über 150 Meter lange Seilrutsche über den kleinen See unterhalb der Bergstation – eine spektakuläre Fahrt in einer fabelhaften Kulisse!

Nach drei Stunden endet der Aufenthalt – und der Hunger setzt rasch ein. Nach einem kurzen Marsch zum grossen Rastplatz unterhalb der Hinteren Egg können sich alle endlich eine Wurst über dem Feuer bräteln und ein wenig ausruhen. Der Kletter-Spass ist aber noch nicht vorbei: Für ein finales Klassenfoto müssen alle noch das gigantische «Mega-Bänkli» der BLKB bergsteigerisch bezwingen – kein Problem, nach dem erfolgreichen Abenteuer im Seilpark!

Es gibt ein Leben – und auch ein Lernen – ausserhalb der Schule, und so sind ausserschulische Aktivitäten zu Recht eine wertvolle Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler, um in einem sportlichen Kontext neue Erfahrungen mit sich selbst und im Umgang mit Risiken und Herausforderungen zu machen. Aber auch für uns Lehrpersonen, um unsere Schülerinnen und Schüler abseits von intellektuellen Leistungen einmal von neuen Seiten kennenzulernen.

Severin Steck, Lehrer 5./6. Klasse, Bennwil


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