Gartentipp | Was kann ich gegen Un- und Beikraut tun?
Es gibt Pflanzen, die mich schon mein ganzes Gärtnerinnenleben lang begleiten: die sogenannten Unkräuter oder Beikräuter. Es gibt in jedem Garten ständig etwas zu jäten und fertig wird man nie, ...
Gartentipp | Was kann ich gegen Un- und Beikraut tun?
Es gibt Pflanzen, die mich schon mein ganzes Gärtnerinnenleben lang begleiten: die sogenannten Unkräuter oder Beikräuter. Es gibt in jedem Garten ständig etwas zu jäten und fertig wird man nie, denn die unliebsamen Kräuter wachsen rasch wieder nach. Es scheint, als ob viele Beikräuter den vielen Regen dieses Jahr besonders schätzen, denn wenn etwas wächst im Garten, dann vor allem das, was nicht soll.
In der Sommerferienzeit wird es nicht besser, da drängt sich das Unkraut in den Vordergrund. Ausser Sie verbringen die Ferien zu Hause mit Jäten … Eigentlich kann jede Pflanze zum Unkraut werden, wenn sie sich am falschen Ort stark ausbreitet. Es gibt aber ein paar Wegbegleiter im Garten, die besonders unangenehm auffallen.
Im Halbschatten hat sich der Giersch breitgemacht. Das Wurzelunkraut lässt sich kaum unterkriegen, denn aus jedem Wurzelstück kann eine neue Pflanze austreiben. Im Frühling können die noch zarten, dreiteiligen Blätter jedoch zu Pesto verarbeitet werden.
Zur Sommerzeit wird alles von der Zaunwinde in Beschlag genommen. Die attraktive Kletterpflanze rankt an allem hoch, was sie zu fassen kriegt. Oft engt sie ihre Nachbarpflanzen derart ein, dass deren Wachstum eingeschränkt wird. Unterirdisch breitet sich die Winde mit langen Kriechrhizomen aus – bleibt davon ein Stück im Boden, treibt eine neue Pflanze aus. Loswerden kann man sie kaum, aber regelmässiges Jäten hilft und schützt die anderen Pflanzen vor der aufdringlichen Winde.
Auch lästig, aber nicht ganz so einengend, ist die Zaunwicke. Mit ihren schönen violetten Blüten nimmt sie innert weniger Jahre ziemlich viel Raum für sich ein. Seit ich jedoch weiss, dass sich die Zaunwicken-Sandbiene ausschliesslich von Wickenpollen ernährt, jäte ich sie nur noch selektiv.
Im Gemüsebeet ist der kriechende Hahnenfuss mein Endgegner. Er ist typisch für unseren lehmigen, oft nassen Boden. Seine Wurzeln sind tief und halten gut fest im Boden, was das Jäten mühsam macht. Ausserdem bildet er Blatttriebe, die Wurzeln schlagen, kaum haben sie den Boden berührt.
Und dann wären da noch Vogelmiere, Löwenzahn, Nelkenwurz, Ackerwinde, Schnürgras und viele andere alte Bekannte, die mich jahrein, jahraus begleiten im Garten. Viele Beikräuter keimen am liebsten auf offenem Boden, daher hilft im Staudenbeet eine lückenlose Bepflanzung und im Gemüsebeet eine Untersaat. Auch eine Mulchschicht verhindert manche Keimung. Und es ist von Vorteil, wenn man viel Freude am Jäten und an der vielfältigen Pflanzenwelt im Garten hat.
Meret Franke
Gartenkurse und Beratung: Meret Franke und Koni Gschwind, Ebenrain – Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung, 4450 Sissach. garten.ebenrain@bl.ch, www.ebenrain.ch