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10.10.2025 Sport, Weitere SportartenDie Schützen des SV Zunzgen Tenniken eilen von Erfolg zu Erfolg
Der SV Zunzgen Tenniken setzt regelmässig Ausrufezeichen im Pistolenschiessen – mit Spitzenplätzen, Teamgeist und Konstanz. Hinter den Erfolgen steht mehr als Training: Es ist die Mischung aus Tradition, ...
Die Schützen des SV Zunzgen Tenniken eilen von Erfolg zu Erfolg
Der SV Zunzgen Tenniken setzt regelmässig Ausrufezeichen im Pistolenschiessen – mit Spitzenplätzen, Teamgeist und Konstanz. Hinter den Erfolgen steht mehr als Training: Es ist die Mischung aus Tradition, Zusammenhalt und gelebter Nachwuchsförderung.
Sander van Riemsdijk
Jahr für Jahr begeistert der Schiessverein Zunzgen Tenniken an regionalen, nationalen und internationalen Wettkämpfen mit herausragenden Leistungen, insbesondere im Pistolenschiessen. So auch dieses Jahr. Die Pistolenschützen durften sich an den Schweizermeisterschaften Anfang September in Thun mit Sandro Lötscher, Adrian Schaub und Tanja Spiess über insgesamt elf Medaillenränge mit sechs Schweizer-Meister-Titeln freuen. Solche Leistungen lassen aufhorchen.
Der SV Zunzgen Tenniken entstand im Jahr 2000 aus einem Zusammenschluss der Feldschützengesellschaft Tenniken (Gründungsjahr 1871), der Schützengesellschaft Zunzgen (1872) und der Pistolensektion Zunzgen (1979) und hat rund 100 Mitglieder, davon 50 Aktive.
Doch weshalb schiesst genau dieser Verein so gut? «Es ist ein Zusammenspiel zwischen Erfahrung, einem gesunden Ehrgeiz und dem Willen zum Erfolg», erklärt Marcel Zimmermann. Vor rund eineinhalb Jahren hat er das Vereinspräsidium vom langjährigen Präsidenten und heutigen Ehrenpräsidenten Heiner Krattiger übernommen.
Adrian Schaub als Zugpferd
Mit seinem offenen und zugewandten Führungsstil war es Krattiger in seinen 50 Jahren in den Vorständen, davon 24 Jahre als Präsident, gelungen, eine Kultur vorzuleben, die den Zusammenhalt unter den Vereinsmitgliedern gefördert hat. «Daraus ist ein solidarischer Teamgeist entstanden, der entscheidend ist für die Erfolge und unser Vereinsleben», so Zimmermann. «Jeder im Verein, egal ob Jung oder Alt, zieht am gleichen Strick, niemand hebt aufgrund seiner Leistungen ab und man unterstützt sich gegenseitig.»
Das Zugpferd des Vereins ist zweifellos der Zunzger Adrian Schaub. Er ist Mitglied der Pistolen-Nationalmannschaft und feierte schon einige nationale und internationale Erfolge – so wurde er 2022 Europameister mit der Zentralfeuerpistole. Im Sinne der Vereinskultur fordere Schaub keine spezielle Behandlung. Im Gegenteil. Mit seiner Erfahrung wirke er insbesondere in der Jugendbegleitung sehr unterstützend, so Zimmermann. «Dies impliziert die Solidarität unter den Mitgliedern und daraus resultieren am Schluss für den Verein gute Teamleistungen.» Dazu rechnet er auch die Arbeit im Vorstand. «Diese gestaltet sich kollegial und harmonisch.»
Wenn Edith Belser, Juniorentrainerin und zuständige Person für die Vereins-Administration, durch den Zeitspiegel auf ihre 45-jährige Mitgliedschaft zurückblickt, sieht sie neben den vielen Erfolgen insbesondere die gute Kameradschaft im Verein. «Die Umgangskultur unter den Mitgliedern ist sehr gut, die Hilfsbereitschaft ist gross und der Verein ist organisatorisch gut aufgestellt.»
Vereinsidentität ist gross
Voller Lob ist Belser auch beim Thema Nachwuchsförderung, die seit 35 Jahren insbesondere beim Pistolenschiessen einen wichtigen Baustein für die heutigen bemerkenswerten sportlichen Erfolge bildet. Die grosse Identifikation der Mitglieder mit ihrem Verein äussert sich nicht zuletzt bei sportlichen Anlässen wie dem Büchel-Schiessen in der Schiessanlage Hefleten. Am Anlass, an dem mehr als 700 Gewehr- und 250 Pistolenschützen teilnehmen, engagieren sich viele Mitglieder des SV Zunzgen Tenniken. Einen wichtigen Beitrag zur Pflege der familiären Gemeinschaft und damit indirekt zu den sportlichen Höchstleistungen leisten zudem die gemeinsamen Besuche von Schützenfesten sowie die Familienanlässe am Saisonende.
Für den Abteilungsleiter Pistole, Christian Kym, ist der heutige Erfolg insbesondere auf die frühere hervorragende Jugendarbeit von Edith Belser zurückzuführen. Da sie die Jugendlichen schon früh an Wettkämpfe herangeführt und gefordert hat und diese sich gegenseitig angespornt haben, konnte die Identifikation mit dem Sport und insbesondere mit dem Verein wachsen. «Die bemerkenswerte Breite an der Spitze und die konstante Vertretung unserer Mitglieder auf den Podesten ist neben einem intakten Vereinsumfeld mit Sicherheit auf diese Arbeit zurückzuführen», so Kym.
Die sportlichen Erfolge scheinen auf eine Wechselwirkung von verschiedenen Faktoren zurückzuführen zu sein: optimale Trainingsmöglichkeiten in gut eingerichteten Anlagen für die Disziplinen Outdoor 300 Meter Gewehr, 50 und 25 Meter Pistole und Indoor 10 Meter, eine klare Organisation mit familiären Strukturen, ein gemeinsames Ziel, grosse personelle Konstanz auf Vorstands- und Trainerebene und nicht zuletzt auf talentierte Sportlerinnen und Sportler. Diese greifen wie die Zahnräder einer Uhr ineinander und beeinflussen sich so positiv.
Auf nach Ägypten
svr. Im November messen sich in Kairo die besten Gewehr- und Pistolenschützinnen und -schützen an den Weltmeisterschaften. Für die Schweiz gehen insgesamt 20 Athletinnen und Athleten an den Start, darunter bei Pistole 25 Meter ein Mitglied des Schiessvereins Zunzgen Tenniken: Adrian Schaub.