Verein Erlebnisraum Tafeljura stellt neuen Erlebnispfad vor
16 Jahre nach der Eröffnung kommt der Erlebnispfad «passepartout tafeljura» in einem neuen Kleid daher. An 13 Orten zwischen Tecknau und Oltingen erfahren Wandernde Bekanntes und noch viel mehr Unbekanntes ...
Verein Erlebnisraum Tafeljura stellt neuen Erlebnispfad vor
16 Jahre nach der Eröffnung kommt der Erlebnispfad «passepartout tafeljura» in einem neuen Kleid daher. An 13 Orten zwischen Tecknau und Oltingen erfahren Wandernde Bekanntes und noch viel mehr Unbekanntes über die Region.
Otto Graf
Der Verein Erlebnisraum Tafeljura hat den 2008 eröffneten Erlebnispfad von Tecknau nach Oltingen vollständig überarbeitet und ihm mit 13 Posten ein neues Outfit verpasst. Beschränkten sich früher die Informationen hauptsächlich auf Hinweistafeln an der Route, auf das Internet und auf Flyer, so kommen nun moderne Kommunikationsmittel zum Einsatz. Sie sind in der Lage, ein Mehrfaches an Wissenswertem über die Geschichte, die Kultur und die Landschaft zu vermitteln.
Geblieben sind jedoch die überarbeiteten Hinweistafeln, damit auch Leute ohne Handy auf ihre Rechnung kommen. Neu ist auch die 32 Seiten umfassende Broschüre, die für 8 Franken beim Verein erhältlich ist oder auf der Website gratis heruntergeladen werden kann. Über QR-Codes lassen sich an den Posten die Beiträge auf das Smartphone herunterladen.
Am Dienstag eröffnete der Verein Erlebnisraum Tafeljura im Beisein von Mitwirkenden, Sponsoren, Gästen und Medien den Erlebnispfad offiziell mit einem Rundgang in Oltingen. Florence Brenzikofer, Präsidentin des Vereins, konnte dabei gegen 30 Personen willkommen heissen, darunter Projektleiterin Jessica Baumgartner.
Wie das mit dem Smartphone funktioniert, erfuhren die Anwesenden an Posten 6 am Postplatz, der sich unter anderem mit der legendären, wasserradgetriebenen Säge in Oltingen befasst. Ruedi «Mundi» Waldmeier, einer der Säger, rief mit seiner Erzählung die jahrhundertealte Geschichte der Sägemühle, die heute einer Stiftung gehört, in Erinnerung. Namentlich am «Oltiger Määrt», aber auch an anderen Anlässen, sägt das Blatt dank der Kraft des Wassers Stämme nach alter Väter Sitte zu Balken und Brettern. Dass dabei ein Elektromotor etwas Schützenhilfe leistet, sei nicht verschwiegen. Die Autorin Barbara Saladin berichtete über Geschichtliches, Kulturelles und Aktuelles aus der Region.
Chriesi oder Chiirssi?
Der Erlebnispfad «passepartout tafeljura» führt von Tecknau über Wenslingen und Anwil nach Oltingen und kann auch in umgekehrter Richtung begangen werden. Die Wanderzeit liegt bei etwa vier Stunden, Musseperioden mit Weiterbildung an den Posten eingerechnet. Zudem kann die Wanderroute abgekürzt werden. Die erwähnten Dörfer liegen alle am einst wichtigen Passübergang Schafmatt, der aus dem Raum Basel ins Mittelland führte. Die drei Hufeisen im Oltinger Gemeindewappen erinnern an den damaligen Verkehr mit Pferdefuhrwerken.
Für den heutigen Warenverkehr ist der Übergang bedeutungslos. Er ist aber bei Velo- und Töfffahrenden beliebt. Der Güterverkehr hat sich in die Tiefe verlegt, zwei Eisenbahnlinien und zwei Erdgasleitungen zeugen davon und widerspiegeln die Entwicklung der Gegend vom Mittelalter in die Moderne. Der rege Verkehr in die Region Aarau hat sich auch im Dialekt niedergeschlagen. Nur in den Schafmatt-Dörfern sprechen die Einheimischen vom «Chriesi», während im übrigen Oberbaselbiet vom «Chiirssi» die Rede ist.
www.tafeljura.ch