Tierschützer prüfen Anzeige
27.09.2024 LausenVerbotene Demo gegen Reptilienbörse oder Missverständnis?
sep. Seine Gruppe werde auf die geplante Demonstration gegen die Reptilienbörse am kommenden Sonntag in Lausen verzichten, wenn die Gemeinde ihr zuvor ausgesprochenes Verbot nicht zurücknehme. ...
Verbotene Demo gegen Reptilienbörse oder Missverständnis?
sep. Seine Gruppe werde auf die geplante Demonstration gegen die Reptilienbörse am kommenden Sonntag in Lausen verzichten, wenn die Gemeinde ihr zuvor ausgesprochenes Verbot nicht zurücknehme. «Wir halten die Regeln ein», sagt Oliver Bieli von der Tierschutzorganisation «Basel Animal Save».
Allerdings pocht die Organisation ihrerseits auf das Gesetz: Er prüfe, die Lausner Behörden wegen Amtsmissbrauchs anzuzeigen, so Bieli. Denn das Demo-Verbot sei zunächst ohne Angabe von Gründen ausgesprochen worden. Auf seine Einsprache hin habe es die Gemeinde dann mit Platzproblemen auf dem betroffenen Gelände begründet, sagt Bieli. «Das ergibt keinen Sinn. Wir wollten auf der Allmend vor oder beim Gebäude demonstrieren.»
Dabei handle es sich um ein Missverständnis, sagt der Lausner Gemeindepräsident Peter Aerni. Die Gruppe habe eine Demo auf dem Platz der Mehrzweckhalle beantragt, aber dieser sei vermietet an die Veranstalter, deswegen habe man ihm abgesagt. Am Donnerstagmorgen habe die Gemeinde Bieli deswegen einen Plan zukommen lassen. «Darin kann er seinen Standplatz für die Demo eintragen», sagt Aerni. Im Plan seien die Nothilferouten und weitere Hindernisse vermerkt. Dass es jetzt knapp werde mit der Bewilligung, sei nicht Schuld der Gemeinde. Bieli hätte binnen zehn Tagen beim Gemeinderat Einsprache gegen das Verbot einreichen müssen. «Und vielleicht hätte er uns auch mal anrufen statt Mails schreiben können», sagt Aerni, «schliesslich will er etwas von uns und nicht umgekehrt.»
Bieli seinerseits findet, die Gemeinde hätte mit ihm das Gespräch suchen müssen. Ausserdem sei das Verfahren anders, so Bieli: «Typischerweise wird einem von der zuständigen Behörde ein Platz zugewiesen. Wir kennen das Prozedere bestens. Und wir sind bekannt dafür, dass wir keine Anlässe blockieren, gegen die wir demonstrieren.» Ob sich noch vor dem Wochenende eine Einigung abzeichnet, ist offen.
An der 23. Reptilienbörse in Lausen nehmen 128 Aussteller teil. Ein detalliertes Reglement auf der Website besagt, wie die Tiere zu behandeln sind; gefährliche Gifttiere sind im Kanton Baselland verboten. «Basel Animal Save» will laut Bieli darauf aufmerksam machen, dass an solchen Anlässen extrem anspruchsvolle Lebewesen grossem Stress ausgesetzt und teils an Laien ohne jegliche Kenntnisse verkauft würden.