«Teamania» fördert Teamsport
09.01.2025 SportStiftung nahm im Dezember ihre operative Arbeit auf
Die Stiftung Teamania fördert innovative Projekte im Team-Breitensport. Stiftungsrat Daniel Schaub erklärt, dass mit der Förderung auch gegen das rückläufige Interesse an Sportvereinen bei Erwachsenen ...
Stiftung nahm im Dezember ihre operative Arbeit auf
Die Stiftung Teamania fördert innovative Projekte im Team-Breitensport. Stiftungsrat Daniel Schaub erklärt, dass mit der Förderung auch gegen das rückläufige Interesse an Sportvereinen bei Erwachsenen angekämpft wird.
Luana Güntert
Neben den körperlichen Vorteilen, die Sport bietet, tragen Teamsportarten auch massgeblich dazu bei, soziale Barrieren zu überwinden, Gemeinschaft zu fördern und den Umgang im Team zu erlernen. Diese Erkenntnis teilt auch die im April vergangenen Jahres gegründete Stiftung Teamania. Ziel der Stiftung ist es, innovative Projekte und Initiativen im Bereich des Team-Breitensports zu unterstützen.
Die Idee zur Gründung der Stiftung entstand beim Fussballverband Nordwestschweiz (FVNWS), wie dessen Präsident Daniel Schaub erläutert: «Wir erhielten immer wieder Anfragen von Vereinen und Veranstaltungen, die Unterstützung benötigen.» Häufig sei es jedoch nicht möglich gewesen, diesen Anfragen nachzukommen – auch aus Gründen der Fairness. «Wir können nicht ein Team unterstützen und ein anderes nicht. Zudem sind unsere finanziellen Mittel begrenzt.»
Sportaffiner Stiftungsrat
Aus der Idee wurde im vergangenen April Realität: Mit einem Startkapital von 50 000 Franken vom FVNWS wurde die Stiftung Teamania ins Leben gerufen. «Es war uns wichtig, nicht nur Fussballprojekte zu unterstützen, sondern alle Teamsportarten», sagt Schaub. Diese Entscheidung wurde auch mit dem Ziel getroffen, finanzielle Mittel aus verschiedenen Quellen zu generieren. Das Zielpublikum für Spenden und Sponsoren umfasst sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, die sich für den Sport engagieren möchten. Obwohl die Stiftung primär in der Nordwestschweiz tätig sein will, schliesst sie ein Engagement in anderen Regionen des Landes nicht aus, um möglichst viele potenzielle Spender anzusprechen.
Neben Schaub sitzen der Sissacher Roger Kamber, Markus Lisser aus Büsserach und Odilo Bürgy aus dem fribourgischen Gurmels im Stiftungsrat. «Roger ist ein langjähriger Freund von mir, wir haben schon als Jugendliche in Sissach zusammen Fussball gespielt», erklärt Schaub. Lisser und Bürgy traten auf Empfehlung von Kamber bei, der durch seine Tätigkeit als Generalagent bei der Mobiliar in Liestal über ein grosses Netzwerk verfügt. Bürgy, ehemals Leiter des Rechtsdienstes bei der Mobiliar und früherer Einzelrichter der Swiss Football League, hat ebenfalls einen starken Bezug zum Sport. Auch Lisser, der eine eigene Firma in Büsserach führt, ist sportaffin.
Erste Förderung beschlossen
Obwohl die Stiftung im April 2024 gegründet wurde, nahm sie ihre operativen Tätigkeiten erst im Dezember auf. «Wir stecken also noch in den Kinderschuhen», gibt Schaub zu. Geplant ist, dass die Stiftung viermal jährlich Gesuche auswerten wird. Im Dezember prüfte das vierköpfige Team bereits die ersten Anfragen. «Wir erhielten etwa 20 Gesuche, viele davon entsprachen jedoch nicht dem Stiftungszweck», so Schaub. Dieser ist klar definiert: Unterstützt werden nur Projekte im Team-Breitensport, die innovativ sind, eine Sportart oder Organisation stärken, Nachwuchsförderung betreffen oder Aus- und Weiterbildungsmassnahmen für Trainerinnen und Trainer, Funktionärinnen und Funktionäre oder Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter umfassen.
«Wir wollen Vereine und Organisationen mit Beträgen von 1000 bis 10 000 Franken unterstützen», erklärt Schaub. «Die Höhe des Beitrags hängt davon ab, ob das Projekt bereits von anderen Stiftungen oder Fonds mitfinanziert wird und ob es langfristig angelegt ist oder nur einmalig stattfindet.»
Rückläufige Zahlen
Ein erstes Projekt, das von der Stiftung seit Dezember unterstützt wird, ist der FFV Basel mit seinem Projekt «Anstoss». Dieses ermöglicht es Frauen und Mädchen, den Fussball in einem unverbindlichen Training pro Woche ohne Wettkampfdruck kennenzulernen. Der Fokus liegt auf Freude, Fortschritt und grundlegenden Fussballfertigkeiten – ideal für Einsteigerinnen und für alle, die ein weniger zeitaufwendiges Engagement suchen. Gruppen werden für Spielerinnen ab 16 Jahren sowie für Juniorinnen ab 10 Jahren angeboten.
Nach der Lancierung im Herbst 2024 haben sich bereits 24 Frauen und Mädchen dem Angebot angeschlossen. «Teamania» unterstützt dieses niederschwellige und innovative Angebot mit einem Beitrag. Neben der Förderung von Teamsport-Projekten verfolgt die Stiftung auch das Ziel, «Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeglichen Alters zum Sport zu führen und sie dort möglichst lange zu halten», wie es in der Stiftungsurkunde heisst.
Schaub verweist auf Studien, wie etwa eine vom Baselbieter Sportamt in Auftrag gegebene kantonale Vertiefungsstudie, die zeigt, dass Sportvereine bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt sind und Nachwuchsabteilungen wachsen. «Bei den älteren Jugendlichen, Jugendlichen, die sich im Übergang ins Erwachsenenalter befinden, sowie bei Erwachsenen sieht die Situation jedoch anders aus.» Das Interesse an Sportvereinen sei dort in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen, was teilweise mit der Coronavirus-Pandemie in Verbindung gebracht werde. «Viele Sportlerinnen und Sportler sind damals auf Individualsportarten umgestiegen und haben dem Teamsport den Rücken gekehrt.»
«Auch wenn die Zahlen nicht alarmierend sind, wollen wir mit der Stiftung Teamania auch Projekte unterstützen, die bei dieser Entwicklung Gegensteuer geben können», betont Schaub.