Strategie für die Dorfentwicklung
16.12.2025 LangenbruckGemeindeversammlung genehmigt das räumliche Leitbild
Das Leitbild bildet eine wesentliche Grundlage, um das Dorf attraktiv für alle Generationen werden zu lassen. Die Stimmberechtigten haben sich an der Gemeindeversammlung deutlich dafür ausgesprochen.
Elmar ...
Gemeindeversammlung genehmigt das räumliche Leitbild
Das Leitbild bildet eine wesentliche Grundlage, um das Dorf attraktiv für alle Generationen werden zu lassen. Die Stimmberechtigten haben sich an der Gemeindeversammlung deutlich dafür ausgesprochen.
Elmar Gächter
Auch im Passdorf war die letzte Gemeindeversammlung des Jahres dem Budget gewidmet. Die Diskussion zu den von Gemeindepräsident Hector Herzig präsentierten Zahlen – der Voranschlag sieht für 2026 einen Ausgabenüberschuss von rund 60 000 Franken vor – hielt sich jedoch in engen Grenzen. Die wenigen Fragen bezogen sich vor allem auf jene rund 100 000 Franken, die der Gemeinderat für eine Studie budgetiert hat, um das Gemeindezentrum aufzuwerten.
Mehr Gesprächsbedarf gab das räumliche Leitbild als künftiger Bestandteil der Legislaturplanung, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung des Passdorfs an zukünftige Herausforderungen sicherzustellen. Die Stimmberechtigten genehmigten sowohl das Leitbild mit 19 Ja- gegen 7 Nein-Stimmen als auch einstimmig das Budget 2026.
Ort der Begegnung im Zentrum
Langenbruck fehlt ein eigentliches Dorfzentrum, das seinen Namen verdient. Der Gemeinderat plant daher zusammen mit externen Fachleuten eine Machbarkeitsstudie, um im nördlichen Teil des historischen Ortsteils einen zentralen Ort der Begegnung zu schaffen. Er soll den Bereich der heutigen Gemeindeverwaltung bis zum Postplatz umfassen. «Mein Traum wäre ein Generationenhaus anstelle des sanierungsbedürftigen Verwaltungsgebäudes, das Wohnungen für ältere Leute sowie Bank, Dorfladen und Gemeindeverwaltung vereint», so Herzig.
Entgegen einem Wunsch aus der Versammlung, die Planung zeitlich zu verschieben, betonte der Präsident, dass jetzt der Zeitpunkt sei, zu säen, was in fünf bis zehn Jahren geerntet werde. Auf die Frage, ob sich Langenbruck diese Investition leisten könne, erklärte er, dass die Schulden der Gemeinde relativ hoch seien, sie aber auch über ein hohes Finanzvermögen verfüge.
Eine Arbeitsgruppe, unterstützt durch externe Fachleute, hat mit Einbindung der Öffentlichkeit das räumliche Leitbild für Langenbruck erarbeitet. Gemeindepräsident Hector Herzig und Gemeinderat Hans Weber stellten die wesentlichen Leitsätze vor. Sie umfassen Themen wie die Ortsbildplanung, Verkehr, bessere Vernetzung von Quartieren, Förderung des qualitativen Tourismus, ein attraktives Infrastrukturangebot sowie den Schutz von Naturund Kulturlandschaft als Lebensraum mit hoher Qualität und Identität für heutige und kommende Generationen.
Wie Herzig betonte, soll das Leitbild kein Papiertiger sein, sondern eine verlässliche Basis, die sowohl den Gemeinderat als auch die Bevölkerung befähigt, über Legislaturziele hinaus gute Entscheidungen für das Dorf zu treffen. «Wir wollen eine attraktive und qualitätsvolle Wohngemeinde in einzigartiger Landschaft entwickeln, ohne auf Wachstum zu setzen. Unsere Exklusivität und unsere Qualität liegen im kleinen Passdorf mit 1000 bis maximal 1200 Einwohnerinnen und Einwohnern», hob der Gemeindepräsident hervor.
Fragen aus der Versammlung richteten sich vor allem an Massnahmen, die im räumlichen Leitbild skizziert sind. Herzig stellte klar, dass mit dem Leitbild nur über die Leitgedanken abgestimmt wird, nicht über konkrete Massnahmen. Der Gemeinderat werde Vorschläge bringen, über deren Umsetzung jedoch der Souverän entscheide.
Das Leitbild stellt laut Hans Weber eine wichtige Grundlage für die bevorstehende Revision des Zonenplans Siedlung dar. Diese wird bis 2028 durchgeführt und umfasst wesentliche Änderungen wie die geplanten grossen Auszonungen in den Bereichen der Wohn- und Mischzonen.
