Matthias Huber leitete seine letzte Gemeindeversammlung
Mit Worten tief empfundener Dankbarkeit seines Nachfolgers und einer stehenden Ovation der Gemeindeversammlung wurde der Rickenbacher Gemeindepräsident Matthias Huber verabschiedet. Er konnte eine ausgeglichene Rechnung ...
Matthias Huber leitete seine letzte Gemeindeversammlung
Mit Worten tief empfundener Dankbarkeit seines Nachfolgers und einer stehenden Ovation der Gemeindeversammlung wurde der Rickenbacher Gemeindepräsident Matthias Huber verabschiedet. Er konnte eine ausgeglichene Rechnung präsentieren.
Christian Horisberger
Solche Gemeindeversammlungen kann man sich als Gemeindepräsident nur wünschen: Zu den Traktanden gibt es keine Fragen und Anmerkungen, sie werden einstimmig gutgeheissen und zum Abschluss gibt es eine Lobeshymne, eine stehende Ovation sowie eine Flasche Wein. So geschehen am Dienstagabend im Turmzimmer des Rickenbacher Gemeindehauses, als Matthias Huber seine letzte Gemeindeversammlung leitete.
Stephan Waller, der am vergangenen Sonntag zu Hubers Nachfolger gewählt worden ist, würdigte seinen «Noch-Chef» als professionellen, gelassenen, engagierten und hingebungsvollen Präsidenten. In allen Gebieten, in die er sich – ob im Gemeinderat oder zuvor in der Sozialhilfebehörde – gekniet habe, sei er zum Experten geworden, so Waller. Die erworbenen Fachkenntnisse Hubers, aber auch dessen Gesprächskultur und Fähigkeit, stets einen Konsens zu finden, seien ausserordentlich. Und auch die Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen: Bis auf zwei Geschäfte brachte der Gemeinderat während der sechs Jahre mit Huber als Präsident alle Vorlagen durch.
Wein als Klausur-Überbleibsel
Als Geschenke überreichte Waller dem Präsidenten unter anderem eine Collage mit prägnanten Aussagen zu Hubers Person und Arbeit von Behörde- und Vereinsvertretern und eine Flasche «Maispracher». Der Wein sei ein Überbleibsel einer Klausurtagung des Gemeinderats, die Matthias Huber 2016 nach seinem Einzug in den Gemeinderat organisiert hatte, sagte Waller. Zwei Flaschen Wein besorgte Huber damals, nur eine davon wurde getrunken. Der scheidende Präsident bedankte sich bei den 40 Anwesenden, Kollegen und den «beiden Frauen in der Verwaltung» für die «wunderbare, offene, ehrliche und konstruktive Zusammenarbeit», die ihm Freude bereitet habe.
Die traktandierten Geschäfte waren flott unter Dach: Die Rechnung 2023 schliesst mit einer roten Null ab. Bei Ausgaben von 2,58 Millionen Franken resultierte 2023 ein Verlust von 10 000 Franken. Budgetiert war ein Verlust von 160 000 Franken. Zur Verbesserung trugen im Wesentlichen geringere Ausgaben für Kesb und «soziale Sicherheit» sowie höhere Einnahmen beim Finanz- und Lastenausgleich (plus 50 000 Franken) und bei den Steuern aus den Vorjahren (plus 44 000 Franken) bei. Im Weiteren hat die Versammlung alle Mitglieder der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission sowie des Wahlbüros bestätigt.
Ganz auf die Dienste von Matthias Huber wird Rickenbach nun nicht verzichten müssen. Er wird einerseits in der neuen Schulkommission mitwirken, die aufs neue Schuljahr hin den Schulrat ablöst. Andererseits bleibt er im Trägerverein des geplanten Naturparks Baselbiet aktiv, über den Rickenbach wie auch alle anderen Gemeinden im Perimeter Ende dieses Jahres abstimmen wird.