Die Kirche Bennwil weist Risse auf
Das Kirchenschiff der Kirche Bennwil weist seit vielen Jahren Risse von unterschiedlichem Ausmass auf. Sondierbohrungen bis in den Felsgrund sowie Rammsondierungen sollen nun Klarheit schaffen. Untersucht werden auch der die Kirche umgebende ...
Die Kirche Bennwil weist Risse auf
Das Kirchenschiff der Kirche Bennwil weist seit vielen Jahren Risse von unterschiedlichem Ausmass auf. Sondierbohrungen bis in den Felsgrund sowie Rammsondierungen sollen nun Klarheit schaffen. Untersucht werden auch der die Kirche umgebende Pflastersteinbelag sowie die Bruchsteinstützmauer.
Willi Wenger
Die seit 1969 unter Denkmalschutz stehende Kirche in Bennwil weist Schäden auf. Im Kirchenschiff zeigen sich Risse von unterschiedlichstem Ausmass. Dies ist unter anderem der Grund, dass unlängst Sondierbohrungen bis in den Felsgrund stattgefunden haben. Martin Innerbichler, der Verwalter der Stiftung Kirchengut Baselland, sagt, dass zusätzlich der die Kirche umgebende Pflastersteinbelag, wo sich Setzungen eingestellt hätten, wie auch die Bruchsteinstützmauer zwischen der Strasse und dem Kirchenvorplatz einer Prüfung unterzogen würden.
Alle bisherigen Massnahmen in den vergangenen Jahrzehnten, und von diesen gab es gemäss Innerbichler etliche, hätten auf Dauer keine Besserung der Situation gebracht. Es sei deshalb notwendig und richtig, dass nunmehr die Grundlagen bezüglich der Boden- und Hangwasserverhältnisse erarbeitet würden. «Wir als Eigentümerin der Kirche beziehungsweise der Liegenschaften sind dazu verpflichtet», sagt Innerbichler auf Anfrage.
Die Sanierungen an der Kirche werden voraussichtlich nach Auswertung der Bohrkerne ab Ende März im Detail geplant. Wie und in welchem Ausmass dies vollzogen werden wird, ist gemäss der Kirchengut-Verwaltung offen. «Das werden die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, die durch Geotechniker sowie Bauingenieure durchgeführt werden. Auch die Kosten, die letztlich aufgebracht werden müssen, sind zurzeit noch nicht definierbar», so Innerbichler. Die Stiftung Kirchengut, die als Bauherrin der Sanierungen auftritt, wird zunächst die Gesamtkosten tragen. «Wir stehen voll in der Verantwortung», sagt Innerbichler. Dennoch: Er ergänzt, dass die Reformierte Kirchgemeinde Bennwil-Hölstein-Lampenberg schliesslich 50 Prozent der Kosten wird tragen müssen.
Die Arbeiten an der und um die Kirche in Bennwil erfolgen im Rahmen der fünfjährigen Unterhaltsplanung der Stiftung Kirchengut. Diese sei, so Innerbichler, quasi der Auslöser bei der Feststellung der Risse gewesen.Allerdings: Erstmals wurden Risse an der Kirche bereits vor 14 Jahren festgestellt: «Diese wurden damals fachgerecht beseitigt und gleichzeitig die Kirche aufgefrischt», blickt Innerbichler zurück.
Trockene Sommer als Ursache?
Die Medienstelle der Bau- und Umweltschutzdirektion hält auf Anfrage fest, dass das Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) die Sondierbohrungen als zuständige Dienststelle bewilligt habe. Es sei gemäss AUE notwendig, dass diese durchgeführt würden. Nur so sei eine seriöse Baugrunduntersuchung möglich. Diese wird Auskunft darüber geben, wie die Wasserverhältnisse im Boden sind und was die Ursache der Deformation ist.
Innerbichler vermutet, dass die trockenen Sommer der vergangenen Jahre «mitschuldig» an den Schäden der Liegenschaft sind. Er erwähnt, dass die Setzrisse auch deshalb entstanden sein könnten. Ähnliche Schäden seien unter anderem auch an der Kirche in Frenkendorf oder am Pfarrhaus in Diegten festgestellt worden.
Fazit: Mehrere Stellen im Kanton sind gefordert, so die Archäologie, die Denkmalpflege, die Kirchgemeinde, das AUE und selbstredend primär die Stiftung Kirchengut Baselland. Das Ganze wird in deren ordentlichem Budgetprozess für 2025 abgebildet werden. «Sofortmassnahmen sind keine vorgesehen», sagt Innerbichler.