Tierfotograf Torben Weber zu Gast beim Natur- und Vogelschutzverein
Tipps und Tricks für das Fotografieren in Zoos gab Profi Torben Weber an der Jahresversammlung des Naturund Vogelschutzvereins Titterten preis. Verabschiedet wurde Vereinspräsidentin Monika ...
Tierfotograf Torben Weber zu Gast beim Natur- und Vogelschutzverein
Tipps und Tricks für das Fotografieren in Zoos gab Profi Torben Weber an der Jahresversammlung des Naturund Vogelschutzvereins Titterten preis. Verabschiedet wurde Vereinspräsidentin Monika Schweizer – nach 35 Jahren Engagement für den Naturschutz.
André Frauchiger
Die 86. Jahresversammlung des Natur- und Vogelschutzvereins Titterten stand im Zeichen eines Abschieds. Nach 35-jährigem Engagement für den Naturschutz im Vereinsvorstand, davon 22 Jahre als Präsidentin, gab Monika Schweizer ihren Rücktritt. Sie wurde von der Versammlung unter grossem Applaus zum Ehrenmitglied ernannt.
Auf ein Projekt, das sie engagiert begleitet und gefördert hat, ist die scheidende Vereinspräsidentin Monika Schweizer besonders stolz: auf das Projekt «Hochstamm läbt». Hochstämmige Bäume hätten im Baselbiet Tradition und dürften nicht verschwinden, so ihr Credo.
Zu Schweizers Nachfolger wurde einstimmig Enrico Leuzinger gewählt, der bereits in der Naturschutzkommission der Gemeinde engagiert ist. Für ihr grosses Engagements wurde auch Alice Killenberger zum Ehrenmitglied ernannt.
Nicole Löffel, zuständig für die Betreuung von Amphibien, referierte über die Rettungseinsätze für Frösche und Erdkröten, die derzeit auf ihrer Wanderung Strassen überqueren und dabei der grossen Gefahr ausgesetzt sind, überfahren zu werden.
Fotografieren im Zoo
«Fotografie in Tierparks und Zoos, für was …?» lautet der Titel des Kurzreferats des Tierfotografen Torben Weber zum Auftakt der Jahresversammlung. Der gelernte Bauer war seit 1998 als Tierpfleger beim Basler Zoo angestellt. Zwei Jahre später begann er im Praxisalltag mit der Tierfotografie nach dem Prinzip «learning by doing». Grosse und kleine Tiere eroberten sein Herz. Die Arbeit im «Zolli» war für den Fotografen vielseitig. Sie umfasste die Lieferung von Tierfotos an lokale, nationale und internationale Medien, Medienführungen, das Aufbereiten von Pressemitteilungen, Foto-Werbung für den Kinderzoo, die Bildredaktion und den Aufbau eines Bildarchivs. Er arbeitete auch mit dem bekannten Tierfotografen Jörg Hess zusammen. 2022 verliess Torben Weber den «Zolli» und arbeitet seither unter anderem als freier Fotograf.
Gewisse Engagements seien für ihn von besonderer Bedeutung, sagte Weber. Als Beispiel nannte er die Zusammenarbeit mit Andreas Moser für dessen bekannte Tiersendungen für das Schweizer Fernsehen. Auch die Schweizer TV-Sendungen «Meteo», «Einstein», «Der Bestatter», oder die deutsche Zeitschrift «Bunte» haben die Dienste des Fotografen bereits in Anspruch genommen.
Aber worauf kommt es bei der Tierfotografie wirklich an? Es brauche das Kennenlernen eines Tiers und Rücksichtnahme, sagte Weber. Bei Gorillas beispielsweise könne es sehr heikel sein, sie mit direkt auf sie gerichteter Kamera abzulichten. In diesem Fall müsse die Kamera leicht abgewinkelt gehalten werden. Glas, Gitter, technische Hintergründe müssten sorgfältig ausgewählt oder auch ausgeklammert werden. Sonnenschein sei für das Fotografieren eher schwieriger, Wolken und Nebel viel günstiger. Und auch ein hoher Sonnenstand behagt Tierfotografen in der Regel nicht. Wegen der ungünstigeren Lichtverhältnisse hätten Tierfotografen in der Regel tagsüber zwischen 11 und 15 Uhr eher frei, verriet Weber.
Etwas Besonderes ist das Fotografieren von Tieren bei Schneefall. Schneite es, hiess es für Torben Weber jeweils: «Sofort in den ‹Zolli›!» Viele Tiere reagierten höchst erfreut auf das kalte Weiss, das vom Himmel fällt, so der Fotograf, nicht nur die Schneeleoparden, sondern zum Beispiel auch die Affen.