Sie malen Bilder an den Nachthimmel
31.07.2025 LausenDamian Vincenz und Alexander Oehler machen Feuerwerk
An der Liestaler Bundesfeier wird «Vinzenz Fireworks» morgen das grösste Feuerwerk im Kanton zünden. Dessen Dirigenten Damian Vincenz und Alexander Oehler liessen sich beim Komponieren ihrer Feuer-Sinfonie über ...
Damian Vincenz und Alexander Oehler machen Feuerwerk
An der Liestaler Bundesfeier wird «Vinzenz Fireworks» morgen das grösste Feuerwerk im Kanton zünden. Dessen Dirigenten Damian Vincenz und Alexander Oehler liessen sich beim Komponieren ihrer Feuer-Sinfonie über die Schulter schauen.
Willi Wenger
Damian Vincenz als Geschäftsführer und Alexander Oehler als stellvertretender Geschäftsführer von «Vincenz Fireworks» aus Lausen zeigen ihre Leidenschaft auf eindrückliche Weise, als sie die «Volksstimme» im Vorfeld der 1.-August-Feier in Liestal empfangen. «Für unser Team ist das Kreieren von Feuerwerken viel mehr als ein leidenschaftlich betriebenes Hobby. Es ist unsere Passion», sagt Vincenz, der beruflich in der Brandschutzbranche tätig ist und sich daneben seit mehr als 20 Jahren intensiv mit Feuerwerk beschäftigt.
Oehler – er arbeitet in der Finanzbranche – ist vor gut drei Jahren als Pyrotechniker zum Team gestossen. Er betont, dass in diesem Metier die Sicherheit an erster Stelle stehe: «Wir haben alle die erforderlichen Ausbildungen absolviert, die uns dazu befähigen und berechtigen, Grossfeuerwerke zu veranstalten.» Die erworbenen Zertifikate seien die Garantie, dass auch das von der Bürgergemeinde Liestal in Auftrag gegebene Feuerwerk allen Sicherheitsvorgaben entspricht.
Im Gegensatz zu den im Handel erhältlichen Feuerwerks-Artikeln stellt das Arbeiten an einem Grossfeuerwerk Anforderungen, die nur durch qualifizierte Fachleute zu erfüllen sind. Zudem ist der Aufwand nicht zu unterschätzen. Die technischen Vorbereitungen für das Feuerwerk auf der Sichtern haben bei «Vincenz Fireworks» mehrere Wochen vor dem 1. August begonnen. Die Materialbestellung für ein grösseres Feuerwerk wie dieses erfolgt jeweils mehrere Monate bis ein Jahr vorher. Hergestellt werden die meisten Feuerwerkskörper, die an der Liestaler Bundesfeier explodieren, in China, Italien und Spanien, bezogen werden sie zum grössten Teil über einen Händler in Deutschland. Aus der Schweiz stammt nur eine geringe Menge der Produkte.
Damit das Unfallrisiko im Vorfeld eines Feuerwerks minimiert werden kann, lagern Vincenz und Oehler ihr explosives Material «bombensicher» in speziell dafür zugelassenen Bunkeranlagen. Von dort gelangte es in eine Lagerhalle in einem Liestaler Industriegebiet, wo das Feuerwerk von den Mitgliedern des Teams zusammengestellt respektive «komponiert» wird.
Das Feuerwerk von morgen auf der Sichtern wird für Baselbieter Verhältnisse gross angerichtet. Es wird rund eine Viertelstunde dauern und den Himmel beim Sichternhof aus sechs Positionen entlang der Strasse und der angrenzenden Felder erhellen. Zum Einsatz kommen dabei Kugel- und Zylinderbomben, die zum Teil in 300 Metern Höhe ihre «Bilder» dem Publikum präsentieren werden. Die Aufstiegsund Effektdauer seien genau berechnet, erklärt Oehler. «Wir überlassen nichts dem Zufall», ergänzt Vincenz.
Der Aufbau des Feuerwerks vor Ort hat Anfang Woche begonnen. Dieser erfolgte durch das Team von «Vincenz Fireworks». Ihnen zur Seite steht Sicherheitspersonal, das auch nachts Präsenz markiert. Wenn das Feuerwerk elektronisch gezündet wird – die dafür erforderliche Anlage hat einen Wert von gut und gerne 30 000 Franken –, werden Hunderte Feuerwerkskörper, Lichterbilder und viele weitere spektakuläre Spezialeffekte die Zuschauerinnen und Zuschauer erfreuen. Sie erleben «Geschichten» aus Licht, Feuer und Emotionen.
Zum Einsatz gelangen werden die bereits erwähnten Kugel- und Zylinderbomben, dazu «Single-Shots», «Single-Rows», alle mit vordefinierten, unterschiedlichen Effekten. Ein atemberaubendes Erlebnis für alle Sinne ist damit garantiert.
Umweltschutz als Herausforderung
«Vincenz Fireworks» betont, dass das Sichtern-Feuerwerk punkto Umwelt und Nachhaltigkeit den gesetzlichen Vorgaben entspricht. So seien die maximale Lautstärke und sämtliche Produkte gesetzlich geregelt und geprüft, sagt Oehler. Die Einhaltung jeglicher Limiten und Richtlinien werde regelmässig von der Bundespolizei kontrolliert. Zudem, sagt Oehler, sei der Plastik- und Kunststoffanteil in Feuerwerkskörpern in den vergangenen Jahren stetig verringert worden. Die gesamte Branche sei daran, der gesellschaftlichen Herausforderung «Umweltschutz» verantwortungsvoll zu begegnen, ergänzt Vincenz.
Der Abbau des Feuerwerks in Liestal wird gut zwei Tage in Anspruch nehmen. «Dabei säubern wir den Standort von allem Abfall», sagen Vinzenz und Oehler, welche diese Arbeit zusammen mit ihrem Team und freiwilligen Helferinnen und Helfern erledigen. Ihr «Tatort» werde immer in einwandfreiem Zustand zurückgelassen, versichern die beiden Feuerwerks-Künstler.