Sicherheit geht vor
30.10.2025 SportMit viel Freude habe ich zwei Tickets für die Europa-League-Spiele des FC Basel gekauft. Auch war ich auswärts in Freiburg dabei. Beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart habe ich die Tickets meinem ehemaligen Assistenztrainer Gleison geschenkt. Er sollte dieses tolle ...
Mit viel Freude habe ich zwei Tickets für die Europa-League-Spiele des FC Basel gekauft. Auch war ich auswärts in Freiburg dabei. Beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart habe ich die Tickets meinem ehemaligen Assistenztrainer Gleison geschenkt. Er sollte dieses tolle «Spektakel» mit seinem Sohn live ansehen. Doch es kam anders.
Meine Plätze waren im Sektor B, wo viele junge Zuschauer mit ihren Eltern sitzen. Bevor das Spiel angepfiffen wurde, kam es dort zwischen Stuttgart-Fans und Hooligans des FC Basel zu einer wüsten Schlägerei. Warum es trotz geschlossener Tore und Absicherung der Stewards soweit kommen konnte, ist unbegreiflich. Ich habe gelesen, dass ein Verantwortlicher mit gelber Weste diese Tore aufgeschlossen und somit diesen Krawall möglich gemacht habe. Leider hatte das Auswirkungen auf Gleison und seinen 6-jährigen Sohn. Dieser hatte grosse Angst, auf die Plätze zu gehen – die beiden sind nach Hause gegangen.
Ich weiss nicht, warum die Sicherheit für die Zuschauer nicht gewährleistet werden kann. Jeder Verantwortliche weiss doch, dass solche Spiele ein grosses Gefahrenpotenzial haben. Ich bin gespannt, wie es bei den weiteren Heimspielen gehandhabt wird.
Noch schlimmer fand ich den unbewilligten Palästina-Protest der Antifa. Eine linke Organisation mit extremen, gewaltbereiten Chaoten. Im Vorfeld war zu Gewalt und Hetze gegen Israelis aufgerufen worden. Die Polizei, die aus verschiedenen Kantonen zusammengerufen wurde, hatte diesem Mob kaum etwas entgegenzusetzen. Die Zerstörungswut und Respektlosigkeit gegenüber Einrichtungen und Polizei war erschreckend.
Wer nun geglaubt hat, dass die mehr als 550 Inhaftierten des «schwarzen Blocks» zur Rechenschaft gezogen würden, hat sich getäuscht. Einzig wegen Hausfriedensbruch und Gewalt gegen die Staatsbediensteten können sie angeklagt werden. Ich bin dafür, dass die Gesetze angepasst werden, damit die Folgeschäden nicht von uns allen durch unsere Steuern bezahlt werden. Ein pikantes Detail ist der Umstand, dass mehr als zwei Drittel keinen Wohnsitz im Kanton Bern hatten. Es waren bei den Verhafteten übrigens 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen.
In den Fussballstadien hätte der Fussballverband schon längst die Möglichkeit, personalisierte Tickets vorzuschreiben. Warum das nicht passiert, ist dem Umstand geschuldet, dass sich die organisierten Fangruppen dagegen zur Wehr setzen. Wenn Sie aber, liebe Leserinnen und Leser, ein Ticket der Nati bestellen, steht Ihr Name darauf. Ebenso bei vielen Vereinen bei der Champions League. In der heutigen Zeit ist nicht Nostalgie gefragt, sondern Sicherheit. Damit man sicher «fänen» kann für den FC Basel.
Marcel Hottiger
Marcel Hottiger hat als Fussball-Instruktor und Trainer vom Nachwuchs bis zu den Profis gearbeitet. Beim FC Basel war er lange Nachwuchschef, bei YB Sportdirektor. Bis vor Kurzem trainierte er die AC Rossoneri.

