Schwerpunkte bleiben bestehen
21.11.2025 Oltingen«Erlebnisraum Tafeljura» macht auch nach Nein zum Naturpark weiter
Der Vorstand des Vereins Erlebnisraum Tafeljura lud zu einer Retraite nach Oltingen ein, um die Frage zu klären: «Wie geht es mit dem Verein weiter?» Präsidentin Florence Brenzikofer nennt ...
«Erlebnisraum Tafeljura» macht auch nach Nein zum Naturpark weiter
Der Vorstand des Vereins Erlebnisraum Tafeljura lud zu einer Retraite nach Oltingen ein, um die Frage zu klären: «Wie geht es mit dem Verein weiter?» Präsidentin Florence Brenzikofer nennt vermehrte Kooperationen als Ziel.
Brigitte Keller
Frau Brenzikofer, wie war die Retraite?
Florence Brenzikofer: Wir hatten ein intensives und spannendes Wochenende. Das Ganze war eingebunden in ein zweitägiges Filmfestival in der «Oberen Mühle», das wir in Kooperation mit den Solothurner Filmtagen und Pro Natura organisiert haben. Die Retraite fand am Samstagnachmittag statt und war offen für alle Vereinsmitglieder. Teilgenommen haben rund 20 Personen. Neben aktuellen Mitgliedern und ehemaligen Vorstandsmitgliedern waren auch Vertreter von Gemeinden und von anderen Vereinen, wie beispielsweise vom Verein Baselbieter Feldscheunen, dem Verein Posamenter und vom Naturforum Regio Basel, dabei.
Auflösen oder weitermachen, das war die grosse Frage nach dem Scheitern des «Naturparks Baselbiet». Wie lautet der Tenor?
Einerseits schauten wir auf den Istzustand der laufenden Projekte, die ja weiterlaufen und permanent unterhalten und weiterentwickelt werden, also zum Beispiel die beiden Erlebnispfade «passepartout» und «wisenbergwärts». Und dann ging es natürlich um die Frage nach neuen Projekten und Visionen und damit verbunden um die Frage, ob wir genügend Leute haben, die bereit sind, sich zu engagieren. Wir haben knapp 400 Mitglieder, aber wie viele andere Vereine mussten auch wir feststellen, dass die Vereinsarbeit nicht einfacher geworden ist seit der Pandemie. Eine Frage lautete also: Wie könnte man die Struktur des Vereins anders gestalten, um auch neue und jüngere Leute zum Mitmachen zu gewinnen?
Welche Ansätze gibt es?
Ein wichtiger Punkt ist, dass wir vertiefter mit anderen Vereinen und Organisationen zusammenarbeiten wollen. Im Zusammenhang mit dem Managementplan, der erarbeitet wurde für den «Naturpark Baselbiet», sind viele einzelne Projektideen entwickelt worden. Einige davon sollen – darüber bestand Einigkeit –, wenn immer möglich realisiert werden. Den erarbeiteten Managementplan stellen wir im Übrigen auch gerne weiteren interessierten Organisationen zur Verfügung.
An welchen Projekten wird schon gearbeitet?
Für das Dorffest in Oltingen im kommenden Jahr entstehen Kugelbahnen. Zusammen mit der Gemeinde und Tourismus Baselland wollen wir dafür sorgen, dass die Kugelbahnen danach in einen Pfad integriert werden und damit für die Bevölkerung zugänglich bleiben. Zusammen mit der Archäologie Baselland und dem Baselbieter Heimatschutz planen wir im Bereich Bildung und Sensibilisierung etwas für die jüngere Generation.
Der Verein bleibt also bestehen?
Ja, es wurde beschlossen, dass der Verein weiter bestehen soll, aber mit angepassten Strukturen. Die inhaltlichen Schwerpunkte, nämlich die Aufwertung der Natur- und Kulturlandschaft, bleiben bestehen.
Was sind die nächsten Schritte?
Die zusammengetragenen Ergebnisse wurden nach der Retraite vom Vorstand gebündelt und werden nun in schriftlicher Form allen Teilnehmenden zugestellt. Der Vorstand verfolgt die Entwicklung der Ideen weiter und diskutiert die möglichen Kooperationen gemeinsam mit anderen Vereinen. Zuhanden der Jahresversammlung im Sommer 2026 werden wir den Mitgliedern konkrete Vorschläge unterbreiten.
Und Sie bleiben dem Verein als Präsidentin erhalten?
Ich freue mich darauf, an den neuen Ideen und Projekten mitzuwirken. Mittlerweile bin ich seit acht Jahren Präsidentin und mache gerne weiter, bis sich eine Nachfolge findet.

