KMU-Forum im Zeichen der Uhrenindustrie
Das diesjährige Oberbaselbieter KMU-Forum in Känerkinden zeigte die Bedeutung der Schweizer Uhrenindustrie – regional aber vor allem auch im internationalen Kontext gesehen.
Sander van Riemsdijk
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KMU-Forum im Zeichen der Uhrenindustrie
Das diesjährige Oberbaselbieter KMU-Forum in Känerkinden zeigte die Bedeutung der Schweizer Uhrenindustrie – regional aber vor allem auch im internationalen Kontext gesehen.
Sander van Riemsdijk
Nachdem René Brodbeck, der Präsident des organisierenden Gewerbevereins KMU Homburger-/Diegtertal und Umgebung, das KMU-Forum in der mit rund 100 Personen aus Wirtschaft und Politik gefüllten Mehrzweckhalle in Känerkinden eröffnet hatte, überbrachte auch der Gemeindepräsident von Känerkinden, Adrian Ammann, seine Grussworte.
Danach war die Bühne frei für das Referat von Dominik Maegli, gelernter Uhrmacher, Geschäftsführer und Inhaber des in vierter Generation stehenden Familienunternehmens Maegli-tick different AG aus Olten, Solothurn und Bern. Maegli referierte unter dem Motto «swiss made – die Bedeutung der Schweizer Uhrenindustrie» über Zusammenhänge und Bedeutung der Schweizer Uhrenindustrie im internationalen Kontext.
«Uhren und die Schweiz gehen symbolträchtig in Einklang», sagte Maegli als Einführung in sein Referat. Schweizer Uhren gelten auf der ganzen Welt als Synonym für Präzision und Qualität, sind Exportschlager und zugleich Botschafter der eidgenössischen Werte. Aber woher kommen sie, wer stellt sie her, wer kauft die Uhren?
Der weltweite Marktanteil der Schweizer Uhren ist volumenmässig mit 2,3 Prozent zwar überschaubar und steht damit nach China und Hongkong an dritter Stelle, so Maegli. Wertmässig hat die Schweizer Uhrenindustrie jedoch einen weltweiten Anteil von nicht weniger als 57 Prozent. Kostet eine in China hergestellte Uhr im Durchschnitt vier US-Dollar, stellt die Schweiz weltweit 96 Prozent aller Uhren ab 1000 Franken her. «Die Schweiz steht für hochwertige, kostspielige Uhren, wobei sich 350 Marken mit dem Label ‹swiss made› schmücken dürfen, mit der Marke Rolex an der Spitze», hielt Maegli fest.
Mit besorgtem Blick auf die USA
Vertieft ging der Geschäftsführer auf das frühere Wachstum, die künftige Entwicklung und die Bedeutung der Uhrenindustrie für die Schweiz mit ihren insgesamt 65 000 Beschäftigten ein. Ebenso schaute er mit etwas Besorgnis auf die USA als grössten Absatzmarkt von Schweizer Uhren. Mit der Wahl von Donald Trump und seiner protektionistischen Handelspolitik mit Zöllen auf Importwaren wird dieser Absatzmarkt unter Druck geraten, vermutet Maegli.
Der Schweizer Uhrenhersteller Oris verwaltet seit der Gründung 1904 ein reiches Erbe. Es ist seit über 120 Jahren in Hölstein gefestigt und steht mit seiner Philosophie «go your own way» für Unabhängigkeit und Innovation. Aber nicht nur. Oris-Manager Roméo Garessus sprach in seinem Referat ebenso von einer festen Verbundenheit mit dem Waldenburgertal und vom Einfluss der regionalen Wurzeln, und er unterstrich diese regionale Verbundenheit mit einem klaren Bekenntnis zum jetzigen Standort. «Wir werden immer in Hölstein bleiben.»
Vertieft ging Garessus auf die bewegte Geschichte des renommierten Unternehmens mit seinen Hochs und Tiefs ein. Dabei blieb der feuerrote Rotor im Gehäuseboden stets das untrügliche Erkennungszeichen. Mit ihren im Jahresrhythmus mit ausgeklügelten Produktionstechniken neu entwickelten mechanischen Uhren und Weckern kann sich die Marke Oris mit seinen in Hölstein 93 und weltweit 220 Beschäftigten weiterhin grösster Beliebtheit erfreuen.