«Schweini» rollt im Foodtruck an
06.05.2025 RümlingenSibylle und Beat Schweingruber erweitern Angebot
Mit Wurstwaren aus Kaninchenfleisch ist Beat Schweingruber seit vielen Jahren an Märkten unterwegs. Nun brät der Rümlinger auf seinem neuen Foodtruck Burger – aus Rindfleisch.
Sander van ...
Sibylle und Beat Schweingruber erweitern Angebot
Mit Wurstwaren aus Kaninchenfleisch ist Beat Schweingruber seit vielen Jahren an Märkten unterwegs. Nun brät der Rümlinger auf seinem neuen Foodtruck Burger – aus Rindfleisch.
Sander van Riemsdijk
Heute hier, morgen da – und das bei jeder Witterung. Das ist das Grundprinzip eines Foodtruckers. Und dabei soll die Kundschaft mit möglichst ausgefallenen und exklusiven Spezialitäten verwöhnt werden. So sieht es der 51-jährige Rümlinger Beat Schweingruber – auch «Schweini» genannt.
Vor einem Jahr hat er sich entschieden, seinen Beruf als Chauffeur an den Nagel zu hängen und vollberuflich als Foodtrucker auf den Verkauf von Rindfleisch in Form von Frikadellen und Hamburgern an Märkten und Veranstaltungen zu setzen. Zum Einstieg ins Foodtruck-Business hat er ein entsprechendes Fahrzeug erworben, mit dem er nun schon seit einiger Zeit unterwegs ist. Unterstützt wird er von seiner Frau Sibylle, die über einige Gastro- und Verkaufserfahrung verfügt.
Auf einem Abstellplatz des Hofs auf dem Mettenberg bei Rümlingen, wo die Schweingrubers leben, steht der neue Foodtruck. Eine glänzende rollende Gaststätte. Das Angebot mit den Preisangaben in weissen Buchstaben hebt sich gut lesbar vom Hintergrund ab.
Sibylle Schweingruber hat vor 13 Jahren mit der Zucht von Wachteln angefangen. Insbesondere der Eierverkauf entwickelte sich zu einem erfolgreichen Geschäft. Vor zehn Jahren startete Beat Schweingruber mit der Kaninchenzucht, was sich im Verlauf der Jahre zur Kaninchenmast weiterentwickelte. Der Hof hiess von da an «Schweini’s Wachtel- & Kaninchenfarm».
Aus dem Hobby wird der Beruf
Bereits als er noch als Chauffeur seinen Lebensunterhalt verdiente, verkaufte Schweingruber an mehreren Märkten seine Brat- und Käsewürste, Hamburger, Frikadellen und Klöpfer aus Kaninchenfleisch, das besonders fettarm und proteinreich ist. «Diese Exklusivität kommt bei der Kundschaft sehr gut an», sagt er. Die gute Resonanz auf das Kaninchenfleisch bewog ihn, seinen Job als Chauffeur aufzugeben und voll auf die mobile Gastronomie zu setzen. «Die grösste Herausforderung dabei ist, einen Standplatz zu bekommen», so Schweingruber. «Man muss viel Geduld haben.»
Neben der Wachtel- und Kaninchenzucht führt Schweingruber mit seiner Frau ein Catering für Firmenanlässe oder private Veranstaltungen. Eine Ausbildung als Koch hat er nie absolviert. «Ich habe mir das Wissen als Hobbykoch selber angeeignet», führt er mit Stolz in der Stimme aus. Mit dem Verkauf von Kaninchenfleischwaren sind die Schweingrubers ans Limit gekommen: «Wir können die Nachfrage nicht befriedigen. Ich habe in den Ställen nur Platz für 300 Kaninchen, das ergibt nicht mehr als etwa 600 Kilo Wurstwaren pro Jahr. Das ist viel zu wenig.»
Dass sich lediglich mit dem Ertrag aus der Kaninchenzucht der Lebensunterhalt der Familie mit zwei Kindern nicht finanzieren lässt, war Beat Schweingruber klar. Er schaffte deshalb den Foodtruck an und setzt nun auf den mobilen Verkauf von zu Hamburgern oder Frikadellen verarbeitetem Rindfleisch. Das Fleisch bezieht er von einem Metzger, denn eigene Rinder haben die Schweingrubers nicht. Zu den Burgern werden Pommes frites, Brot oder Kartoffelsalat gereicht. Kaninchenfleisch vom Foodtruck gibt es übrigens keines. Die Kaninchenfleischprodukte werden aber weiterhin an Märkten angeboten.
Der Foodtrucker wünscht sich für die Zukunft mehr Standplätze, allenfalls auch an Foodtruck-Festivals. Er hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen eines Tagesgeschäfts regelmässig an festen Wochentagen in bestimmten Gemeinden über die Mittagszeit seine Rindfleischprodukte an den Mann zu bringen.
Bei all seinen Ideen und Projekten ist sich Beat Schweingruber bewusst, dass die Bewirtschaftung des Hofs zusammen mit der Wachtelund Kaninchenzucht trotz der neuen beruflichen Betriebsamkeit nicht vernachlässigt werden darf.