Schulhaus wird aufgestockt
14.03.2024 Hölstein, Hölstein, Bezirk Waldenburg«Gmäini» spricht Millionenkredit
Die Notwendigkeit einer Aufstockung des Schulhauses Holde war unbestritten, die Höhe des Kredites sorgte hingegen für eine längere Diskussion an der Hölsteiner Gemeindeversammlung.
Elmar ...
«Gmäini» spricht Millionenkredit
Die Notwendigkeit einer Aufstockung des Schulhauses Holde war unbestritten, die Höhe des Kredites sorgte hingegen für eine längere Diskussion an der Hölsteiner Gemeindeversammlung.
Elmar Gächter
Laufend steigende Schülerzahlen fordern Hölstein auch hinsichtlich Schulraum heraus, denn ab dem Schuljahr 2025/26 fehlen zwei Klassenzimmer sowie dazugehörige Gruppenräume. Der Gemeinderat will diesem Manko mit einem zusätzlichen Geschoss auf dem Schulhaus Holde 2 entgegenwirken. Das Projekt des Architekturbüros «e4» in Oberdorf sieht für das Gebäude aus dem Jahr 1953 einen Aufbau in Leichtbauweise mit Flachdach sowie eine Aussenerschliessung mit Treppe und Lift vor (die «Volksstimme» berichtete).
Der Gemeindeversammlung vom Montagabend lag dafür ein Kreditantrag von rund 2,8 Millionen Franken vor. Nach längerer Diskussion stimmten die anwesenden 71 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem Vorhaben mit grossem Mehr zu.
Neben den zwei zusätzlichen Klassenzimmern stehen dem Schulbetrieb künftig zudem weitere Nebenräume zur Verfügung. Möglich macht dies die neue Erschliessung über einen angebauten Trakt im nördlichen Teil. Damit wird auf das bestehende Treppenhaus im Innern des Gebäudes verzichtet und Raum für Gruppen- und Materialräume geschaffen. Das Projekt erfüllt laut Architekt Lukas Gossweiler die Vorgaben der Erdbebensicherheit, des Brandschutzes, des barrierefreien Bauens sowie die für Gemeindebauten strengen energetischen Vorschriften.
Finanzreserve gibt zu reden
Opposition gegen das Vorhaben an sich war in der Rübmatthalle nicht zu spüren. Eine längere Diskussion entwickelte sich hingegen rund um die Kreditsumme. Zu reden gab vor allem der Antrag des Gemeinderats, im Kredit eine Reserve von 10 Prozent oder rund 260 000 Franken einzubauen. Die für den Bildungsbereich zuständige Gemeinderätin Marina Saladin begründete ihn mit der nötigen schnellen Handlungsfähigkeit bei Zusatzkosten, um damit einen allfälligen Baustopp zu verhindern.
Anders sah dies Michel Jenzer, der Präsident der Bau- und Planungskommission. Bei rechtzeitiger Arbeitsvergabe und der Kenntnis allfälliger Mehrkosten bleibe genügend Zeit, an der folgenden Gemeindeversammlung einen Nachtragskredit zu beantragen.
Ein Versammlungsteilnehmer zeigte sich überzeugt, dass sich das Projekt für 2,5 Millionen Franken oder weniger realisieren lasse. Dazu brauche es allerdings eine saubere Kostenkontrolle und eine Begleitung des Projekts durch Fachpersonen ausserhalb des Gemeinderats und der Verwaltung. Damit sprach er direkt die Bau- und Planungskommission an. «Wir begleiten das Projekt, soweit unsere Kompetenz reicht, ob wir es auch treuhänderisch begleiten, liegt im Entscheid des Gemeinderats», so der Baukommissionspräsident.
Die enge Begleitung durch die Bau- und Planungskommission erfolge bereits heute, wie Gemeindepräsidentin Andrea Heger entgegnete. Sukkurs erhielt sie von einem Mitglied der Kommission, das auf die enge und gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat hinwies.
Die Versammlung genehmigte den Kredit von rund 2,8 Millionen Franken mit 62 Ja- gegen 5 Nein-Stimmen. Dies nicht zuletzt im Wissen, dass mit diesem Beschluss Hölstein weiter auf die längst nötige Turnhalle warten muss. «Wir können nicht alles stemmen, was im aktuellen Finanzplan vorgesehen ist», sprach Gemeinderat Andreas Schäfer als Finanzchef klare Worte zur relativ hohen Verschuldung von Hölstein.