Töffgottesdienst auf dem Hof
fra. Seit dem Jahr 2014 wird auf dem Hofgut Spittel zwischen Waldenburg und Langenbruck jedes Jahr ein Töffgottesdienst durchgeführt. Die Idee für einen Töffgottesdienst hatte Pfarrer Torsten Amling von den Kirchen ...
Töffgottesdienst auf dem Hof
fra. Seit dem Jahr 2014 wird auf dem Hofgut Spittel zwischen Waldenburg und Langenbruck jedes Jahr ein Töffgottesdienst durchgeführt. Die Idee für einen Töffgottesdienst hatte Pfarrer Torsten Amling von den Kirchen Waldenburg St. Peter und Langenbruck. Er hatte solche Anlässe schon bei seinem früheren Wirkungsort in der Lüneburger Heide auf Bauernhöfen durchgeführt und war dabei auf ein gutes Echo unter den Töfffahrerinnen und -fahrern sowie weiteren Interessierten gestossen. Für Amling ist dies eine Möglichkeit, mit Töfffahrern gute Kontakte zu pflegen. Nahe bei der Bevölkerung zu sein, deren Freuden und Nöte zu erfahren, ist dem Pfarrer sehr wichtig.
Der Gottesdienst fand regenbedingt in der Scheune statt. Mitglieder der Bauernfamilie Portmann, welcher der Hof gehört, sorgten für das leibliche Wohl. Bei schönem Wetter kamen in den vergangenen Jahren durchschnittlich 80 Töfffahrer und bis zu 140 Besucherinnen und Besucher zum Gottesdienst. Am vergangenen Sonntag, bei Regenwetter, standen nur neun Motorräder vor dem Stall. Aber dafür kamen die Besucher mit den Autos oder dem Postauto. Es waren rund 60 Personen anwesend und die Stimmung nicht zuletzt dank der mitreissenden Musik der «Simply Blues Gang» mit Sänger Georg Zerwan aus Rothenfluh sehr gut.
Pfarrer Amling verstand es, die Motorradfahrenden in seiner Predigt direkt anzusprechen. In Anspielung an Pfarrer Ueli Schürch aus Eggiwil im Emmental, der extra mit seinem Motorrad erschienen war, meinte er, es seien generell zwar weniger Gäste, dafür aber mehr von weiter her gekommen als in anderen (Schönwetter-) Jahren. Er erinnerte in Anlehnung an Psalm 92 daran, «wie schön es ist, unterwegs zu sein». Mit seinem Motorrad unterwegs zu sein, bedeute, den Kopf frei zu haben für wichtige Gedanken. Zum Beispiel über Gottes Schutz beim Fahren.
Im Jahr 2023 habe es bei Töffunfällen in der Schweiz 50 Tote und 1100 Schwerverletzte gegeben. Die Unfälle seien zwar in den vergangenen Jahren bei den Motorradfahrenden um 60 Prozent zurückgegangen, aber es gebe immer noch zu viele. Jeder Unfalltote sei einer zu viel.
Zum Schluss seiner Predigt holte Amling noch zu einem kleinen Exkurs aus: Er hielt fest, dass es für einen Mann – und wohl auch eine Frau – wichtig sei, einfach und authentisch zu sein, ein Grundvertrauen «ins Leben und in sich selbst» zu haben und zu wissen, dass Gott einen durchs Leben führe.