Rücktritt mit Umbauten
03.05.2024 Volleyball, SportRolf Wirz gibt nach 17 Jahren das Präsidium des VBC Gelterkinden ab
Nach 23 Jahren im Vorstand des Volleyballclubs Gelterkinden tritt Rolf Wirz zurück. 17 Jahre lang amtete der Gelterkinder als Präsident des VBCG, vergangene Woche wurde er an der Generalversammlung ...
Rolf Wirz gibt nach 17 Jahren das Präsidium des VBC Gelterkinden ab
Nach 23 Jahren im Vorstand des Volleyballclubs Gelterkinden tritt Rolf Wirz zurück. 17 Jahre lang amtete der Gelterkinder als Präsident des VBCG, vergangene Woche wurde er an der Generalversammlung verabschiedet.
Patrick Endress
Nach 23 Jahren im Vorstand und 17 Jahren als Präsident falle ihm der Abschied nicht schwer, meint Rolf Wirz. Der abtretende Präsident des Volleyballclubs Gelterkinden ist überzeugt, dass der Verein gut aufgestellt und mit dem neuen Vorstand in guten Händen sei. Am vergangenen Freitag wurde der Präsident an der Generalversammlung mit Standing Ovations verabschiedet.
Mit dem Rücktritt von Rolf Wirz stellt sich der Verein neu auf. Zur Präsidentin wurde Corinne Graf gewählt. Während sich der Vorstand bis anhin um die ganze Organisation bis ins Detail kümmerte, packen heute alle Vereinsmitglieder tatkräftig mit an. Mittels «Ämtliplan» wurden verschiedene Aufgaben, die früher ausschliesslich durch den Vorstand erledigt wurden, auf alle Mitglieder verteilt. «Es ist toll zu sehen, dass dies bereits jetzt sehr gut funktioniert», meint Wirz.
Grösse mehr als verdoppelt
Die neue Aufteilung der Aufgaben auf sämtliche Mitglieder sei ein wichtiger Grund für ihn, dass es nun nach 23 Jahren im Vorstand ein guter Zeitpunkt für den Rücktritt ist. «Zudem stärkt die Aufgabenverteilung das Verständnis, dass in einem Vereinsleben jede und jeder wichtig ist und gebraucht wird», so der 39-Jährige. Die Idee habe sich mit dem Entscheid zum Rücktritt von Wirz entwickelt. Eine Erweiterung des Vorstands sei nie ein Thema gewesen. Vielmehr wollte man die Mitglieder mehr miteinbeziehen und so auch die Identifikation mit dem Verein stärken.
Während Wirz’ Amtszeit im Vorstand und als Präsident hat sich der VBC Gelterkinden grundlegend verändert: Nach dem Rückzug der ersten Mannschaft aus der Nationalliga A galt der Fokus nicht mehr in erster Linie dem Fanionteam. Heute liegt dieser auf den regional spielenden Teams und vor allem auf dem Nachwuchs.
Beachtlich präsentiert sich das Wachstum bei den Mitgliederzahlen in Wirz’ Amtszeit: In seinem ersten Jahr im Vorstand im Jahr 2001 betrug die Anzahl der Aktivmitglieder noch unter 100 (davon circa 35 Juniorinnen/Junioren). Heute sind es rund 200 Aktivmitglieder, wovon die Jugendabteilung rund die Hälfte ausmacht. Vor allem nach der Corona-Pandemie sei bei den Jugendlichen eine deutliche Zunahme an Anfragen festzustellen gewesen. Dies sei nicht etwa eine Folge von Werbung auf Social Media, viel mehr hätte sich dies unter den Jugendlichen via Mund-zu-Mund-Werbung herumgesprochen.
Die Alterspyramide im Verein hat sich bereits vor Corona in den vergangenen 20 Jahren stark verändert. Der Volleyballsport liege seit den 2000ern bei den Jugendlichen mehr im Trend. «Das Wachstum in der Jugendabteilung ist sehr erfreulich, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich», meint Wirz. Neben sechs Teams in der Regionalliga müssen acht Nachwuchsteams betreut und trainiert werden. Dafür brauche es genügend Trainerinnen und Trainer, die regelmässig in der Halle stehen. Zwar gäbe es für neue Jugend-Mitglieder momentan noch keine Warteliste, wie dies der Trend bei anderen Sportarten sei, die Kapazitätsgrenze sei jedoch aufgrund von Hallen- und Personalressourcen erreicht. Das Wachstum bei den Mitgliedern machte es zudem erforderlich, dass vor einigen Jahren eine Sportkommission gegründet wurde. «Früher wurden die Themen rund um den Spielbetrieb an einer Trainer-Sitzung diskutiert. Das ist heute mit so vielen Teams nicht mehr möglich», so Wirz.
Dank an die Gemeinde
Neben der Gründung der Sportkommission nennt Wirz die Inbetriebnahme der Dreifachhalle Hofmatt im Oktober 2002 als einen der Gründe, dass das kontinuierliche Wachstum bei den Mitgliederzahlen überhaupt gemeistert werden konnte. «Der VBCG trainiert pro Saison Hunderte von Stunden in der Sporthalle Hofmatt, die uns die Gemeinde Gelterkinden gratis zur Verfügung stellt. Dies ist nicht selbstverständlich und macht einen reibungslosen Trainings- und Spielbetrieb überhaupt erst möglich.»
Die Halle teilt sich der VBC Gelterkinden vor allem in den Wintermonaten mit dem Turnverein und dem Fussballklub. «Die Zusammenarbeit bezüglich der gemeinsamen Hallennutzung mit dem TV und dem FC funktioniert reibungslos», so Wirz. Man habe mit den anderen Dorfvereinen ein gutes Einvernehmen und kenne sich untereinander, auch wegen der aktiven Teilnahme der Vereine an Dorfanlässen in Gelterkinden. Mit der hohen Auslastung der Halle sei eine gute Zusammenarbeit unter den Vereinen das A und O, so Wirz.
Die Koordination mit den anderen Vereinen sei auch an den Heimspiel-Wochenenden des VBC Gelterkinden erforderlich. Die Heimspiel-Samstage nennt Wirz als einige seiner schönsten Erinnerungen während seiner Amtszeit im Vorstand. Früher pilgerten die Zuschauer für die NLA-Spiele in die Mehrzweckhalle – heute kommen die Zuschauer in die Dreifachhalle, um die Heimspiel-Samstage mit bis zu neun Spielen zu geniessen. «Die vielen Zuschauer und der rege Betrieb in der Halle sind jeweils ein schönes Bild, und es macht Freude zu sehen, dass der Verein gut funktioniert», sagt Wirz. Als eines der Highlights in seiner Amtszeit nennt Wirz zudem die Organisation und Durchführung mehrerer Junioren-Schweizermeisterschaften. «Diese Turniere mit bis zu 200 Teilnehmern durchzuführen, war eine organisatorische Herausforderung.» Aber auch dies sei dank der guten Zusammenarbeit im Vorstand und der unzähligen Helfer im Verein sehr gut gemeistert worden.
Auch wenn der Verein weiterhin gut aufgestellt ist, hinterlässt Rolf Wirz eine Lücke. Seine Hingabe für den VBCG war auch nach 23 Amtsjahren im Vorstand noch unermüdlich. Trotz Rücktritt wird er dem Verein nicht den Rücken kehren: Ein paar der eingangs genannten «Ämtli» wird der ehemalige Präsident wohl übernehmen.