Rock-Night im «Alpenglück»
08.12.2023 WittinsburgBesenbeiz bespielt den Sonnenberg
An diesem Wochenende öffnet die ungewöhnliche Besenbeiz Alpenglück zwischen Wittinsburg und Känerkinden ihre Türen. Das temporäre Restaurant besteht hauptsächlich aus drei Wagen. Die drei Initianten erzählen.
...Besenbeiz bespielt den Sonnenberg
An diesem Wochenende öffnet die ungewöhnliche Besenbeiz Alpenglück zwischen Wittinsburg und Känerkinden ihre Türen. Das temporäre Restaurant besteht hauptsächlich aus drei Wagen. Die drei Initianten erzählen.
Martin Herzberg
Nein, vom Besenbeiz-Standort aus auf dem Sonnenberg zwischen Wittinsburg und Känerkinden kann man die Alpen natürlich nicht sehen. Aber es stelle sich rasch ein «Alphütten-Feeling» ein, wenn man da sei, sagen die Betreiber der Besenbeiz Alpenglück. An drei Wochenenden bis in den kommenden März hinein öffnen die drei in einem Verein organisierten Initianten die Türen zu ihrem ungewöhnlichen Lokal. Heute Freitag ist Saisoneröffnung.
Wie kam es dazu? Mitgründer Adrian Ammann erzählt: «Das geht zurück aufs Jahr 2017. Roger Weber und Joachim Köfer hatten damals ein mobiles Chalet selbst gebaut. Bei einem Bier haben wir dann die Idee entworfen, mit dem Chalet hin und wieder auf dem Sonnenberg eine Beiz zu führen.» Das Chalet allerdings bietet nur gerade Platz für ein Dutzend Personen. «Also haben wir auch noch einen mobilen Barwagen gebaut», so Ammann weiter. Der dritte Wagen, der die Besenbeiz komplettiert, ist ein Baustellenwagen, den die drei Initianten zu einer komplett eingerichteten Küche umgebaut haben.
Aus purer Freude
Und wie kamen die Initianten auf den Namen «Alpenglück» für ihr Lokal mitten auf dem Jura-Plateau? «Auf der WC-Tür des Chalets prangte ein Schild mit der Aufschrift ‹Alpenglück›. Damit war der Name für die Beiz und den Verein bereits gefunden …», sagt Präsident Weber. Weber, Köfer und Ammann sind übrigens die einzigen Vereinsmitglieder. Ihre Anlässe bewerben sie in den Sozialen Medien (Facebook, Instagram). Der Standort Sonnenberg ist am besten via Fussmarsch von Wittinsburg und Känerkinden aus zu erreichen. Auf Facebook ist dazu eine kleine Karte zu finden («Bäsebeiz Alpenglück»).
Alle drei arbeiten ehrenamtlich und aus purer Freude am Tun. Gemeinsam bauen sie jeweils am Freitag die Besenbeiz auf, am Sonntagabend wird abgeräumt. Während des Betriebs teilen sie sich die Aufgaben: Köfer kocht, Weber kümmert sich um den Abwasch und Ammann schmeisst den Service. Unterstützt werden sie durch emsige helfende Hände aus dem Familien- und Freundeskreis. Ammann: «Jeder Franken, der hängenbleibt, wird umgehend für den nächsten Anlass oder in den Ausbau der Beiz investiert.» So kamen eine Dach-Solaranlage, ein Cheminée im Beizli und eine Feuerschale für draussen hinzu. Der Beizenwagen kann ausserhalb der Besenbeiz-Saison von Dritten gemietet werden.
Die Anlässe sind jeweils gut besucht. «Anfänglich haben wir am Freitag nur aufgebaut und uns anschliessend ein Bier gegönnt. Bald kamen die ersten Leute und wollten ebenfalls eines. Also haben wir am Freitag halt auch geöffnet …», erzählt Ammann. Gäste gab es immer mehr: «Wir haben an einem Wochenende auch schon 120 bis 140 Portionen Fondue verkauft», sagt Ammann. Daneben gibt es «Späckbrättli» oder Bratwurst. Ammann weiter: «Am Freitag finden sich meistens 60 bis 80 Personen ein, am Samstag während der ganzen Öffnungszeit zwischen 11 Uhr und Mitternacht waren es auch schon einmal 100.»
Die meisten Besucherinnen und Besucher kommen aus der Region und sind Stammgäste. Es kehren aber auch viele zufällig vorbeispazierende oder -reitende Passantinnen und Passanten ein. Köfer: «Mittlerweile haben wir sogar Gäste aus Basel, Zürich, Bern, aus dem Unterbaselbiet und dem Fricktal, die regelmässig kommen.»
Der Beizenwagen ist klein, das Platzangebot ist beschränkt. Es empfiehlt sich daher, wettertaugliche Kleidung und ebensolches Schuhwerk zu tragen. Ammann: «Es kam schon vor, dass Gäste – in Pelerinen verpackt – ihr Fondue draussen unter einem Regenschirm genossen haben. Das hat der Stimmung keinen Abbruch getan.»
Heute Freitag gibt es kein Fondue, dafür Musik: «Weil ständig jemand etwas an der Musik auszusetzen hatte, haben wir angefangen, die Abende mit einem musikalischen Thema zu besetzen. So wissen alle, was auf sie zukommt, und es gibt keine Diskussionen mehr. Früher hatten wir schon Country, Filmmusik und Ländler», erklärt Weber. Heute Freitag gibt es Rock. «Wir laden dazu ein, sich dem Musikthema entsprechend zu kostümieren. Wer mit einer passenden Verkleidung auftaucht, erhält den ersten Drink gratis», sagt Köfer. Einer Party im «Alpenglück» steht also nichts mehr im Weg.
Öffnungszeiten:
Heute Freitag ab 18 Uhr, morgen Samstag von 11 bis 24 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
Weitere Daten:
2. bis 4. Februar 2024 und 15. bis 17. März 2024.