Prämie steigt im Baselbiet um 4,2 Prozent
25.09.2025 SchweizBaume-Schneider ist mit der Entwicklung bei den Krankenkassen nicht zufrieden
Die Krankenkassenprämien steigen im Jahr 2026 schweizweit durchschnittlich um 4,4 Prozent. Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider ist damit nicht zufrieden. Im Baselbiet beträgt der Anstieg ...
Baume-Schneider ist mit der Entwicklung bei den Krankenkassen nicht zufrieden
Die Krankenkassenprämien steigen im Jahr 2026 schweizweit durchschnittlich um 4,4 Prozent. Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider ist damit nicht zufrieden. Im Baselbiet beträgt der Anstieg 4,2 Prozent.
sda./tho. Für das Kostenwachstum im Gesundheitswesen und den Anstieg der Krankenkassenprämien gebe es ein Bündel von Gründen, sagte Bundesrätin Baume-Schneider am Dienstag vor den Medien. Die Kosten nach oben trieben unter anderem die steigende Lebenserwartung und neue Medikamente: «Diese Fortschritte begrüssen wir, aber sie kosten.» Zugleich gingen die Menschen heute öfter zum Arzt oder zum Therapeuten als in der Vergangenheit.
Die Ausweitung von Leistungen betreffe mehrere Bereiche. Als Beispiele nannte Baume-Schneider die Spitalkosten, die Kosten für Laboranalysen oder für Psychotherapie. Auch die Tendenz, Behandlungen vermehrt ambulant durchzuführen, schlägt sich in den Prämien nieder. Dies, weil die Kantone stationäre Leistungen mit Steuergeldern mitfinanzieren, ambulante jedoch nicht. Dies wird sich ab 2028 ändern. Ab dann bezahlen die Kantone auch ambulante Behandlungen mit.
Die Gesundheitsministerin verwies zudem auf laufende Bemühungen für das Ziel, das Kostenwachstum zu bremsen. Die entsprechenden Gespräche fänden an einem Runden Tisch statt. Gemeinsames Ziel der Beteiligten sei es, ab 2026 300 Millionen Franken pro Jahr einzusparen.
2026 treten weitere Reformen im Gesundheitswesen in Kraft, die helfen könnten, die Kosten zu senken. Zudem sollen höhere Prämienverbilligungen durch die Kantone ab 2028 ihre volle Wirkung entfalten. Die Kantone müssen ab dann 470 Millionen Franken zusätzlich für die Prämienverbilligungen aufwenden.
Ab 2026 positiv auswirken dürfte sich das Festlegen eines maximalen Kostenziels. Dann gelte es, ineffiziente Strukturen sowie unnötige Behandlungen und Leistungen ausfindig zu machen, hiess es am Dienstag in Bern. Ab 2026 werde sodann ein zweites Kostendämpfungspaket umgesetzt – gerechnet werde mit einem Sparpotenzial von bis zu einer halben Milliarde Franken pro Jahr.
Auch wenn die Prämien 2026 etwas weniger stark steigen als in den drei Vorjahren, zeigte sich Gesundheitsministerin Baume-Schneider unzufrieden: «Wir müssen weiter daran arbeiten, die Kosten zu dämpfen», sagte sie.
Teures Baselbiet
Im Baselbiet steigt die mittlere Krankenkassenprämie 2026 über alle Altersklassen im Vergleich zum laufenden Jahr um monatlich 4,2 Prozent respektive um 17.90 Franken auf 443.50 Franken. Damit liegt die Erhöhung leicht unter dem Schweizer Durchschnitt von 4,4 Prozent.
Die Mehrkosten betragen damit 216 Franken pro Jahr. Für Baselbieter Erwachsene ab 26 Jahren steigt die Monatsprämie für die obligatorische Krankenversicherung inklusive Wahlfranchisen und Modellen im Durchschnitt um 3,8 Prozent oder um 18.90 Franken auf 521.50 Franken.
Für junge Erwachsene im Alter von 19 bis 25 Jahren steigt die mittlere Prämie um 3,2 Prozent respektive um 11.20 Franken auf 358.70 Franken. Für Kinder bis 18 Jahre gibt der Bund einen Anstieg von 5,7 Prozent oder 7.30 Franken auf 137.10 Franken an. Baselland kennt zwei Prämienregionen. Wie sich die Preissteigerungen nach Wohnort konkret auswirken, kann im Internet unter www.priminfo.admin.chnachgeschautwerden.
Im Kanton Basel-Stadt steigt die mittlere Krankenkassenprämie 2026 über alle Altersklassen im Vergleich zum laufenden Jahr um 3,1 Prozent und beträgt neu 470.10 Franken. Basel-Stadt weist nach dem Tessin (501.50) und Genf (489.80) die dritthöchste Prämie auf. Baselland (443.50) gehört ebenfalls zu den teuersten Kantonen und liegt auf Rang 5. Schweizweit liegt der Durchschnitt bei 393.30 Franken. Am besten kommen die Versicherten im Kanton Zug weg (264.50). In den Jahren 2026 und 2027 übernimmt dort der Kanton die Kosten der stationären Spitalbehandlungen fast vollständig.