Schafzüchter Anton Pianta gibt Strafanzeige auf

Am Samstag wurden vier trächtige Mutterschafe des Züchters Anton Pianta von einem wildgewordenen Pitbull-Mischling gerissen. Die Besitzerin hatte das Tier nicht unter Kontrolle und sieht sich einer Anzeige gegenüber.

Melanie Frei

Ein aufrührender Tag für Schafzüchter Anton Pianta aus Tenniken: Am Samstag erreichte ihn im Stall ein Telefon seiner Frau, er solle sofort zur Schafweide bei der Panzersperre zwischen Zunzgen und Tenniken gehen. Von zwei bekannten Spaziergängern sei ihr berichtet worden, dass ein Hund dort die Schafe jage.

«Natürlich bin ich sofort losgegangen und erblickte auf der Weide eine schreiende Frau, die versuchte, ihren Pitbull-Mischling unter Kontrolle zu bringen», erzählt Pianta. Dieser sei in einem völligen Blutrausch gewesen und habe seine Schafe attackiert. «Ich habe zu ihr hinübergeschrien, sie solle sofort die Weide verlassen, da der Schafbock ebenfalls auf Angriff gehen könnte.» Das Blutbad sei bereits angerichtet gewesen, der Schnee ringsum rot gefärbt. Verloren hatte Pianta vier Mutterschafe, allesamt trächtig.

Strafanzeige erstattet
Die Frau hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Polizei informiert, welche kurz darauf eintraf. Den Pitbull habe die Besitzerin im Laufe des Ereignisses abfangen und an die Leine nehmen können, so Pianta. «Unglaublich erzürnt hat mich ihre Aussage, dass der Verlust und aufkommenden Kosten ja von der Versicherung übernommen würden», erzählt der Schafzüchter.

«Ihr Pitbull-Mischling ist ein Listenhund. Sie sind als gefährlich eingestuft und gehören durchgehend an die Leine.» Die vier Schafe waren lebensgefährlich verletzt worden und mussten abgetan werden. Gestern wurden die Tiere von je 70 Kilogramm abtransportiert. Gegen die Frau hat Anton Pianta Anzeige erstattet. «Für mich ist der Fall klar: Dieses Tier gehört eingeschläfert», drückt sich der Schafzüchter bestimmt aus. Die Polizei Basel-Landschaft sei sowohl mit der Pitbull-Besitzerin als auch Pianta im Gespräch und die Strafanzeige wurde aufgegeben, wie die Polizei auf Nachfrage bestätigt.

«Ich rechne mit Kosten in der Höhe von mehreren Tausend Franken», zieht Pianta ein Fazit: Darunter die Kosten des aufgebotenen Tierarztes, der Kadaverentsorgung und auch des Verlustes der wertvollen Muttertiere. «Sie sind zuverlässige Milchlieferantinnen und bringen neue Lämmer.» Entsprechend muss der Schafzüchter mit geringeren Einnahmen rechnen und umgehen – sowie mit dem tragischen und unnötigen Verlust vier trächtiger Mutterschafe.