«Gmäini» heisst breitere Strasse gut
Die Erschliessungsstrasse für das Gewerbegebiet «Im langen Loh» wird, wie ursprünglich geplant, auf eine Breite von sechs Metern ausgebaut. Am Projekt, das die Gemeindeversammlung vor einem halben Jahr ...
«Gmäini» heisst breitere Strasse gut
Die Erschliessungsstrasse für das Gewerbegebiet «Im langen Loh» wird, wie ursprünglich geplant, auf eine Breite von sechs Metern ausgebaut. Am Projekt, das die Gemeindeversammlung vor einem halben Jahr zurückgewiesen hat, ändert sich praktisch nichts.
Otto Graf
Die Nachbearbeitung mittels Machbarkeitsstudie, die schriftliche Überzeugungsarbeit in der Einladung zur Gemeindeversammlung und die mündlichen Erläuterungen durch Gemeinderat Stefan Imhof fielen an der Versammlung vergangenen Donnerstag auf fruchtbaren Boden. Die Stimmberechtigten hiessen das Bauprojekt für die Erschliessung des Gewerbegebiets «Im langen Loh» mit klarem Mehr gut und machten einen Investitionskredit von insgesamt rund 1,4 Millionen Franken locker.
Der Souverän bestätigte somit den praktisch identischen Antrag, der im Dezember vergangenen Jahres keine Gnade gefunden hatte. Damals wurde das Geschäft zur Überarbeitung an den Gemeinderat zurückgewiesen mit der Verpflichtung, die Vorlage zu überarbeiten. Stein des Anstosses war damals die Strassenbreite: Der Strassennetzplan besagt, dass die Strasse «Im langen Loh» in der Regel fünf Meter breit sein soll. Der Bau- und Strassenlinienplan aus dem Jahr 2012 hingegen konkretisiert die Strassenbreite auf sechs Meter.
Da Gemeindepräsident Henri Rigo als Grundeigentümer direkt betroffen ist, übernahm sein Stellvertreter Andreas Luginbühl temporär die Leitung der Versammlung. Wie erwähnt legte Stefan Imhof, im Gemeinderat für die Strassen zuständig, die Gründe auf den Tisch, warum es eine sechs Meter breite Strasse brauche. Er erinnerte daran, dass es sich «Im langen Loh» um eine rund 4,5 Hektaren haltende Gewerbezone handle, die erst knapp zur Hälfte baureif erschlossen sei. Imhof betonte, die 330 Meter lange Strasse habe den geometrischen Anforderungen der schweren Lastfahrzeuge und der Sicherheit Rechnung zu tragen.
Die vom Ingenieurbüro GRG – zwei Vertreter waren an der Versammlung anwesend – erarbeitete Machbarkeitsstudie zeigt, dass aufgrund der topografischen Verhältnisse sowie der Voraussetzungen und Bedingungen nur eine sechs Meter breite Strasse eine sichere Durchfahrt gewährleisten könne. Imhof rechnete vor, dass bei der Variante «5 Meter plus» der Flächenbedarf des Strassenraums nur um 5 Prozent geringer ausfiele. Die Kosten würden sich lediglich um 1,5 Prozent reduzieren.
Die Planungskommission der Gemeinde Ormalingen hatte sich ebenfalls mit dem Geschäft befasst. Sie kam zu Schluss, dass ein attraktives Gewerbegebiet nur mit einer sechs Meter breiten Strasse zukunftsorientiert erschlossen werden könne. Während sich die Strassenbaukosten aufgrund des Aufwands für die Machbarkeitsstudie um etwa 40 000 Franken auf 830 000 Franken erhöhen, sind die Kosten der Wasserleitung mit 200 000 Franken, jene der Kanalisation mit 330 000 Franken und jene von Multimedia/TV mit 55 000 Franken unverändert veranschlagt.
Die Strassenbaukosten gehen zu zwei Dritteln zulasten der Gemeinde und zu einem Drittel zulasten der Grundeigentümerinnen und -eigentümer. Die übrigen Bereiche finanzieren sich mit Gebühren der betreffenden Spezialfinanzierungen.
Verlust kleiner als erwartet
Die von Finanzchefin Kathrin Schneider umrissene Jahresrechnung schliesst, verglichen mit dem Budget, um volle 800 000 Franken besser ab und verzeichnet unter dem Strich einen Verlust von rund 134 000 Franken – dies bei Aufwänden von total etwas mehr als 12 Millionen Franken. Der Löwenanteil der Verbesserungen ist auf höhere Steuererträge zurückzuführen.
Die Rechnungsprüfungskommission (RPK) schreibt in ihrem Bericht, dass die Anlagebuchhaltung nun endlich bereinigt sei. Sie stuft das finanzielle Fundament der Gemeinde nach wie vor als solide ein. RPK-Präsident Thomas Vollenweider wies ergänzend darauf hin, dass die hohen Investitionen, zum Beispiel in die Mehrzweckhalle oder in den Kindergarten, die Rechnung noch über Jahre mit beträchtlichen Abschreibungen belasten werden.