«Nicht spielen, damit gespielt ist»
08.03.2024 Fussball, SportGelterkinden und Rossoneri starten in die Rückrunde
Für die zwei Oberbaselbieter Vertreter beginnt morgen die Rückrunde in der 2. Liga. Während der FC Gelterkinden fast unverändert startet, haben die Rossoneri mit vielen Wechseln eine grosse Herausforderung vor ...
Gelterkinden und Rossoneri starten in die Rückrunde
Für die zwei Oberbaselbieter Vertreter beginnt morgen die Rückrunde in der 2. Liga. Während der FC Gelterkinden fast unverändert startet, haben die Rossoneri mit vielen Wechseln eine grosse Herausforderung vor sich.
Luana Güntert
Morgen Samstag nehmen einige der Fussball-Regionalligen nach der Winterpause wieder ihren Meisterschaftsbetrieb auf – darunter auch die höchste in der Region, die 2. Liga. Während der FC Gelterkinden schon seit einigen Jahren in der 2. Liga mittut, ist die laufende Saison die erste für die AC Rossoneri seit dem Wiederaufstieg.
Die Lausner starteten im vergangenen Sommer als Aufsteiger überraschend gut in die Meisterschaft und konnten viele Partien für sich entscheiden – bis die Verletzungshexe zuschlug. Da die AC Rossoneri nur ein Aktiv-Team hat, mussten sich die Zweitligisten von den Junioren und Senioren Unterstützung holen, um so die Meisterschaft bestreiten zu können. «Wir liefen damals auf dem Zahnfleisch», sagt Trainer Marcel Hottiger.
Knieschonende Idee
Marcel Hottiger hat die Wintermonate genutzt, um die «Basics» im Team zu festigen und Kondition für die bevorstehenden Spiele aufzubauen. Neben den Grundlagen habe er zudem ein spezielles Augenmerk auf die Prävention gelegt: «In der Vorrunde sind viele Spieler aufgrund von Knieverletzungen längerfristig ausgefallen», sagt er. Deshalb habe er spezielle Übungen eingebaut, um die Knie zu schonen. Für Knieverletzungen stellt ausserdem Kunstrasen ein geringeres Risiko dar. Da es in Lausen aber Naturrasen hat, organisierte Hottiger einige Trainings im Basler Buschweilerhof, um so knieschonender trainieren zu können.
Obwohl sich die AC Rossoneri auf dem achten Platz von 14 Teams befindet und somit nicht in Abstiegsgefahr schwebt, nennt Hottiger trotzdem ein bescheidenes Saisonziel: Ligaerhalt. «Dieser ist noch nicht erreicht.» Das Kader der Rossoneri hat sich während der Pause stark verändert. Neun Abgänge, davon zwei Rücktritte, musste das Team hinnehmen. Gleichzeitig dürfen die Lausner auf die Unterstützung von gleich 15 neuen Spielern, davon 3 von den eigenen Junioren, zählen. «Aber auch viele andere Neuzuzüge sind noch sehr jung», so Hottiger.
Für den Rossoneri-Trainer werden die kommenden Partien zu «Nervenspielen». Dennoch ist es ihm wichtig, dass «keine Panik ausbricht». Die ersten Spiele der Rückrunde werden die Lausner gegen Teams bestreiten, die mehrheitlich unter ihnen in der Tabelle klassiert sind. «Wir müssen vor allem die Heimspiele gewinnen», ist Hottiger überzeugt. Das Team habe eine ansehnliche Heimbilanz. «In Lausen haben wir ein anderes Auftreten, da wir alles kennen. Das müssen wir ausnutzen.»
Hottiger ist trotz der etwas ungünstigen Situation stolz auf sein Team. Er nennt Namen wie Manuel Brogly oder Adriano Ferreira, die sich besonders positiv entwickelt haben. «Aber auch andere Spieler waren vor einem Jahr noch normale 3.-Liga-Spieler und sind nun gestandene 2.-Liga-Spieler.»
Der FC Gelterkinden unter Trainer Alessandro Buccigrossi spielte in der Vorrunde konstant gut und hat nur ein Spiel verloren. Auch im Basler Cup ist der FCG nach wie vor dabei und bestreitet im April den Viertelfinal gegen Breitenbach. Nach der langen Winterpause setzte Buccigrossi den Fokus im Training einerseits auf die Fitness seiner Spieler, er behandelte aber auch spezifische Szenen. «Wir trainierten vor allem die Spielauslösung von hinten», erklärt er. Auch Situationen, in denen das Team Überzahlsituationen besser nützen müsse oder beim Defensivspiel weniger zugelassen werden dürfe, wurden behandelt.
Die Testspiele Anfang Monat verliefen positiv. Zwei von vier Spielen konnte der FCG gewinnen. Gegen den FC Bubendorf aus der 2. Liga interregional verloren die Gelterkinder mit nur einem Tor Differenz. In den ersten Spielen der Rückrunde wird Gelterkinden direkt auf zwei der Topteams der Liga treffen, den FC Allschwil und den FC Aesch. «Wir schauen Spiel für Spiel und dürfen nichts zulassen, wenn der Gegner im Ballbesitz ist», sagt Buccigrossi. Gegen die beiden Teams aus dem Unterbaselbiet wird Gelterkinden auf der Wolfstiege antreten – ein Vorteil. Denn: «Wir haben diese Saison zu Hause noch nie verloren», sagt der FCG-Trainer.
Buccigrossi ist sehr froh über den aktuell vierten Platz. «Damit das so bleibt, müssen wir so schnell wie möglich weitere Spiele gewinnen.» Im Gegensatz zu Rossoneri startet der FC Gelterkinden fast mit demselben Kader in die Rückrunde, mit dem er schon die Saison begonnen hat. Nur einen Neuzugang hat das Team zu verzeichnen. Mit Justin Wüthrich kehrt ein ehemaliger Gelterkinder zu seinen Wurzeln zurück, nachdem er in der vergangenen Saison noch bei Concordia Basel gespielt hat.
Besonders erfreut ist Buccigrossi über die Festigung seines Teams in der Liga und die Entwicklung der jungen Spieler: «2023 waren wir noch im Abstiegskampf.» Im letzten Meisterschaftsspiel seien gleich vier Spieler unter 20 Jahren auf dem Platz gestanden. «Mir ist auch wichtig, dass man diese Entwicklung sieht. Wir wollen nicht nur spielen, damit gespielt ist», sagt er.
Neuer Zuschauerbereich
Während das Gelterkinder Team keine grossen Wechsel vornehmen musste, tut sich etwas auf der Wolfstiege: Die in die Jahre gekommene Zeltplane, die den Aussenbereich des Klubhauses bislang deckte, wurde im Januar abgerissen. Das Zeltdach soll durch eine neue Holzkonstruktion mit Blechdach ersetzt werden. Andererseits sollen zeitgleich die teils maroden Sitzgelegenheiten, die momentan aus Eisenbahnschwellen bestehen, durch Betonsitzstufen abgelöst werden. Den Stein ins Rollen gebracht hat die Möglichkeit, ausgediente Steine vom Sportplatz in Sissach kostenlos zu übernehmen. Darüber hinaus wurden noch weitere Steine eingekauft. Aktuell sind die Bauarbeiten in vollem Gange und sollen Ende Monat abgeschlossen werden.
Änderungen im Kader
Gelterkinden
Neuzugänge: Justin Wüthrich (Concordia Basel).
Abgänge: Keine.
Rossoneri
Neuzugänge: Nickolas Barrochell, Daniel de Lyra, Leonardo Fernandes (alle Olympia), Armel Decahou (Italien), Giuseppe Colangelo (Frenkendorf), Kristian Vokrraj, Jason Aebischer, Mattia Salvatore, David Tettey, Giova Restieri (alle Wiedereinstieg), Vittorio Ciaramella (Bubendorf), Marc Rügge (Rheinfelden), Leandro Piras, Cristian Cerone, Stefano Buonanno (eigene Junioren).
Abgänge:
Gerald Tekwa (Laufen), Yannick Bato (Knieverletzung), Alessio Santo (Pratteln), Maome Dias (Pause), Anthony Duvernoy, Wilson Akinyemi (beide Frankreich), Alessio Venturiere (Liestal), Cihad Kahraman, Filippo Presti (beide Rücktritt).