Trauercafé der Kirchgemeinde hilft beim Verarbeiten von Verlust
vs. Es beginnt zu tagen. Leuchtend golden überflutet die Novembersonne Wiesen und Wälder. Die Frau steht am Fenster und sieht die Schönheit nicht. Sie ist in Trauer, ihr Mann ist ...
Trauercafé der Kirchgemeinde hilft beim Verarbeiten von Verlust
vs. Es beginnt zu tagen. Leuchtend golden überflutet die Novembersonne Wiesen und Wälder. Die Frau steht am Fenster und sieht die Schönheit nicht. Sie ist in Trauer, ihr Mann ist gestorben. «Wie schaffe ich das heute?», fragt sie sich. Sie mag nicht Leuten begegnen, die ihr wohlmeinende Sätze sagen wie: «Das kommt schon wieder gut. Du schaffst das! Das Leben geht weiter.» Sie wissen nicht, was sie sagen sollen. Die Frau fühlt sich im Trauerschmerz in solchen Momenten nicht gesehen.
Die Frau fand den Weg ins Trauercafé. Sie erzählte ihre Geschichte, liess die anderen daran teilhaben. Das Trauercafé im Diegtertal ist ein Ort der Begegnungen. Hier kommen Leute zusammen, die Ähnliches erleben oder erlebt haben. Sie werden wahrgenommen, sind miteinander im Prozess unterwegs und gut aufgehoben. Die Menschen tauschen sich herzlich aus, da ist Wärme spürbar. Sie werden gehört, dürfen weinen oder schweigen, auch Lachen hat seinen Platz – Gemeinschaft, die stärkt. Die Gespräche sind nährend. Das Schwere wird leichter. Und Kaffee mit Zopf tut auch der Seele gut. Trauerprozesse entspringen verschiedenen Lebensgeschichten. Den Schmerz fühlend zugestehen ist wichtig. Der Morgen habe ihr gutgetan, sagte die Frau mit einem Lächeln beim Gehen und geht leichter in den Alltag.
Trauercafé, Mittwoch, 6. Dezember, 9 bis 11 Uhr, im Gemeindesaal in Tenniken. www.kirche-tenniken-zunzgen.ch