Sifkaff | Die Lösung heisst «Jekama-Wawi»!
Es tönt wie eine japanische Kampfsportart, ist aber der Name des neuen Parkierungsreglements für die Begegnungszone («Strichkot») von Siffkaff: ...
Sifkaff | Die Lösung heisst «Jekama-Wawi»!
Es tönt wie eine japanische Kampfsportart, ist aber der Name des neuen Parkierungsreglements für die Begegnungszone («Strichkot») von Siffkaff: Jekama-Wawi! Wir konnten mit dem gut gelaunten gemeinen Rat und Verkehrsminister Meffan Starti ein Interview zum lange erwarteten Parkierungsreglement führen:
Herr Starti, wie kam man auf den seltsamen Namen für das neue Reglement?
Starti: Es ist ganz einfach, es ist eine Abkürzung für die angewandte Methodik: JEder KAnn MAchen WAs er WIll – JEKAMA-WAWI!
Das tönt sehr liberal und freiheitsliebend. Was ist die Idee dahinter?
Sie sagen es richtig: Freiheitsliebend – das war der Grundgedanke hinter dem neuen Parkierungsreglement: weniger Staat, mehr Freiheit, weniger Regeln, mehr Eigenverantwortung. Jeder soll seine Karre dort abstellen, wo er es grad für gut befindet. Denn wenn jeder für sich selbst schaut, ist bekanntlich auch für jeden geschaut!
Hm. Befürchten Sie nicht ein ziemliches Chaos, wenn da kreuz und quer parkiert wird?
Keinesfalls. Die Pilotphase, die ja bereits seit zehn Jahren läuft, zeigte, dass es zu überhaupt keinen Problemen kommt.
Wie bitte? Zehn Jahre Pilotphase? Wo fand diese denn statt?
Na eben – im Strichkot! Oder haben Sie schon mal einen Polizisten gesehen, der dort irgendwas kontrolliert oder gebüsst hätte? Ob ausserhalb der Markierung oder vor einem Hydranten, ob falsch durch die Einbahn oder eine alte Dame am Rollator weghupend – es funktioniert doch alles prächtig und der Verkehr rollt ungebremst und liberal!
Ach so. Nun wird uns einiges klarer. Wird dieses Freiheitsprinzip denn auch anderswo zum Einsatz kommen?
Was heisst hier «wird»? Wir machen das doch bereits genau gleich beim Verbot von Feuerwerk ausserhalb des 1. August oder dem Gebot, die Lichter in den Schaufenstern ab 22.30 Uhr zu löschen: Jekama-Wawi! Jeder kann machen, was er will. Warum soll die Gemeinde auch solches Zeugs kontrollieren – wir appellieren an die Eigenverantwortung und es klappt. Das passt ja auch zu den christlichen Grundwerten unserer Gesellschaft.
Sie meinen zum Beispiel «Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst»?
Nein, «Auge um Auge, Zahn um Zahn»!
Interview Dr Gwandluuser