Neuer Glanz auf der «Hofmatt»
16.10.2025 Sport, FussballGemeinde investiert mehr als 400 000 Franken in Kunstrasenplatz und Flutlichtanlage
Während andere Gemeinden zögern, hat Diegten gehandelt: Kunstrasen und Beleuchtung auf der «Hofmatt» sind erneuert worden. Der FC freut sich über die Infrastruktur und den ...
Gemeinde investiert mehr als 400 000 Franken in Kunstrasenplatz und Flutlichtanlage
Während andere Gemeinden zögern, hat Diegten gehandelt: Kunstrasen und Beleuchtung auf der «Hofmatt» sind erneuert worden. Der FC freut sich über die Infrastruktur und den Rückhalt in der Bevölkerung. Morgen wird das neue Terrain eingeweiht.
Timo Wüthrich
Vor Kurzem sorgten Investitionen in neue Kunstrasen im Oberbaselbiet für Schlagzeilen: Im Mai wurde in Oberdorf ein Investitionsbeitrag bei einer Volksabstimmung abgelehnt, nachdem gegen den im Dezember gefassten Beschluss der Gemeindeversammlung das Referendum ergriffen worden war. Eine Woche zuvor hatte auch die Diegter Gemeindeversammlung über einen Kredit von mehr als 400 000 Franken für die Erneuerung des Kunstrasens sowie der Beleuchtung zu entscheiden – das Ergebnis fiel bei zwei Gegenstimmen und sieben Enthaltungen klar zugunsten des Vorhabens aus (die «Volksstimme» berichtete).
Dieses Bekenntnis bedeutete für die Verantwortlichen Planungssicherheit. Zum Jahresbeginn wurde das Vorhaben konkreter und seit einigen Wochen wird auf der Diegter «Hofmatt» gearbeitet und ein neuer Kunstrasen verlegt.
«Unser Vorteil bei der Planung war, dass wir damals beim Umstieg von Natur- auf Kunstrasen im Jahr 2010 auf eine Variante ohne Granulat setzen mussten, da sich der Platz in einer Grundwasserschutzzone befindet. So wurde ein Gummiboden verlegt, auf den der künstliche Rasen verlegt wurde», erklärt Tobias Senn, Präsident des FC Diegten-Eptingen (FCDE). «Dieser Untergrund ist noch intakt und so musste bei den aktuellen Arbeiten nur ein neuer Rasen verlegt werden, ohne dass am Untergrund gearbeitet werden musste.» Gemäss Senn sei es höchste Zeit für die Erneuerung des Terrains gewesen: «Die Grashalme fingen an, sich zu lösen – jährlich waren immer wieder Reparaturarbeiten nötig. Beim neuen Kunstrasen rechnen wir mit einer Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren.»
Vor der Renovation bereitete den Diegtertaler Fussballern nicht nur der Untergrund des Sportplatzes Sorgen, sondern auch die Beleuchtung. Während eines Spiels quittierte gar einst ein Flutlichtmasten seinen Dienst ganz. «Mit der neuen LED-Anlage sollte dies nicht mehr passieren», merkt Präsident Senn mit einem Schmunzeln an.
Für den Verein war seit Längerem klar, dass auf der «Hofmatt» Renovationsbedarf besteht. Dieses Anliegen stiess bei der Bevölkerung auf offene Ohren. Senn führt den Rückhalt für das Vorhaben auf zwei Gründe zurück: Im Dorf bestehe ein grosser Zusammenhalt unter den Vereinen, was die Akzeptanz grösserer Investitionen in Sportanlagen fördere. Zudem sei der Fussballclub fest in Diegten verankert, ein grosser Teil der Juniorinnen und Junioren stamme aus dem Dorf. «Den Kindern und Jugendlichen soll weiterhin eine gute Infrastruktur geboten werden, sodass sie mit Freude ihrem Hobby nachgehen können. Schliesslich sind sie die Zukunft des Vereins», sagt Senn.
Gemeinde trägt Kosten
Dem Präsidenten des FCDE ist es wichtig zu erwähnen, dass die Zusammenarbeit mit der lokalen Exekutive bereits vor dem Bauvorhaben konstruktiv gewesen sei: «Es existiert ein Nutzungsvertrag zwischen Gemeinde und Verein, der die Aufgaben klar regelt. Die Kommune ist Eigentümerin der Anlage, wir sind zuständig für deren Unterhalt.» Diese Besitzverhältnisse waren der Grund, weshalb der Kanton keine Subventionen für das Projekt entrichtete – die Gemeinde kommt für den Gesamtbetrag, der mit mehr als 400 000 Franken budgetiert wurde, auf. «Ich kann keine genauen Zahlen nennen, aber die Kosten werden im kalkulierten Rahmen liegen», so Senn.
Die Arbeiten begannen Mitte September, also zehn Monate nach dem Beschluss der Gemeindeversammlung. Doch warum wurde mit der Verlegung des neuen Kunstrasens während der laufenden Saison gestartet? Senn erklärt: «Wir hätten auch im Sommer beginnen können, doch zu dieser Zeit ist die Nachfrage am grössten, was sich auf den Preis auswirkt. Um die Gemeinde zu entlasten, entschieden wir uns für einen späteren Baubeginn.» Während der Meisterschaft fehlte also ein eigener Platz. «Die Aktiven konnten in Bubendorf und Oberdorf trainieren. Mit dem Verband einigten wir uns darauf, vier Auswärtsspiele nacheinander auszutragen.»
Mit Blick auf die Tabelle lässt sich feststellen, dass sich dieser Nachteil bisher nicht bemerkbar macht: Die erste Mannschaft steht auf dem zweiten Platz und darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Wiederaufstieg in die 4. Liga machen. Senn betont, dass ihm der Zusammenhalt des regionalen Fussballs wichtig ist. «Ich hoffe, dass wir als positives Beispiel vorangehen und der Bevölkerung zeigen können, dass sich Investitionen in Sportanlagen lohnen. Auch Oberdorf wäre dies zu wünschen.» Im Diegtertal muss das neue künstliche Grün bald einsatzbereit sein: «Das Ziel ist, dass wir den Kunstrasen und die Flutlichtmasten morgen gegen Kleinhüningen einweihen können», erklärt der Fussballfunktionär.