Nicole Roth, Landrätin SVP, Sissach
Die Schlagzeilen rund um die Basellandschaftliche Kantonalbank, unter anderem mit dem Abgang von CEO John Häfelfinger, der Zoll-Hammer der USA, der Verdacht, dass die Bundesräte Ignazio Cassis und Beat Jans diesen ...
Nicole Roth, Landrätin SVP, Sissach
Die Schlagzeilen rund um die Basellandschaftliche Kantonalbank, unter anderem mit dem Abgang von CEO John Häfelfinger, der Zoll-Hammer der USA, der Verdacht, dass die Bundesräte Ignazio Cassis und Beat Jans diesen mitverschuldet haben, um als EU-Turbos den EU-Beitritt wieder ins Spiel zu bringen, oder auch die verschiedenen Konflikte östlich von uns: Als wären die Nachrichten der vergangenen zwei Wochen nicht schon schlecht genug, kam für uns Wintersinger noch etwas Trauriges dazu.
Die weit über die Gemeinde hinaus bekannte Wintersinger Eiche auf der «Höchi» sah sich kürzlich einem Sturm zu viel ausgesetzt. Vor einigen Hundert Jahren hätte nach einem solchen Verlust des Dorfwahrzeichens wohl die Hälfte der Bürger die Gemeinde fluchtartig verlassen, da sie dies als schlechtes Omen angesehen hätten. Heute sieht man solche Ereignisse eher nicht mehr so drastisch.
Ein Wandel ist natürlich. Auch ein Baum, der zum Leben vieler dazugehört, kommt an sein Ende. Trotzdem bleibt ein Bedauern. Ein Stück Geschichte der Ge- meinde Wintersingen verschwindet, stand die Eiche doch mehr als 180 Jahre dort. Was so ein Baum erzählen könnte über die Gemeinde, zig Generationen hat sie miterlebt. Die Eiche galt als einer der schönsten Bäume der Schweiz. Sie war berühmt für ihre symmetrische Form, die für Eichen atypisch ist, sie war ein Fotosujet, eine Sehenswürdigkeit und für einige sicherlich auch ein Kraftort. Die Eiche war ein Symbol der Stärke und Beständigkeit, sie war das Wahrzeichen von Wintersingen, ein Naturdenkmal.
Der Baum bedeutete für viele Einwohner auch Heimat, wurde täglich von zu Hause, von der Strasse aus oder beim Spaziergang gesehen. Die Eiche war ein Teil des Lebens der Menschen in Winter- singen, ein stiller Zeuge ihrer Freuden und Herausforderungen. Eben ein Stück Dorfgeschichte. Die Gemeinde wird eine neue Eiche pflanzen – hoffen wir, dass die kommenden Generationen an ihrer Eiche ebenfalls so viel Freude empfinden werden.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.