Nachwuchs der Zimmerleute zeigt Präzision
01.04.2025 LausenHolzbaukunst der Zukunft an der Ausstellung der Wettbewerbs-Modelle
Von der Skizze zum Meisterwerk: Angehende Zimmerleute zeigten mit 98 Arbeiten und überwiegend hervorragenden Bewertungen am 32. Modellwettbewerb des Holzbau-Verbands, wie traditionelles Handwerk und moderne ...
Holzbaukunst der Zukunft an der Ausstellung der Wettbewerbs-Modelle
Von der Skizze zum Meisterwerk: Angehende Zimmerleute zeigten mit 98 Arbeiten und überwiegend hervorragenden Bewertungen am 32. Modellwettbewerb des Holzbau-Verbands, wie traditionelles Handwerk und moderne Präzision zusammenfinden.
Sander van Riemsdijk
Der Modellwettbewerb des Verbands Holzbau Schweiz Region Basel am Samstag in der Mehrzweckhalle Stutz in Lausen hat bei den angehenden Zimmerleuten Tradition. Der anspruchsvolle Wettbewerb, der bereits zum 32. Mal durchgeführt wurde, stellt das Handwerk der talentierten Zimmerleute ins Zentrum.
«Der Modellwettbewerb soll dazu dienen, die im praktischen und theoretischen Bereich erworbenen Fähigkeiten der Lernenden am Modell zu prüfen», erläutert Jan Roth, Vorstandsmitglied von «holzbau schweiz region basel» (hsrb). Und schiebt nach: «Er fördert die Selbstständigkeit, die Leistungsfähigkeit und die Ausdauer.»
Viel Einsatz
In den vergangenen Monaten ist unermüdlich gesägt, gehobelt, geschliffen, geschraubt und lackiert worden. Hinter den Arbeiten verbirgt sich auch viel Planung.
Marvin Heinimann von der GGS-Holzbau AG aus Gelterkinden steht im vierten Lehrjahr kurz vor der Abschlussprüfung und hat an seinem Modell intensiv gearbeitet. «Am Schluss an jedem Werktag, bis der letzte Schliff fertig war», sagt er. Ähnlich erging es Fabienne Bernet, Lernende im dritten Lehrjahr bei der Firma Baumann + Partner AG aus Riehen, mit ihrem Modell «Zimmermanns Bock» (siehe Bilder).
Die Teilnahme am Modellwettbewerb ist für die Lernenden obligatorisch. Im zweiten Lehrjahr wird nach Vorlage gearbeitet, im dritten und vierten Lehrjahr sind die Lernenden unter gewissen Rahmenbedingungen frei in ihren Entwürfen.
Genauigkeit ist das A und O
Eingehend bewertet wurden die 98 eingereichten Arbeiten von rund 20 Experten. Dies sind qualifizierte Mitarbeiter aus Holzbetrieben und meist mit der Ausbildung der Lernenden vertraut. Ebenfalls sind Berufsschullehrer als Experten dabei. Bei der Beurteilung wird Wert gelegt auf saubere und genaue Pläne. Dazu müssen die Massgenauigkeit sowie das saubere und genaue Arbeiten beachtet werden.
«Bei der Wahl des Modells haben die Lernenden oft eigene Ideen», sagt Jan Roth. Häufig werden Modelle aus früheren Jahren als Grundidee verwendet. «Dann fangen die Lernenden mit einer Skizze an und entwickeln die Idee zum fertigen Modell weiter.»
Das Interesse, eine Ausbildung zur Zimmerin oder zum Zimmermann zu absolvieren, sei nach wie vor gross, so Roth. «Die Anzahl der Lernenden in diesem Berufszweig ist stabil. Es ist gleichzeitig ein traditionelles und hochmodernes Handwerk mit guten Zukunftsperspektiven.»
Liestaler Lehrling mit Bestnote
Der Modellwettbewerb 2025 stand auf hohem Niveau. Rund zwei Drittel der Lernenden erreichten die Note 5 und mehr. Yannick Büchi von der az Holz AG in Liestal im zweiten Lehrjahr erzielte mit seiner Konstruktion sogar die Höchstnote 6. Für seine ausserordentliche Leistung wurde er mit einem Gutschein für ein Arrangement für zwei Personen im Europa Park in Rust (D) belohnt.
«Die Qualität der abgegebenen Arbeiten war generell sehr hoch», sagt Roth. Lediglich drei Modelle hatten die Anforderungen für eine genügende Note nicht erfüllt. Nachdem sich die Anspannung bei den Lernenden nach der feierlichen Rangverkündigung durch hsrb-Geschäftsführer Theodor Häner gelegt hatte, bot sich die Gelegenheit, bei einem Apéro den Modellwettbewerb mit Kollegen, Lehrmeistern und Familienangehörigen entspannt Revue passieren zu lassen.
Die Rangliste
2. Lehrjahr: 1. Yannick Büchi (az Holz AG, Liestal) Note 6. 2. Luan Kirali (GGS AG, Gelterkinden) Note 5.85. 3. Salomon Gnöpff (Holzwege Zimmerei GmbH, Gelterkinden) Note 5.80.
3. Lehrjahr: 1. Loris Buess (GGS AG, Gelterkinden) Note 5.80. 2. Daniel Straub (PM Mangold Holzbau AG, Ormalingen) Note 5.70. 3. Jérôme Gaudin (Wisler AG, Hölstein) Note 5.65.
4. Lehrjahr: 1. Jorid Saladin (Holzwege Zimmerei GmbH, Gelterkinden) Note 5.90. 2. Benjamin Zumbrunn (GGS AG, Gelterkinden) Note 5.90. 3. Marvin Heinimann (GGS AG, Gelterkinden) Note 5.85.