Nach Verlust wieder mit Bilanzdefizit
17.06.2025 BöcktenGemeinderat beantragt Verwaltungsanalyse
vs. 2023 hatte sich die Gemeinde Böckten aus dem seit 2020 bestehenden Bilanzdefizit gekämpft. Dank positiver Rechnungsabschlüsse konnte in der Bestandsrechnung bei unverändertem Steuerfuss von 59 Prozent ...
Gemeinderat beantragt Verwaltungsanalyse
vs. 2023 hatte sich die Gemeinde Böckten aus dem seit 2020 bestehenden Bilanzdefizit gekämpft. Dank positiver Rechnungsabschlüsse konnte in der Bestandsrechnung bei unverändertem Steuerfuss von 59 Prozent (dieser wurde seit 1993 nicht angetastet) wieder ein Plus ausgewiesen werden. Das Polster war aber dünn. Zu dünn, um den Verlust von gut 400 000 Franken, den die Gemeinde 2024 bei Ausgaben von knapp 5 Millionen eingefahren hat, ausgleichen zu können. Wie der Gemeinderat in der Einladung zur Gemeindeversammlung von morgen Mittwoch schreibt, rutscht die Einwohnergemeinde wieder in einen Bilanzfehlbetrag von 320 000 Franken ab. Nach den Vorgaben des Kantons muss dieser innert fünf Jahren abgetragen werden.
Das Ergebnis fällt um rund 450 000 Franken schlechter aus als prognostiziert. Im Budget war mit einen Gewinn von 45 000 Franken gerechnet worden. Massgeblich zum Verlust beigetragen haben unter anderem geringere Steuereinnahmen (minus 180 000 Franken), höhere Leistungen an den Finanzausgleich (plus 140 000 Franken) – Böckten ist eine Gebergemeinde – oder Mehrausgaben für Bildung (plus 40 000 Franken) und soziale Sicherheit (65 000 Franken).
Die Rechnung 2024 und der Blick auf die Finanzplanung mit strukturellen Defiziten erachtet der Gemeinderat als besorgniserregend, heisst es in den Erläuterungen zur Gemeindeversammlung weiter. «Die Entwicklung verlangt nach gezielten Massnahmen zur nachhaltigen Stabilisierung des Finanzhaushalts.»
Als Grundlage für eine nachhaltige Sanierung des Finanzhaushalts soll eine Verwaltungsanalyse dienen, erstellt durch ein externes Beratungsunternehmen. Dazu gehören Interviews mit Mitarbeitenden von Verwaltung und Werkhof, Einblicke in Arbeitsprozesse und Aufgabenverteilung, und konkrete Empfehlungen. Der Bericht soll schon im Herbst dieses Jahres vorliegen, damit Massnahmen im Budget 2026 berücksichtigt werden können. Für die Organisationsanalyse beantragt der Gemeinderat einen Kredit über 12 000 Franken.