Musik, Lichter und eine Geschichte
16.12.2025 Gelterkinden«Stäärnewääg» mit grossem Publikum eingeweiht
Der «Stäärnewääg» in Gelterkinden hat wiederum seine Tore geöffnet – oder vielmehr seine Wege: Zwölf liebevoll gestaltete Stationen, Hunderte Lichter und musikalische ...
«Stäärnewääg» mit grossem Publikum eingeweiht
Der «Stäärnewääg» in Gelterkinden hat wiederum seine Tore geöffnet – oder vielmehr seine Wege: Zwölf liebevoll gestaltete Stationen, Hunderte Lichter und musikalische Darbietungen verwandelten einen winterlichen Dezemberabend in ein stimmungsvolles Erlebnis für Gross und Klein.
Wendy Maltet
Seit 2013 gehört der «Gälterchinder Stäärnewääg» fest zur Vorweihnachtszeit in Gelterkinden. Jedes Jahr wird eine andere Geschichte gestalterisch umgesetzt und entlang eines Spazierwegs durch das Dorf inszeniert. An insgesamt zwölf Stationen werden Szenen beleuchtet, illustriert und mit viel Liebe zum Detail dargestellt.
Rund 450 Sterne, 150 Laternen und zahlreiche Lichtinstallationen säumen den Weg, der im Park beginnt, gut begehbar ist und in etwa 45 Minuten zurückgelegt werden kann. Der «Stäärnewääg» richtet sich an Menschen jeden Alters und verbindet Erzählen, Gestaltung und gemeinsames Erleben. An den Wochenenden lädt zudem das «Stäärnestübli» zum Verweilen bei Punsch und Glühwein ein. Weitere Veranstaltungen begleiten den Weg während der Adventszeit.
Ein Projekt, das nie ganz ruht
Die Arbeit am «Stäärnewääg» konzentriert sich zwar sichtbar auf die Adventszeit, doch hinter den Kulissen läuft das Projekt beinahe ganzjährig. Bereits Ende der Sommerferien waren die diesjährigen Boxen fertiggestellt – nach einer intensiven Arbeitsphase. Besonders hilfreich war für Sarah Gysin dieses Jahr eine rund achtwöchige kreative Phase im Sommer im Zeughaus der Gemeinde Gelterkinden. «So musste ich nicht über das ganze Jahr verteilt daran arbeiten», sagt die Verantwortliche für die künstlerische Gestaltung. Dennoch: Ganz zur Ruhe kommt das Projekt nie.
Das bestätigt auch Edith Bossert, die den «Stäärnewääg» ehrenamtlich unterstützt und mitorganisiert. Bereits im Februar finde jeweils das Debriefing statt, gefolgt von der Ausblicksitzung für das nächste Jahr.
«Meist schlägt Sarah eine Geschichte vor – und wir sind eigentlich immer sofort einverstanden und begeistert», erzählt Bossert. Die Ideen dafür findet Gysin oft in Büchern. Als Bibliothekarin in Gelterkinden ist sie dafür an der richtigen Quelle.
Tausende Besucher erwartet
Was beide antreibt, ist spürbar: Freude am Gestalten und der Wunsch, etwas Besonderes zu realisieren. «Wir wollten etwas Aussergewöhnliches für Gelterkinden schaffen», sagt Bossert. Dass dies gelungen ist, zeigen auch die Zahlen: Im vergangenen Jahr registrierte der installierte Zählmechanismus rund 7500 Besucherinnen und Besucher. Ein Erfolg, der nicht zuletzt dem konstanten Team zu verdanken ist, das seit Beginn unverändert geblieben ist.
Der Aufbau des «Stäärnewäägs» beginnt jeweils einige Tage vor der Eröffnung und erfolgt etappenweise. Abgebaut wird alles an einem einzigen Morgen – in diesem Jahr wird dies am 27. Dezember geschehen. Dazwischen aber gehört der Weg ganz den Geschichten, den Lichtern und den Menschen.
Wichtelin Fridas Briefe
In diesem Jahr begleitet Frida, die kleine Wichtelin, die Besucherinnen und Besucher. In der Weihnachtszeit besucht sie ihre Freunde und verteilt geheimnisvolle Briefe. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten – wer die Geschichte entdecken will, muss sich selbst auf den Weg machen.
Beim Rundgang wird schnell klar: Der «Stäärnewääg» ist mehr als eine Installation. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt, getragen von Kreativität, Ausdauer und ehrenamtlichem Engagement. Oder wie es Sarah Gysin und Edith Bossert vor Ort ausstrahlen: Die Freude an diesem besonderen Weg funkelt mindestens so hell wie die Sterne selbst.
Blinde Zerstörungswut
In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben Unbekannte auf dem Gelterkinder «Stäärnewääg» gewütet. Dabei wurden rund 20 Laternen teilweise oder ganz zerstört, Sterne heruntergerissen, Wichtel entfernt und in andere Stationen verlegt und weiteres Material zum Teil mitgenommen, teilt ein OK-Mitglied der «Volksstimme» mit. Die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten hätten mehr als zwei Stunden gedauert. Die Verantwortlichen für den «Stäärnewääg» sind konsterniert und traurig: «Das Organisationskomitee und alle Helferinnen und Helfer können nicht nachvollziehen, mit welcher Zerstörungswut der ‹Stäärnewääg› demoliert wurde», hält Christine Mangold fest. Sie ruft nun dazu auf, «auf unseren ‹Stäärnewääg› Acht zu geben, damit Jung und Alt in der Advents- und Weihnachtszeit grosse Freude an unserer Geschichte haben können».



