Mühlen der Melioration mahlen – manchmal mühsam
23.04.2024 RothenfluhGenossenschaftsversammlung Gesamtmelioration
Während bei der Gesamtmelioration Rothenfluh die Einsprachen zum «Alten Bestand» erledigt sind, verzögert sich wegen des unterschätzten Planungsaufwands das «Generelle Projekt» um einige Monate. Weitgehend ...
Genossenschaftsversammlung Gesamtmelioration
Während bei der Gesamtmelioration Rothenfluh die Einsprachen zum «Alten Bestand» erledigt sind, verzögert sich wegen des unterschätzten Planungsaufwands das «Generelle Projekt» um einige Monate. Weitgehend durchgespült ist das gemeindeeigene Drainagenetz.
Otto Graf
Die Gesamtmelioration in der Gemeinde Rothenfluh kommt voran, allerdings nicht so schnell wie ursprünglich angenommen. Praktisch abgeschlossen ist die Aufnahme «Alter Bestand», wie kürzlich anlässlich der siebten Genossenschaftsversammlung zu erfahren war. Während die Flächen und Eigentumsverhältnisse der betreffenden Parzellen ohnehin amtlich besiegelt sind, ergingen im Frühjahr 2023 im Zuge der Planauflage «Alter Bestand» vier Einsprachen, die sich gegen die Bewertung von Grundstücken richteten.
Die Bonitierung, wie sich die Bewertung der Parzellen nennt, basiert auf einem Punktierungssystem, das der Nutzung, der Hangneigung, der Bodenbeschaffenheit, der Exposition, der Beschattung und weiteren Kriterien jeder einzelnen Parzelle Rechnung trägt. Die Gesamtzahl der Punkte ist die Ausgangslage für die spätere wertgleiche Neuzuteilung. Denn bevor die Neuverteilung angegangen werden kann, muss der aktuelle Besitzstand genau bewertet sein. Alle vier Einsprachen konnten inzwischen gütlich erledigt werden und sind somit vom Tisch.
Nun liegen die Punktetabellen beim Regierungsrat und warten auf den amtlichen Segen. Der Plan, das «Generelle Projekt» bis Ende 2023 zu erarbeiten, liess sich aufgrund des unterschätzten Planungsaufwands zeitlich nicht einhalten. Hingegen sind die Spülarbeiten am Drainagenetz, das der Einwohnergemeinde Rothenfluh gehört, weitgehend beendet. Über das «Generelle Projekt» könnten zudem Sanierungen oder das Offenlegen von Drainagen realisiert werden. Sobald das «Generelle Projekt» vorliegt, geht dieses bei Bund und Kanton in die Vernehmlassung und wird danach öffentlich aufgelegt. Ein entsprechender Zeitplan liegt jedoch noch nicht vor.
Kasse ist gut gefüllt
Die statutarischen Geschäfte gingen oppositionslos über die Bühne, wie Frank Thommen, Kassier und Mitglied der Vollzugskommission, auf Anfrage erklärte. Die Jahresrechnung schliesst erneut mit einem Ertragsüberschuss ab, der sich auf 330 000 Franken beziffert. Die in den vergangenen sechs Jahren aufgelaufenen Rechnungsüberschüsse beziffern sich gesamthaft auf knapp 1,3 Millionen Franken, was angesichts der in Zukunft zu erwartenden hohen Ausgaben keineswegs ungewöhnlich ist. Denn die grossen Brocken mit den baulichen Massnahmen stehen noch bevor. So ist gemäss Budget 2024 erstmals mit einem Aufwandüberschuss im Ausmass von gut 60 000 Franken zu rechnen. Gemäss Bilanz sind 700 000 Franken in Wertschriften angelegt, und rund 450 000 Franken lagen Ende Jahr auf dem Konto der Raiffeisenbank auf der hohen Kante.
Die Bilanz weist weiter einen vergleichsweise hohen Bestand von unbezahlten Rechnungen für die Arenbeiträge von knapp 120 000 Franken aus. Thommen bestätigte, dass Debitorenausstände, die trotz Mahnungen bis hin zu rechtlichen Schritten zum Zeitpunkt des Abschlusses des Meliorationsverfahrens offen sind, mit dem Wert der Neuzuteilung verrechnet würden. Nach dem Rücktritt von Claudia Schaub und Beat Bracher nehmen neu Jürg Jenny und Jörg Rieder Einsitz in der RPK.
Unter «Verschiedenes» war zu erfahren, dass Christoph Erny den Bauern das Überfliegen von Heugrasflächen mit einer Drohne anbietet, um Rehkitze zu orten und vor dem Vermähen zu schützen.