Motivationsspritze für Mitglieder
03.09.2024 Sissach, BaselbietZuerst der Start in die Kampagne für einen Naturpark Baselbiet, danach die Mitgliederversammlung Nummer 20 des Vereins Erlebnisraum Tafeljura, des Trägervereins. Im «Alpbad» oberhalb von Sissach nehmen die Initianten den zweiten Anlauf für ihr Herzensprojekt.
...Zuerst der Start in die Kampagne für einen Naturpark Baselbiet, danach die Mitgliederversammlung Nummer 20 des Vereins Erlebnisraum Tafeljura, des Trägervereins. Im «Alpbad» oberhalb von Sissach nehmen die Initianten den zweiten Anlauf für ihr Herzensprojekt.
Jürg Gohl
Längst ist an diesem Abend über dem «Alpbad» die Dämmerung hereingebrochen, als sich Florence Brenzikofer erstmals entspannt dem Apéro zuwenden kann. Das Essen und Trinken, das im Garten mit dem Blick zur Sissacher Fluh zur Linken und hinunter auf Sissach und Itingen zur Rechten gereicht wird, besteht selbstverständlich ausschliesslich aus regionalen Produkten. Es ist für die Nationalrätin der Grünen aus Oltingen nicht der erste Apéro dort an diesem Tag, doch die vorherigen konnte sie nicht im gleichen Mass geniessen.
Tagsüber hat sie als Präsidentin des Naturparks einer beträchtlichen Zahl von Medienvertretern erklärt, wie der zweite Versuch, im Oberbaselbiet einen Naturpark zu erwirken, erfolgreicher sein soll als der erste vor 14 Jahren (siehe «Volksstimme» vom vergangenen Freitag, Seite 4). Dabei ist auch ein Bild mit grosser Strahlkraft entstanden. Es zeigt die Präsidentin zwischen Michael Kumli und Johannes Sutter, dem Gemeindepräsidenten von Arboldswil. Michael Kumli leitet Tourismus Baselland und bekundet damit das Wohlwollen des Kantons, und Johannes Sutter ist zum einen Vizepräsident des Naturparks Baselbiet und zum anderen ein prominentes Mitglied der SVP, die dem Projekt eher kritisch gegenübersteht.
Davon berichtet Florence Brenzikofer auch an der abendlichen Jahresversammlung. Der Vorstand und die Mitglieder, die, wie Stunden zuvor die Medien, im Gartenrestaurant mit Speis und Trank aus der Region empfangen worden sind, handeln die üblichen Traktanden ab. Doch hauptsächlich geht es darum, sie zu motivieren, wenn im Herbst das Projekt Naturpark Baselbiet in eine entscheidende Phase tritt. Zuerst müssen die Gemeinderäte der 56 potenziellen Gemeinden, die Mitglied werden können, überzeugt werden, den Vorschlag ihren Gemeindeversammlungen vorzulegen, die dann Ende Jahr entscheiden.
Defizit in Budget und Rechnung
Aus diesem Grund weist das Budget für das laufende Jahr ein erhebliches Defizit auf. Bereits die Rechnung des abgelaufenen Vereinsjahrs, die von SP-Landrätin Sandra Strüby präsentiert wird, hat leicht im Roten abgeschlossen.
Da es sich um die 20. Jahresversammlung handelt, blickt Nationalrätin Florence Brenzikofer auch noch auf viel Erreichtes zurück. Das Jubiläum wurde bereits im Vorjahr gefeiert. Im Vorstand sitzt neu Matthias Huber, bis Ende Juni noch Gemeindepräsident von Rickenbach. Er ersetzt Forstingenieur Thomas Tschendlik, der neu dem Baselbieter Landrat angehört und eben von seiner ersten Sitzung im neuen Landratssaal zur Versammlung stösst.
Überhaupt ist die Politik, von Gemeindevertretern über Land- und Nationalräte bis hin zu Ständerätin Maya Graf im Alpbad stark vertreten. Landratspräsident Andreas Hartmann beehrt die Versammlung und ermuntert den Verein, sich für die «Schönheit und Vielfalt des Raums vor unseren Augen» einzusetzen. Und Peter Buser sagt als Präsident der Gastgebergemeinde, dass das Projekt jetzt die erste hohe Hürde nehmen muss: die Gemeinde-Exekutiven überzeugen. Aus seinen Worten ist herauszuhören, dass noch viel Arbeit bevorsteht.