Morgen geht es los
01.07.2025 Sport, FussballFussball-EM der Frauen | Zahlen und Fakten rund um das Turnier
Morgen beginnt in der Schweiz die Fussball-EM der Frauen. Bis am 27. Juli wird in 31 Partien in 8 Stadien um den Titel gespielt. Welches Team ist der Favorit und in welchem Format wird gespielt? Die ...
Fussball-EM der Frauen | Zahlen und Fakten rund um das Turnier
Morgen beginnt in der Schweiz die Fussball-EM der Frauen. Bis am 27. Juli wird in 31 Partien in 8 Stadien um den Titel gespielt. Welches Team ist der Favorit und in welchem Format wird gespielt? Die «Volksstimme» hat den Durchblick.
Luana Güntert
Das Turnierformat
Neben der Schweiz werden 15 Nationen an der Europameisterschaft teilnehmen. Die 16 Teams sind in 4 Vorrunden-Gruppen aufgeteilt. Jedes Team spielt einmal gegen die anderen drei Teams seiner Gruppe. Die beiden Bestplatzierten der vier Gruppen ziehen jeweils ins Viertelfinal ein. Im Viertelfinal wird dann in einem Spiel um den Einzug in den Halbfinal gespielt, wo dann später die Finalteilnehmer untereinander ausgemacht werden. Stehen die Spiele in der K.-o.-Phase nach 90 Minuten unentschieden, werden sie um zweimal 15 Minuten verlängert. Steht die Partie auch dann noch remis, wird sie im Elfmeterschiessen entschieden.
Die Stadien
Gespielt wird in acht Schweizer Stadien: dem St.-Jakob-Park in Basel, dem «Wankdorf» in Bern, dem Stade de Genève in Genf, dem «Letzigrund» in Zürich, der Arena St. Gallen in St. Gallen, der «Allmend» in Luzern, der Arena Thun in Thun sowie dem Stade de Tourbillon in Sion. Die Fussballstadien bei der Frauen-EM heissen an der Europameisterschaft teilweise anders als im normalen Ligabetrieb – wie etwa der Kybunpark, der bei der Uefa nur als «Arena St. Gallen» bezeichnet wird. Der Grund dafür liegt in den Uefa-Regularien zu Sponsoring und Markenrechten. Die acht Stadien weisen grosse Unterschiede in der Kapazität auf – das «Joggeli» ist mit 34 250 Plätzen das grösste, das «Tourbillon» mit 7750 das kleinste Stadion. Die Vorrunden-Partien werden in allen acht Stadien ausgetragen. Die Schweiz spielt ihre Gruppenspiele in Basel, Bern und Genf. Die Spiele der Viertelfinals finden in den vier grössten Stadien in Basel, Bern, Genf und Zürich statt, die Halbfinals in Genf und Zürich. Der Final wird dann wie das Eröffnungsspiel in Basel ausgetragen.
Die Favoritinnen
Vier Nationen werden in den verschiedenen Sportportalen als Favoriten um den Titel gehandelt, wobei Spanien am häufigsten genannt wird. Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2023 und der Nations League 2024 gelten die Spanierinnen als Top-Favorit. Angeführt von Alexia Putellas, die beim spanischen Meister und mehrfachem Champions-League-Sieger FC Barcelona verpflichtet ist, ist «La Furja Roja» auf allen Positionen sehr gut besetzt. Als Favoritinnen gelten auch die amtierenden Europameisterinnen aus England, die sich 2023 an der Weltmeisterschaft erst im Final geschlagen geben mussten – gegen Spanien! Zu den weiteren Anwärterinnen auf den Titel werden Deutschland und Frankreich gezählt. Die Deutschen sind mit acht Titeln Rekordsiegerinnen bei Europameisterschaften. Zuletzt konnten sie jedoch 2013 gewinnen.
Die Neuen
Polen und Wales werden erstmals in der Geschichte bei einer Frauen-EM mitspielen. Erfahrene EM-Teilnehmerinnen sind die Schwedinnen (14 Mal), die Italienerinnen (14 Mal), die Norwegerinnen (13 Mal) sowie die Deutschen (12 Mal).
Das Preisgeld
Das zur Verfügung stehende Preisgeld für die Europameisterschaft beträgt gemäss der Uefa 41 Millionen Euro und ist somit mehr als doppelt so hoch wie 2022, als die teilnehmenden Nationalverbände insgesamt 16 Millionen Euro erhielten, und fünfmal höher als bei der Endrunde 2017 (8 Millionen). Alle 16 Teams erhalten eine feste Startprämie von je 1,8 Millionen Euro; dies entspricht 70 Prozent der gesamten Ausschüttungssumme. Die verbleibenden 30 Prozent teilen sich auf in Leistungsprämien, wobei jedes Team 50 000 Euro für ein Unentschieden und 100 000 Euro für einen Sieg in der Gruppenphase erhält. In der K.-o.-Phase steigen die Prämien mit jeder erreichten Runde. Der mögliche Höchstbetrag an Preisgeldern für die Turniersiegerinnen (bei drei gewonnenen Gruppenspielen) beläuft sich auf 5,1 Millionen Euro. Bei der EM 2022 erhielt jedes Team 600 000 Euro als feste Startprämie und der Europameister knapp über 2 Millionen Euro.
Das Schweizer Kader
23 Schweizerinnen wurden für die EM selektioniert. Nach Lara Martis Kreuzbandriss und ihrem langfristigen Ausfall (die «Volksstimme» berichtete) steht keine Baselbieterin im Kader. Die älteste Spielerin im Kader ist Ana-Maria Crnogorcevic (34), die jüngste Sydney Schertenleib (18). Die Kapitänin des Teams ist Lia Wälti, die im Mai mit dem FC Arsenal die Champions League gewann.
Die Übertragungen
Das Schweizer Fernsehen SRF überträgt alle 31 Spiele des Turniers live. Zudem wird es rund um die Abend-Partien aus dem Studio in Zürich Experten-Talks geben. Die Spiele der Schweizerinnen werden im Duo von Calvin Stettler und Co-Kommentatorin Rachel Rinast begleitet, auf dem Rasen ist «Volksstimme»- Kolumnistin Seraina Degen für Interviews im Einsatz. Public Viewings sind in der Region nur wenige bekannt: In der «Schickeria» in Sissach sowie in der «EM-Schüür» in Wegenstetten können Fussball-Fans gemeinsam Spiele verfolgen, sich verpflegen und feiern.