Mobility-Standort schliesst
21.11.2025 LausenFahrzeug-Abzug erfolgt schon in wenigen Wochen
Im Dezember kommt es zur Schliessung des Mobility-Standorts am Bahnhof Lausen. Der Grund ist, dass die Fahrzeuge zu wenig genutzt werden. In Sissach und Gelterkinden sieht die Lage besser aus.
Paul ...
Fahrzeug-Abzug erfolgt schon in wenigen Wochen
Im Dezember kommt es zur Schliessung des Mobility-Standorts am Bahnhof Lausen. Der Grund ist, dass die Fahrzeuge zu wenig genutzt werden. In Sissach und Gelterkinden sieht die Lage besser aus.
Paul Aenishänslin
Die Gemeinde Lausen mit ihren knapp 6000 Einwohnerinnen und Einwohnern verliert ihren Mobility-Standort. Die Carsharing-Genossenschaft zieht ihre Fahrzeuge per 17. Dezember vom Bahnhof ab. Grund dafür ist laut Mobility die anhaltend geringe Nutzung – trotz «intensiver Bemühungen», die Auslastung zu steigern. Eine finanzielle Unterstützung durch eine Patenschaft, wie sie in vergleichbaren Fällen durch eine Gemeinde, ein Unternehmen oder eine Privatperson möglich war, konnte für Lausen nicht gefunden werden. Der Standort existiert seit dem Jahr 2008.
Der Gemeinderat bedauert die Schliessung, wie aus einer Stellungnahme im «Lausner Anzeiger» hervorgeht. Mobility betont gegenüber der «Volksstimme», dass die Aufgabe des Standorts nicht leichtfertig erfolgt sei. «Der Carsharing-Standort beim Bahnhof Lausen wird deutlich weniger genutzt als erwartet. Trotz intensiver Bemühungen konnte bisher keine nachhaltige Verbesserung der Auslastung erzielt werden. Deshalb sieht sich das Unternehmen gezwungen, die Schliessung des Standorts vorzunehmen», heisst es in der Auskunft.
Der Entscheid überrascht, denn Mobility befindet sich schweizweit in einer Wachstumsphase. Die Genossenschaft zählt laut eigenen Angaben mittlerweile mehr als 3200 Fahrzeuge und mehr als 290 000 Nutzerinnen und Nutzer. Ziel sei es, das Carsharing-Angebot für noch mehr Menschen attraktiv zu machen. Dabei analysiert Mobility laufend die Nachfrage an den einzelnen Standorten und passt das Netz entsprechend an. Dazu gehöre auch die Schliessung von Standorten, die über längere Zeit wirtschaftlich nicht tragfähig seien. Bevor es zu einer Aufgabe komme, würden lokale Genossenschafter und Kunden informiert und es werde versucht, eine Patenschaft zu organisieren, so Mobility.
Für Lausen konnte jedoch keine solche Unterstützung gefunden werden, weshalb die Fahrzeuge in wenigen Wochen abgezogen werden. Die Entscheidung fällt für die treuen Nutzerinnen und Nutzer besonders ins Gewicht: Sie müssen auf umliegende Standorte ausweichen oder auf eigene Fahrzeuge zurückgreifen.
Kein Entscheid gegen die Region
Andere Standorte im Oberbaselbiet sind von einer Aufgabe des Carsharing-Angebots nicht betroffen. «Am Bahnhof Gelterkinden gibt es zwei Fahrzeuge und diese sind gut ausgelastet. Das Gleiche kann vom Standort Sissach gesagt werden: Dort sind bei guter Auslastung bereits drei Fahrzeuge platziert», erklärt Mobility.
Die Genossenschaft betont, dass sie stets bemüht sei, das Angebot an die Nutzung anzupassen. Standortaufgaben seien nie eine Entscheidung gegen die Region, sondern ein wirtschaftlich notwendiger Schritt. Für die Gemeinde Lausen bleibt die Schliessung dennoch ein Verlust für die lokale Mobilität. Carsharing war seit 17 Jahren ein Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur – nun endet dieses Kapitel.
