Am Naturschutztag wurden Amphibienschutzteiche gesäubert
Die stark verlandeten Teiche in der «Hübschematt» in Titterten wurden am Samstag von 18 Freiwilligen in Fronarbeit innert weniger Stunden gesäubert. Es ging dabei auch um die Rettung von Amphibien- und ...
Am Naturschutztag wurden Amphibienschutzteiche gesäubert
Die stark verlandeten Teiche in der «Hübschematt» in Titterten wurden am Samstag von 18 Freiwilligen in Fronarbeit innert weniger Stunden gesäubert. Es ging dabei auch um die Rettung von Amphibien- und Libellenlarven.
André Frauchiger
Am diesjährigen Baselbieter Naturschutztag vom Samstag waren 18 Freiwillige, darunter vier junge Gäste aus Basel, im Einsatz, um die Amphibienschutzteiche im Gebiet Hübschematt am Ortseingang von Titterten zu säubern. Nach rund vier Stunden Arbeit zeigte sich der Lohn der Mühe: Schilf und Ufergehölze waren an einigen Stellen aufgeschichtet und die restliche Fläche der Amphibienschutzweiher gesäubert. Der Kanton Baselland, dem das Gebiet gehört, hatte mit dem Absägen von Bäumen bereits Vorarbeit geleistet. Das Gebiet der heutigen Amphibienschutzweiher war früher Teil der alten Kläranlage Titterten und ist heute ein kommunales Naturschutzgebiet.
Enrico Leuzinger, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Titterten, zeigte sich denn auch sehr zufrieden mit dem Einsatz der engagierten und tüchtigen Helferinnen und Helfer. Mit Muskelkraft wurde geschaufelt, faulendes Schilf gerodet, Äste und Baumstämme mit der Motorsäge zerkleinert und abtransportiert oder zu Holzhaufen aufgeschichtet. Geröll und Kies wurden an geeigneten Stellen rund um die Teiche wieder aufgeschüttet. Ein bereitstehender Lkw-Anhänger war schnell mit Holz und Geäst beladen. Bereits nach eineinhalb Stunden Arbeit, bei der ersten Pause, war das Ergebnis der Arbeit sichtbar.
Der Naturschutztag in Titterten war offensichtlich sehr gut organisiert, die einzelnen Dreier-Arbeitsgruppen wussten genau, wo sie wie anzupacken hatten. Die Stimmung unter den Teilnehmenden war kameradschaftlich, sehr gut und ruhig. Mit von der Partie bei den doch recht schmutzigen und schweisstreibenden Arbeiten waren auch der Titterter Gemeinderat Raphaël Löffel und die ehemalige langjährige Präsidentin des Natur- und Vogelschutzvereins Titterten, Monika Schweizer.
Einblick in Welt der Libellen
Zum Auftakt der Säuberungsarbeiten gab Raphael Flückiger, Libellenexperte der kantonalen Fachstelle Ebenrain, einen kurzen Einblick in die Welt dieser besonderen Insekten, die Teiche wie den Tittertenweiher zum Überleben brauchen. In der Schweiz gibt es über 80 Libellenarten. Die Hälfte davon ist «potenziell gefährdet», wie Flückiger betonte. Es gibt Gross- und Kleinlibellen. Sie sind von Lebensraumzerstörung, veränderten Klimabedingungen und dem Einsatz von Insektiziden bedroht.
Je nach Libellenart entwickeln sich die Eier und Larven im Wasser, im Schlamm oder im Schilf. Das Wachstum der Larven bis zum Schlüpfen der Libelle dauert je nach Art ein bis fünf Jahre. Es gibt auch kleinere Libellenarten, die den Winter überleben. Zurzeit sind in der herbstlichen Landschaft noch kleinere Heidelibellen zu beobachten.
Bei den Aufräumungsarbeiten an den Teichen wurden denn auch zahlreiche Libellenlarven, besonders im Schlamm, entdeckt. Sie wurden sorgfältig gesammelt und wieder an geeigneten, geschützten Orten platziert.