Gelterkinder Tino Polsini feiert seinen ersten Weltcup-Sieg
In Uster hat sich Tino Polsini seinen ersten Weltcup-Sieg geholt. Im K.O.-Sprint des Weltcup-Finals setzte sich der Orientierungsläufer aus Gelterkinden durch und beendete die Saison auf dem vierten Gesamtrang – sein ...
Gelterkinder Tino Polsini feiert seinen ersten Weltcup-Sieg
In Uster hat sich Tino Polsini seinen ersten Weltcup-Sieg geholt. Im K.O.-Sprint des Weltcup-Finals setzte sich der Orientierungsläufer aus Gelterkinden durch und beendete die Saison auf dem vierten Gesamtrang – sein bisher bestes Resultat.
Luana Güntert
Was für ein Saisonabschluss für Tino Polsini: Der 26-jährige Orientierungsläufer hat am Sonntag beim Weltcupfinale in Uster (ZH) seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Im K.O.-Sprint setzte er sich gegen die Weltelite durch – und krönte damit seine bislang erfolgreichste Saison mit dem vierten Platz in der Weltcup-Gesamtwertung.
Bereits im ersten Rennen von diesem Finalwochenende, dem Einzelsprint, erreichte Polsini am Freitag den fünften Rang. In der Mixed-Staffel vom Samstag lief der Gelterkinder zum ersten Mal im Team Schweiz 1 – also mit den Besten des Landes – mit. Gemeinsam mit Natalia Gemperle, Timo Suter und Simona Aebersold gewann er Silber. Doch der grosse Coup folgte am Sonntag im K.O.-Sprint. «Ich habe mich auf die anderen Diziplinen besser als auf den K.O.-Sprint vorbereitet», sagt Polsini nach dem Wettkampf. Bisher schied er in dieser Disziplin spätestens im Viertelfinal aus. «Das heisst, ich hatte nichts zu verlieren – das hat mich beflügelt.»
Der technisch anspruchsvolle Kurs in Uster kam dem Läufer der OLV Baselland entgegen. «Ich bin technisch besser als läuferisch, und diesmal war der Kurs sehr fordernd», erklärt er. Taktisch setzte er auf mutige Entscheidungen: «Ich bin nicht der Gruppe nachgerannt, sondern habe eigene, kürzere Routen gewählt – das hat sich ausgezahlt.»
Im Final lief Polsini ein technisch starkes Rennen mit vielen Entscheidungen. Dass er gewinnen könnte, hat er lange nicht realisiert. «Erst beim zweitletzten Posten habe ich gemerkt, dass es für den Sieg reichen könnte – ausser ich falle noch hin», sagt er und lacht.
Für den Gelterkinder ist der Erfolg in Uster mehr als nur ein sportlicher Meilenstein: «Es war sehr cool, vor Heimpublikum zu laufen, und der Sieg bedeutet mir viel. Es macht mich stolz, dass ich mit meiner Technik gewonnen habe – und nicht nur mit schnellen Beinen.»
Saison so gut wie noch nie
Der Sieg im Zürcher Oberland ist der Höhepunkt einer starken Saison, in der sich der 26-Jährige nach und nach steigern konnte. In der Weltcup-Gesamtwertung schliesst Tino Polsini auf dem vierten Rang ab – so gut wie noch nie. «Im vergangenen Jahr war ich 18., vor zwei Jahren 79. Ich bin sehr stolz, dass ich mich an der Weltspitze etablieren konnte», sagt er.
Zeit, um den Erfolg zu feiern, bleibt wenig: Morgen reist der Gelterkinder ins Trainingslager nach Italien. Dort wird er sich bereits jetzt auf die Sprint-WM 2026 in Genua vorbereiten und das Gelände kennenlernen. Im Oktober steht zudem die Nacht-OL-Schweizermeisterschaft auf dem Programm. Anschliessend ist eine kurze Trainingspause geplant, bevor der Aufbau für die neue Saison beginnt. Der Weltcup 2026 startet im April erneut mit einem Heimrennen – diesmal im Tessin. Dort bietet sich Polsini die Möglichkeit, seinen zweiten Weltcup-Sieg einzufahren.