Bei Glühwein, Häppchen und «Sissach2025»-Änisbrötli haben beim Jahreswechsel rund 150 Menschen zusammen bei der Kirche St. Jakob den Auftakt ins Jubiläumsjahr gefeiert.
Robert Bösiger
Über hundert Menschen hatten sich ...
Bei Glühwein, Häppchen und «Sissach2025»-Änisbrötli haben beim Jahreswechsel rund 150 Menschen zusammen bei der Kirche St. Jakob den Auftakt ins Jubiläumsjahr gefeiert.
Robert Bösiger
Über hundert Menschen hatten sich am Silvesterabend ab 22 Uhr beim Jakobshof eingefunden, tranken Glühwein oder Glühmost und standen um die wärmenden Feuerschalen, als Stefan Zemp, Hafner von Beruf, zu seiner angekündigten «launigen und schwungvollen Rede» ansetzte. Er habe aus seinem Fundus eine Schriftkachel mitgenommen, die sprichwörtlich zeige: «Achtung! Wenn sie auf den Boden fällt, so ist es buchstäblich ‹verkachelt›.»
Dann tauchte der Redner weit ab in die Vergangenheit von Sissach und erwähnte das «Steinige Haus», das dem Kloster Schöntal durch den Bischof von Basel geschenkt wurde. Die Sissacher Männer seien schon immer ein streitbares Volk gewesen, die sich nicht gescheut hätten, teilweise auf fremdem Grund und Boden zu kämpfen. Schon früher, so Zemp, sei der eigene Profit halt vor dem Verstand gekommen, um in die Zukunft zu blicken.
Doch dann kam der frühere SP-Landrat auf das Doppeljubiläum zu sprechen: 800 Jahre Sissach und 500 Jahre reformierte Kirche St. Jakob. Zemp mahnte, man solle sich nicht so wichtig nehmen und lieber das «grosse Ganze» im Auge haben: «800 Jahre sind zwar auch 800 Jahre Zerwürfnis und innere Zweifel, aber auch immer wieder gemeinsames Zusammenstehen mit der Zuversicht, dass es schon gut kommt.»
«Denkwürdiges Programm»
Für dieses Miteinander auf allen Ebenen müsse man einstehen, mahnte Zemp. Zudem müsse man schauen, dass die Kirche mitten im Dorf bleibt. Und dann bemühte der Redner noch die alte Redewendung von «Brot und Spielen». Während im soeben begonnenen Jahr in Basel der Eurovision Song Contest über die Bühne gehe, werde hier in Sissach im Jubiläumsjahr ein enorm vielfältiges und denkwürdiges Programm vonstattengehen. Dies, so Zemp, sei eine hervorragende Möglichkeit zum Zusammenstehen, um gemeinsam zu feiern und jubilieren und «vielleicht auch einmal ein Tränchen zu verdrücken». Zum Schluss mahnte Steffi Zemp nochmals, zusammenzustehen. So sei es wahrscheinlich, dass auch kommende Generationen solche Jubiläen feiern können: «Hie isch guet Sissech Bann, und lueget, dass dir s nid verchachlet …»
Nach seiner Rede waren «von oben» Trompetenklänge zu vernehmen. Tatsächlich: Die beiden Musiker Niggi Wüthrich und Stefan Vögtli standen oben auf dem Kirchturm bei den Glocken und erfreuten das Publikum am Boden als Turmbläser. Danach erklangen die Kirchenglocken und läuteten das alte Jahr aus. Die mittlerweile geschätzt 150 Besucherinnen und Besucher wärmten sich bei den Feuerschalen und bereiteten sich auf den Jahreswechsel vor.
Rechtzeitig zum 12-Uhr-Schlag knallten vor dem Jakobshof die Korken. Das Publikum, das zum Auftakt des Jubiläumsjahrs erschienen ist, stiess miteinander an und wünschte sich ein rundum gutes neues Jahr.
Es ist schön zu sehen, dass der Auftakt zum Jubiläumsjahr zu einem vielversprechenden Anfang für ein vielfältiges, buntes und abwechslungsreiches Jahr «Sissach2025» geworden ist.