Jan Imhof siegte vor sechs Jahren im Kunstturnen
Am Eidgenössischen Turnfest 2019 hat Jan Imhof bei den 14- und 15-jährigen Kunstturnern gesiegt. Nun stehen die besten Turner des Landes zwischen dem Maispracher und dem Turnfestsieg: seine Trainingskollegen in Magglingen.
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Jan Imhof siegte vor sechs Jahren im Kunstturnen
Am Eidgenössischen Turnfest 2019 hat Jan Imhof bei den 14- und 15-jährigen Kunstturnern gesiegt. Nun stehen die besten Turner des Landes zwischen dem Maispracher und dem Turnfestsieg: seine Trainingskollegen in Magglingen.
Sebastian Wirz
2019 haben Sie beim Eidgenössischen Turnfest (ETF) die Kategorie P5 für sich entschieden. Welche Erinnerungen haben Sie daran, Herr Imhof?
Jan Imhof: Das ist schon sehr lange her. Ich habe gut geturnt und ich weiss noch, dass es Spass gemacht hat, mit den anderen gemeinsam diesen Wettkampf zu bestreiten. Aber sonst erinnere ich mich nicht an sehr viel. Nur daran, dass mein Turnverein, der TV Maisprach, in grosser Anzahl im Publikum sass und sogar die Fahne dabei hatte. Das war speziell.
War das ETF für Sie spezieller als sonstige Wettkämpfe?
Rein vom Wettkampf her ist es am Eidgenössischen Turnfest wie an jedem anderen Anlass. Es hatte auch ähnlich viele Zuschauer wie bei sonstigen Meisterschaften. Aber das «Eidgenössische» findet nur alle sechs Jahre statt und die Aufmerksamkeit war daher schon etwas grösser. Es war also schon irgendwie spezieller.
Hat Ihnen der Sieg mehr bedeutet als andere Erfolge? Sie waren zum Beispiel zwei Wochen vor dem ETF Schweizer Meister geworden.
Ich habe in meiner Kategorie geturnt und trat als Schweizer Meister im selben Startfeld wie bei der SM an – eben meinem Jahrgang. Ich wusste also: Wenn ich meine Leistung abrufen kann, sind die Chancen auf den Sieg intakt, diejenigen auf das Podest sogar sehr gut. Mir hat das ETF gleich viel bedeutet wie die SM kurz davor. Ganz grundsätzlich haben nationale Wettkämpfe jetzt eine andere Bedeutung, weil ich nicht in irgendeiner Kategorie antrete, sondern immer gegen alle und gegen die Allerbesten turne. Das ETF bei der Elite zu gewinnen, wäre viel mehr wert.
Hatte der Sieg in Aarau Einfluss auf Ihre Karriere? Mehr als etwa die Schweizer-Meister-Titel?
Ich wurde nie gross auf das ETF angesprochen. Der Sieg war kein ausschlaggebendes Ereignis für meine Karriere, das dann zu mehr geführt hätte.
Nun sind Sie im «Haifischbecken» der Elite angekommen. Sie trainieren in Magglingen und gehören zum Nationalkader C. Mit welchen Zielen starten Sie morgen am ETF in Lausanne?
Ich will in die Top 5 turnen und damit sicher einen Kranz gewinnen. Nach aussen hat das ETF eine grosse Bedeutung. Für uns Kaderathleten ist es eher einfach ein Wettkampf. Wir trainieren täglich gemeinsam, und am Eidgenössischen Turnfest messen wir uns miteinander. Und danach habe ich meine erste Woche Ferien in diesem Jahr (lacht).
Welche Wettkämpfe haben für Sie in der zweiten Jahreshälfte Priorität?
Ende August turnen wir intern die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Jakarta im Oktober. Es wäre sehr cool, wenn ich mich qualifizieren könnte, aber die Kriterien an den verschiedenen Geräten sind bei einer WM immer sehr schwierig zu erreichen. Ende Jahr will ich dann die neuen Elemente für 2026 erarbeiten. Dort lautet das Ziel Europameisterschaften.