Matinee zum Buch von Ueli Mäder
vs. «Lieber Marco, du verfehltest deinen 66. Geburtstag nur knapp. Du wurdest trotz ruinösem Lebenswandel ziemlich alt. Und starbst doch viel zu früh. Dein Abgang wirft Fragen auf», schreibt Ueli Mäder in ...
Matinee zum Buch von Ueli Mäder
vs. «Lieber Marco, du verfehltest deinen 66. Geburtstag nur knapp. Du wurdest trotz ruinösem Lebenswandel ziemlich alt. Und starbst doch viel zu früh. Dein Abgang wirft Fragen auf», schreibt Ueli Mäder in seinem Buch «Mein Bruder Marco». Die Brüder wuchsen in Sissach auf, spielten hier Handball, verweigerten den Militärdienst und lebten dann in einer Basler Wohngemeinschaft.
Marco war beliebt, studierte Theologie, weckte hohe Erwartungen, verfiel aber dem Alkohol. Ueli Mäder nimmt Abschied von seinem älteren Bruder. Er tut dies mit einem Brief, der wie ein Zwiegespräch daherkommt: «Wie konnte ein an Möglichkeiten so reiches Leben so destruktiv enden?» Der Versuch, zu verstehen, verknüpft persönliche und gesellschaftliche Entwicklungen.
Marco kehrte 42-jährig nach Sissach zur betagten Mutter zurück, besorgte Kommissionen, streifte durch die Wälder, engagierte sich für die Voliere und irritierte, wenn er zwar freundlich und humorvoll, aber doch stockbetrunken durchs Dorf torkelte. Das Buch ist eine kritische Hommage an Marco und an Sissach, das den «Dorfindianer» bei Abstürzen unterstützte und weiterhin wertschätzte.
Diesen Samstag, 20. April, liest und erörtert Ueli Mäder im «Cheesmeyer» ein paar Stellen aus dem Buch. Musikalisch begleitet von Ihor Diachenko (Saxofon) und Henning Kurz (Gitarre, Gesang); mit Texten zur Melancholie. Das Buch ist in der Papeterie Pfaff erhältlich.
Matinee: «Mein Bruder Marco»,
Samstag, 20. April, 10.15 bis 11.30 Uhr,
«Cheesmeyer»,
Hauptstrasse 55, Sissach.