Meilenstein für die Bildungslandschaft
22.05.2025 MuttenzErster Grundstein für Sek II Campus gelegt
Der Masterplan Polyfeld nimmt immer mehr Form an. Nach dem Rückbau der ehemaligen Fachhochschule und dem Abriss mehrerer Gebäude beginnen nun die eigentlichen Arbeiten für die Neubauten für drei unterschiedliche Schulen ...
Erster Grundstein für Sek II Campus gelegt
Der Masterplan Polyfeld nimmt immer mehr Form an. Nach dem Rückbau der ehemaligen Fachhochschule und dem Abriss mehrerer Gebäude beginnen nun die eigentlichen Arbeiten für die Neubauten für drei unterschiedliche Schulen auf der Sekundarstufe II in Muttenz.
Tobias Gfeller
Die Baustelle ist beeindruckend: Das ehemalige Technikum, in dem später die Fachhochschule Nordwestschweiz untergebracht war, ist komplett ausgehöhlt. Nur noch der Rohbau steht zwischen der Kriegackerstrasse und der Gründenstrasse in Muttenz. Mit dem Verzicht auf einen Totalabriss konnten 6500 Kubikmeter Bausubstanz erhalten und 2500 Lastwagenfahrten eingespart werden. Ein Augenmerk galt auch der Schadstoffsanierung. Das Sparen von grauer Energie und das Wiederverwenden und Rezyklieren von Bau- und Aushubmaterial wird bei der Entwicklung des Sek II Campus Polyfeld grossgeschrieben. Dies unterstrich am Mittwochvormittag im Rahmen der Grundsteinlegung der Baselbieter Baudirektor Isaac Reber (Grüne).
Gewiss, ein kompletter Abriss wäre planerisch einfacher gewesen. Mit der kompletten Aushöhlung des Baukörpers können die Innenräume so gestaltet werden, dass sie flexibel nutzbar sein werden. Damit wolle man es gemäss Isaac Reber künftigen Generationen ermöglichen, die Räumlichkeiten nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Mit den nur noch knapp vorhandenen Ressourcen und den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit sei es nicht mehr möglich, dass jede Generation Bauten abreisst und nach ihrem Gutdünken neu erstellt.
Hohe Ansprüche an Ökologie
In das erneuerte zwölfgeschossige Gebäude wird das Berufsbildungszentrum (BBZ) Baselland einziehen. Damit fallen die bestehenden kleineren Standorte in Muttenz und Liestal weg. Für das BBZ sind neben dem Turm weitere kleinere Neubauten auf dem Areal geplant. Die Fertigstellung der ersten Etappe des Campus Polyfeld mit dem Berufsbildungszentrum ist für das Jahr 2027 vorgesehen. Ein Jahr danach soll die Infrastruktur bezugsbereit sein.
Den dafür lancierten Architekturwettbewerb gewannen Berrel Kräutler Architekten aus Zürich mit dem Projekt «Agora». Mit mehr als 200 unterschiedlichen Pflanzenarten soll das Areal auch ökologisch hohen Ansprüchen genügen.
Nach Fertigstellung der ersten Etappe des Campus Polyfeld beginnt die Erneuerung der heutigen Berufsfachschule, die sich nur wenige Meter weiter westlich befindet. In das frei werdende Gebäude werden das Gymnasium, die Fachmittelschule und das Zentrum für Brückenangebote einziehen. Damit werden auf dem Campus Polyfeld drei Schulen für die Altersgruppe Sekundarstufe II zusammengeführt. In der Mitte der Schulbauten soll ein zentraler Platz in der Grösse eines Fussballfelds für eine hohe Aufenthaltsqualität sorgen. In einer dritten Bauetappe werden die bestehenden Sportanlagen Kriegacker erneuert.
Alleine für die erste Etappe für das Berufsbildungszentrum und die Umgebungsarbeiten rechnet der Kanton Baselland mit Kosten von etwas mehr als 200 Millionen Franken. Isaac Reber sprach von einem «Bildungsstandort von überregionaler Bedeutung». Mit dem Bildungscampus können Synergien zwischen den einzelnen Schulen genutzt werden. Die drei Schulen nutzen gemeinsam eine Aula, eine Mensa, eine Mediothek und eine neue Dreifachturnhalle.
Mehrfach war in den Ansprachen am Mittwochmorgen von einem nächsten Meilenstein die Rede, nachdem bereits der Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Muttenz einen ersten Meilenstein gesetzt hatte. Für die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) ist der Campus Polyfeld mehr als ein Bauprojekt. «Hier entsteht ein grosses Ganzes anstelle von mehreren kleinen Einheiten.» Der Kanton sei bereit, hier «riesige» Investitionen für die Bildung zu tätigen.