Mehr Frischluft gegen Radon
19.06.2025 TennikenGemeindeversammlung mit Nachtrags- und Sondervorlagekrediten
Die Tenniker «Gmäini» genehmigte sämtliche Sonder- und Nachtragskredite zu den Themen Wasser und Wärme – dies fast ohne Gegenstimme. Die Jahresrechnung 2024 schliesst mit einem Überschuss von rund 95 000 Franken ab.
Sander van Riemsdijk
Im Winter/Frühling 2023/24 wurden im Kindergarten Hofmatt erhöhte Radonwerte festgestellt, wie Gemeinderätin Franziska Buonfrate vor den 53 Stimmberechtigten, die am Dienstag an der Gemeindeversammlung teilnahmen, ausführte. Nachdem bereits ein Kredit für eine Lüftungsanlage im Schulhaus Hofmatt bewilligt worden ist, habe sich jetzt gezeigt, dass die Radon-Messwerte noch immer über dem Referenzwert liegen. Nun muss die Lüftung für die Räume des Kindergartens erweitert werden. Diese Massnahme kostet rund 25 000 Franken. Im kommenden Winter werde erneut eine Radon-Messung vorgenommen, so Buonfrate. Ohne Gegenstimme stimmte die Versammlung dem Nachtragskredit in dieser Höhe zu.
Finanzchef David Wiesner konnte an seiner ersten Gemeindeversammlung eine positive Jahresrechnung 2024 präsentieren. Diese schliesst mit einem Gewinn von 96 000 Franken ab. Im Ergebnis enthalten sind eine Einlage in die finanzpolitische Reserve von rund 1,5 Millionen Franken sowie die höhere Bewertung der Sachanlagen im Finanzvermögen – Grundstücke, Baurechtsparzellen und Liegenschaften – in der Höhe von fast 1,5 Millionen Franken. Positiv aufs Ergebnis wirkten sich gegenüber dem Voranschlag höhere Steuereinnahmen und tiefere Schulbeiträge an die Kreisschule TED aus. Negativ ins Gewicht fielen die höheren Kosten für Alters- und Pflegeheimbewohner.
Planungskredit Wärmeverbund
Der Wärmeverbund Tenniken wurde im Jahr 2005 realisiert und in Betrieb genommen. Im Verlauf der vergangenen 20 Jahre sind laufend knapp 60 Objekte an das Leitungsnetz angeschlossen worden, und weitere Hauseigentümer möchten mitziehen. Die Anlage ist aber an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt und wird daher zunehmend wartungsanfällig, wie Gemeindepräsident Thomas Grüter ausführte. Ein weiteres Problem bilde der fehlende Feinstofffilter.
Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Anlage und hoher Kosten werde eine Sanierung nicht weiterverfolgt. Momentan könne die Anlage noch betrieben werden, es brauche jedoch nächste Schritte. Dafür beantragte der Gemeinderat einen Planungskredit von 35 000 Franken, den die Versammlung fast einstimmig bewilligte. Ebenfalls angenommen wurde ein neues Schutzdossier für die Grundwasserfassung Bleimatt.
Geld für den Hochwasserschutz
Einstimmig angenommen wurde der Nachtragskredit von über 40 000 Franken für das Projekt «Wasserschacht – automatisierter Wasseraustausch nach Zunzgen und Sissach». Der Wasseraustausch zwischen Tenniken und dem Nachbardorf soll damit automatisiert und im Herbst dieses Jahres realisiert werden, so Gemeinderat Daniel Sutter.
Ebenfalls genehmigt wurde die Sonderkreditvorlage von mehr als 70 000 Franken für das Bauprojekt «Hochwasserschutz 2025». Dies, nachdem es im Juni vor vier Jahren in der Region zu erheblichen Überschwemmungen gekommen war. Auch Tenniken war betroffen. Nach der Analyse des Hochwasserereignisses wurde im Jahr 2022 ein Hochwasserschutzkonzept entwickelt, welches im Anschluss zu einem Vorprojekt ausgearbeitet wurde. Auf dessen Basis soll nun ein konkretes Bauprojekt für die Hochwasserschutzmassnahmen entlang der Seitenbäche Buelz, Leisimatt und Hobacherbächli erarbeitet und die Massnahmen gegen Oberflächenabfluss ausgearbeitet werden, wie Gemeinderätin Franziska Buonfrate ausführte.
Am Schluss der Versammlung wurde Mike Möller ohne Gegenstimme das Bürgerrecht erteilt und Beat Heller nach gut acht Jahren im Gemeinderat in Abwesenheit mit einem Geschenk offiziell verabschiedet.