Die grösste Zunahme hat der Bezirk Sissach zu verzeichnen
Die Beschäftigungszahlen des Kantons, speziell in den Bezirken Sissach und Waldenburg, bestätigen für das Jahr 2022 ein starkes Wachstum nach der Corona-Zeit. Doch dürfte dieses nicht von Dauer sein.
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Die grösste Zunahme hat der Bezirk Sissach zu verzeichnen
Die Beschäftigungszahlen des Kantons, speziell in den Bezirken Sissach und Waldenburg, bestätigen für das Jahr 2022 ein starkes Wachstum nach der Corona-Zeit. Doch dürfte dieses nicht von Dauer sein.
Jürg Gohl
Im Baselbiet hat die Zahl der Beschäftigten im Kalenderjahr 2022 um 2,2 Prozent zugenommen. Damit hat sich der Kanton noch deutlicher von der Covid-Krise erholt als bereits im Jahr davor. Das lässt sich aus den vom Kantonalen Amt für Daten und Statistik publizierten Zahlen ablesen.
Ende 2022 wurden im ganzen Kanton 158 500 Beschäftigte gezählt. Das Amt spricht von einem starken Wachstum, auch wenn er klar hinter dem Durchschnittswert des ganzen Landes (2,6 Prozent) liegt. Aus dem Rahmen fällt der Bezirk Waldenburg, der vor zwei Jahren bei den Beschäftigten sogar ein leichtes Minus von einem halben Prozent verzeichnen musste, während der grössere der beiden Oberbaselbieter Bezirke, Sissach, mit 3,2 Prozent die anteilmässig klar höchste Zunahme verzeichnet.
In vier Gemeinden liegt das Minus gegenüber dem Vorjahr sogar über 5 Prozent, doch handelt es sich dabei um kleinere, in denen zahlenmässig kleine Verschiebungen sogleich stark ins Gewicht fallen. Es sind dies Lampenberg (-10,1 Prozent), Lauwil (-9,5 Prozent), Bretzwil (-5,6 Prozent) und Rickenbach (-5,1 Prozent).
Ihnen stehen im «Volksstimme»- Gebiet zehn Gemeinden gegenüber, die bei der Anzahl der Beschäftigten im Jahr 2022 5 Prozent und mehr zulegen konnten: Känerkinden mit 27,6 Prozent und Wintersingen mit 23,6 Prozent stehen dabei unangefochten an der Spitze. Und das sind die weiteren: Hemmiken (19,6), Liedertswil (16,5), Oltingen (10,8), Itingen (10,5), Kilchberg (9,1), Eptingen (6,6), Hersberg und Ormalingen (beide 5,9) sowie Nusshof (5,2).
Anzahl Arbeitslose nimmt zu
Aus der neuen Statistik darf aber keine positive Entwicklung auf längere Zeit herausgelesen werden. Wie aus der eben veröffentlichten Broschüre «Baselland in Zahlen» im Zusammenhang mit der Arbeitstätigkeit hervorgeht, steigt die Anzahl Arbeitsloser wieder deutlich an.
Der jeweils im Juni erfasste Wert lag 2022 bei 2688 Personen, sank 2023 geringfügig und kletterte im vergangenen Juni auf 3179 Personen, was in Prozenten einem Sprung von 1,7 auf 2,2 Prozent entspricht. Im kantonsweiten Vergleich verzeichnet der Bezirk Sissach traditionell den tiefsten Wert, gefolgt von den Waldenburgern, während Liestal die höchsten Prozentzahlen aufweist.
Es überrascht wenig, dass nach der Corona-Zeit die Dienstleistungsbranche mit Abstand am stärksten gewachsen ist, während die Landwirtschaft stagniert. Die Landwirtschaft hält ihr Niveau, während die öffentlichen Dienste am meisten Beschäftigte einbüssten.
Wenn in einem Jahr die Vergleichswerte erscheinen, wird dort der Corona-Effekt keine Rolle mehr spielen. Dafür könnte sich mit Blick auf das Oberbaselbiet das neue «Waldenburgerli» auf die statistischen Werte auswirken, was sich bereits in den Bevölkerungsstatistiken bemerkbar macht (die «Volksstimme» berichtete).